Fleshtones

Als die New Yorker Fleshtones rum waren musste ich wieder mal neben einem wild um sich schreienden Thomas Huber, mittlerweile mit einer Plastikgoldkette behangen, die er sich am Nachmittag von irgendwelchen Pseudo-Hula-Girls um die Schultern hängen liess, den Saal verlassen. Ungeachtet der Sprachbarrierre brüllte er aus allen Löchern: "Fleshtones sind SCHEISSE! FLESHTONES SIND SCHEISSEEEEEE!"
Nun hatte er sie ja in den 80ern schon mal gesehen und dass die heute nicht mehr so frisch sind wie damals, war ja zu erwarten, meiner Ansicht nach aber nicht unspannend.
Die Fleshtones standen seit jeher für Party-Rock'n'Roll und eine wegfegende Live-Performance. Schwungvoll legten sie auch los, tanzten quer über die Bühne, bestiegen die Verstärker und PA-Türme, doch dass Sänger Peter Zaremba etwas schwach auf der Brust (möglicherweise auch schon schwer angesoffen oder so) war, wurde schnell klar. Er bemühte sich zwar, doch das Fleisch war zu schwach.
Mit jedem Song hing seine Fresse weiter runter und nach einer knappen halben Stunde gab er seinen Jungs ein Zeichen und sie verliessen die Bühne nach vorne durchs Publikum. Peter wurde dabei noch von einer New Yorker Dummgöre angefallen, die nicht abliess, ihm unters Hemd zu grabschen und aufs Kreuz zu springen.
Irgendwann gelang es ihm, sich völlig erschöpft zu befreien ... und ward von da an nie wieder gesehen. Ich fands sehr unterhaltsam.