|
1966 - 1967 - 1968
- 1969 - 1970 - 1971
- 1972 - 1976 - 1979
- 1986 - 1989 - 1994
- 1996 - 1998 - 1999 - 2000
- 2001 - 2002 - 2003
- 2004 - 2005 - 2006
- 2007 - 2008 - 2009
- 2010 - 2011 - 2012
-
2013 - 2015 -
2016 - Aktuell
The Lothars - Meet The Lothars
The
Lothars - Meet The Lothars (Wobbly Music) - CD
Wer ist Lothar? Nein, nicht der zottlige Drummer der Hicktown Heroes
mit seinen Namensgesellen. Lothar ist ein Theremin. Was ist ein Theremin?
Ein Theremin ist das einzige Musikinstrument der Welt, das gespielt
wird, ohne es zu ber�hren. Got it? Ihr erinnert Euch an Good Vibrations
von den Beach Boys, an Whole Lotta Love von den Zeppelins, an Cpt.
Beefhearts Electricity, an Orange von der Blues Explosion?
Das sind wohl die ber�hmtesten Beispiele der Rockgeschichte, die einen
Theremin featuren. Auch die Soundtracks vieler ganz fr�her Sci-Fi-Movies,
w�ren ohne einen Theremin nicht das, was sie so speziell gemacht hat.
Als frischgebackener Besitzer eines solchen Unget�ms hat der gute
Onkel Ralf sich nat�rlich fieberhaft daran gemacht, alles unter den
Nagel zu reissen, wo man die H�nde drauf kriegen kann.
Ein wundervolles Beispiel: The Lothars. 4 Theremine und eine Gitarre.
Das bringt einem Liebhaber das Mundwasser zun�chst mal ganz sch�n
in Bewegung, liebe Freunde. Die Gitarre schreddert immer auf ein zwei
Riffs herum, einer der Theremine �bernimmt einen gleichf�rmigen Basspart
und die anderen beiden improvisieren auf Alles-ist-frei-die-Welt-geh�rt-mir-Basis,
dass die Ohrenmuscheln sich biegen.
Die Lothars bauen auf interessante Effekte, viel Hall, verf�gen aber
�ber keine wirkliche ausgepr�gte Spielkunst. F�r wahre Outsidermusik
ist das zu koordiniert, daf�r wissen die Lothars zu gut was sie tun,
doch um es als Avantgarde zu sehen, ist schlicht zu viel Sympathie
und Unbedarfheit im Spiel. Die nachgemachten Tierlaute auf "The Cat
& The Mean Old Man" bspw. sind so teddyknuddelig, dass man den Lothars
eine unbedingte Ernsthaftigkeit ihren Tuns absprechen muss. Auch das
Plastikbechergeklapper als Pferdehufe und das nachgeahmte Pferdegewieher
auf "Cowboys Lament" sprechen die naive Sprache der Verspieltheit.
Dennoch wabern die Improvisationen teilweise in derart beklemmende
Sph�ren, dass man, vorallem wenn mans wirklich laut h�rt, eine Vorstellung
davon gekommt, wie Odyseuss' Sirenen geklungen haben m�gen.
Vergleiche gibt es keine. Vom Gef�hl her fiel mir als erstes das Gejaule
der tauben S�ngerin und die heulenden Gitarren der Sp�t-80er-No-Wave-Kombo
Beme Seed aus dem Butthole Surfers-Umfeld ein. Vielleicht h�tten auch
Chrome ohne ihr rhythmisches Element so �hnliche Klangwelten fabriziert.
F�r die d�stersten Momente m�ssen dann aber doch die ganz fr�hen Werke
Tangerine Dream's herhalten.
Ich denke, vorallem unsere Freunde der T�binger Band Essighaus h�tten
hier einen Riesenspass dran. Bevor ichs dem Jazz in die H�nde fallen
lassen w�rde, w�rde ichs der Independent-Bewegung schenken, doch ...
only Lothar knows where it belongs.
("Woher bekomme ich das Ding?" Auch wenn
die Lothars gelegentlich auf Ebay gehandelt werden, w�rde ich doch
empfehlen, die CD direkt bei der Band zu ordern: www.wobblymusic.com)
Kickin-Ass-Bewertung ist hier nicht m�glich. (Ralf)
|
|