Richmond Sluts

Lothar und Thomas machten sich hier bereits zum erstenmal zum Hotel auf, um haufenweise Schallplatten und anderen Kram abzubunkern. Da ich San Franciscos Richmond Sluts von einer Single kannte, erbat ich, mich von dieser Pflicht zu befreien. Patricia und ich hatten dann auch durchaus unseren Spass.
Die Sluts waren optisch wie klanglich besser als erwartet. Irgendwo zwischen Stooges und frühen Rolling Stones mit feiner 60s-Orgel und dreckiger Attitüde, waren sie eigentlich viel zu weit vorne im Billing.
Als die Gitarre verstimmt war und Sänger Shea sie mit einer beleidigten Jagger/Pop-Geste einem Roadie hinschmiss, sorgte er, da er nun sonst nichts mehr zu tun hatte, auch gleich für die erste Aufregung beim Security-Personal. Wild mit einer Wasserflasche um sich spritzend, sprang er von der Bühne zum Publikum vor und gestikulierte obszön durch die Gegend.
Der Witz: Als die Gitarre zurückkam, war sie noch schlimmer verstimmt als zuvor. "Thank you" meinte er, beleidigt herumfuchtelnd. Thank you auch von uns an die Sluts.