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Konzertbesprechungen 2001 |
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- 2018 - Aktuell
Andre Williams & The Green Hornet
+ Cha Cha Guerillas - Andre Williams &
The Green Hornet + Cha Cha Guerillas (engl. Version - The
Bones / Smooth & Greedy - The Bones/U.S. Bombs/Secaded
- Cellophane Suckers - Citizen
Fish/Dayforday - Coffinshakers - Travellers`Club
- Columbian Neckties/ Briegel - Crosscut
/ Stereo Satanics - Dead Moon - Demolition
Spitfires/Cha Cha Guerillas- El Guapo Stuntteam/High
Heel Horn Dogs - Empty Bottles/ The Higgins (Balingen)
- Fullbliss / Johanna Kurz - Gibbo,
ONE-800, The Nordeens, Red Jezebel - Go Faster
Nuns/dayFORday - The Hellacopters(Winterthur)
- Hellmute/Stereo Satanics - Hicktown
Heroes (Walters, Albstadt) - Hot Pockets/ The
Transistors - Jump for Joy-Festival - Jaw/Bleach
- Karma To Burn / Sixty Watt Shaman - King
Khan & His Sensational Shrines (Limelight) - King
Prawn/dayFORday (Limelight) - Mensen/Stereo Satanics
- Mensen(Villingen) - Nacht
der Kirmesboxer - The Neanderthals - Nitrominds/D.
Sailors - The Nomads/ The Turpentines - Nomeansno/Removal
- Rebuilding Hardcore Festival - Rob
Coffinshaker - Rockshack(Messstetten) - The
Satelliters - Silver Tongued Devil - Sonny
Vincent - Southside-Festival/ Neuhausen
o. Eck - Spermbirds/EndOfApril - Speedbuggy
/ Kung Fu Dragon - The Gruesomes (Limelight)
- The New Invicibles/ Helana/ Ken Oath
- The Masons - The Monsters
- The Spook - Turbo A.C.'s/Hicktown
Heroes (Limelight) - Vegas
Shakedown - White Stripes/Von Bondies
- Woodrock-Festival - Zodiac
Killers/Highschool Rockers
Fr. 14.12.01 |
Andre Williams & The Green Hornet
- Stuttgart, Landespavillion
While the perfect Limelight-Club sadly had to be closed, Stuttgarts
local organizers are desperately searching for comparable venues.
Now, for Andre Williams, who did a remarkable show at a packed Limelight
last year, one could think, this time he should allure even a few
people more. Failed!
I don't know how it went in other cities. But for Stuttgart it was
about 180 lost souls in a venue which will carry easily 600.
I didn't thought it to be a good idea as I heard that Green Hornet
was going to open their own show (which was very alike last year,
as they stopped at the Che to play in front of 30 Stuttgarters). Not
every bloke is bright enough to realize what's up when the three guys,
after completing their set, just change their shirts and then become
another band.
Anyway, 180 thick pullovers (-10� C at the outside) turned out to
be enough to make the sound at the stonecold Landespavillion acceptible.
So the Hornets brought the audience in the right mood for Mr. Rhythm,
which once again turned out to be a perfect bundle of energy, legend,
skill and sympathy.
You only have to see his broad smile to fall for his charme. To be
honest, I was overwhelmed by the quality of Green Hornet, which I
didn't trusted to be able to hold the standards of the grand old's
previous backing bands.
The organ became absolutely dominating and set the essence not in
energy but in harmony, which made it not very hard or extremely powerful
but simply ... beautiful.
They did the whole load of hits as usual. During the show, Andre had
to hide behind his dutch namesake, because some notorious villageidiots
found the front of the stage not to be enough for their platform,
so one entered it, dressed as a blinking Santa, and started to dance
and strip ignoring the booing of the mass which demanded the Master
back. It was not the only time, Williams stepped aside to let his
hands rest on his organ-players shoulders, which was an absolutely
sympathetic gesture, enlightening your heart for this daddy. So it
was another time seeing Andre Williams with another band and it was
unexpectedly (for my part) fine. The crowd didn't cared who's behind
the MAN anyway, so you just saw happy faces. As usual with Andre Williams.
Diese Kritik schrieb Ralf für die niederländische Underground-Rock-Site
Grunnenrocks
unter "News December 2001".
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Fr. 14.12.01 |
Andre Williams & The Green Hornet,
Cha Cha Guerillas - Stuttgart, Landespavillon
Ich war an diesem Abend das erste Mal Gast im Landespavillon
und dafür gab es gleich drei Gründe: Endlich mal die Cha
Cha Guerillas live performen zu sehen, The Green Hornet und natürlich
Special Guest (sozusagen) Andre Williams.
Die Location war echt okay, der Eintrittspreis eher nicht. Da ich
annahm der Gig startet schon um 21 Uhr und ich die Cha Cha�s nicht
verpassen wollte, konnte ich miterleben wie sich der Saal langsam
aber sicher füllte. Gegen zehn hatte ich mich so ziemlich an
die Umgebung gewöhnt (okay, ein zwei Bierchen halfen mir dabei),
der Saal war gut voll und die Cha Cha Guerillas legten los. Ihre erste
CD ist einer meiner Favorites in den letzten Wochen und ich war voll
gespannt wie dieser Sound, der, wie ich finde, aus einer gelungenen
Synthese aus trashigem und immer antreibendem Gitarrensound besteht,
gepaart mit Orgelklängen, die schwebend und nie penetrant eingesetzt
werden, aber gerade deswegen ein geniales, melodisches Bindeglied
zwischen Gitarre und Drums sind. Was und wie die Cha Cha�s spielten
hörte sich gut an und kam satt rüber, auch wenn der Raum
etwas rückkoppelte, da die Leute, wie meist üblich, bei
der Vorband noch etwas Abstand hielten.
Gitarre, Gesang und Drums bildeten eine Einheit, das Tempo stimmte
und nach jedem Song hatte man Lust auf mehr. Leider kam die Orgel
etwas zu zaghaft bzw. leise, deshalb fehlte etwas dieser kultige Groove,
der auf der CD so geil ins Ohr geht. Dennoch, der Weg ins Landespavillion
hat sich schon wegen den Cha Cha Guerillas gelohnt.
The Green Hornet war (ich muss gestehen) völliges Neuland für
mich, aber wer mit Andre Williams jammt, kann nicht "sooo schlecht"
sein. Nach dem ersten Song war ich ziemlich beeindruckt. Der Frontman
bearbeitete seine Orgel und purer, rauher Soul knallte mir um die
Ohren. Wahnsinn! Die Songs waren sehr unterschiedlich. Das Repertoire
von Green Hornet reicht von bluesig-funkigen Elementen bis hin zum
Good Old Rock�n Roll. Dabei kommen Mundharmonika und Orgel im Wechsel
zum Einsatz, verlieren sich in Solis und man wünscht sich einen
guten Roadmovie zu diesen Klängen. The Green Hornet: Ekstatisch,
druckvoll ... einfach großartig.
Ach ja ... und dann kam er, The Black Godfather ...was für Typ,
was für eine Stimme ... Gestik und Mimik ... die Leute im Saal
genossen es sichtlich, keiner konnte mehr stillstehen. "There was
a Rhytm in the Way!" Dieser Dirty Old Man lebt seine Musik und weiß
ganz genau wie er den Spirit rüberzubringen hat. Musikalisch
gesehen erinnerten mich die Songs an die Ära Williams/Spencer,
weniger an die Sadies-Zeiten. Der Gig war viel zu kurz, auch wenn
Mister Williams 3 Zugaben brachte.
Alles im allem ein sehr gelungener Abend, der zum Schluss doch den
Eintrittspreis wert war. Deshalb von mir: (J.D.)
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Di. 27.11.01 |
White Stripes/Von Bondies -
München, Orange House
Volles Haus im ehemaligen Feierwerk. Proportional zur Bekanntheit
der Band fand sich selbstverständlich auch eine steigende Anzahl
Gesindels ein, das sich halt immer dort trifft, wo was los ist, egal
was. So fanden es ein paar Penner ganz lustig, wild herumzuhüpfen,
wann immer die Stripes auch nur für vier Takte den Rhythmus hielten,
um sich dann in der Pause zum nächsten Song zuzuraunen, dass
man "da ja" eigentlich lieber zu AC/DC gehen würde. Wirklich
ärgerlich. Wenn mir schon jemand unbedingt in den Rücken
springen muss, dann bitte wenigstens, weil er auf die Band steht,
für die er sich verausgabt.
Von Bondies waren ausgezeichnet, wir kamen allerdings erst rein, als
sie schon spielten und hatten zunächst mehr mit Lage checken
und Bier besorgen zu tun. Zwei Mädels, zwei Jungs, alles sehr
hübsch, die Musik trashig, teilweise bluesig und sehr sehr underground.
Man möchte sagen: Viva2-taugliche Chrome Cranks.
Die grosse Frage bei den White Stripes, das was uns an einem Dienstag
Abend bis nach München trieb war ja: Wie schaffen sie es, das
Publikum zu bannen? Warum heisst es immer, sie wären so ein sympathischen
Duo (Gitarre und Drums, Bruder und Schwester, immer in rot und/oder
weiss gekleidet)? Denn, auch wenn sie melodischer sind, als viele
ihres Genres, so sind sie doch teilweise sehr sperrig, brechen jeden
Ansatz von durchgehendem Beat vorzeitig wieder ab, um sich im Zerren
und Heulen zu üben, was ganz sicher ihre grösste Vorliebe
ist und eigentlich nicht sehr publikumswirksam.
Eins vorne weg: Wären sie nicht schon vorher von der deutschen
Musikpresse mit Lob überschüttet worden, hätten sie's
nicht so leicht gehabt. So aber standen die Leute bis zur Rückwand
des Saals im Orange House mit offenem Maul da und starrten gebannt
zur Bühne (Augenzeugenbericht Maze, nach dem Bierholen).
Unsere Analyse: Beide Personen haben eine starke, ruhige und natürliche
Ausstrahlung und verkörpern leidenschaftlich ihre Musik. Auch
die Schwester, ihr Name fällt mir grade nicht ein, hat wirklich
eine schöne Art, versunken dazusitzen und mit hochgezogener Schulter
zu trommeln, wenn ihre Zeit kommt. Das ist halt was, das Leute haben
oder nicht.
Das herzlose Traktieren von Gitarre und Drums steht im Gegensatz zu
den Texten und Jacks Stimmakrobatik, deren Betonung im Gesamtbild
der Band ich viel stärker empfand als auf Platte. Nach einer
Weile White Stripes hat man das Gefühl, sich ihnen nicht mehr
entziehen zu können. Sie fangen Dich einfach ein, die bösen
Kinder. Rot und weiss, was soll das überhaupt. Ich vermute konspirative
Gehirnwäsche von einer ausserirdischen Macht oder so.
Darüber hinaus ist mir nichtmal langweilig geworden, denn obwohl
ich die Alben der Stripes ganz gerne mag, wurde es mir nach vier fünf
Songs immer etwas öde. Hier spielt aber einfach die Optik auch
eine grosse Rolle. Es macht Spass, den beiden zuzuschauen. Wegen mir
hätten sie sogar noch ne Weile spielen können und ich bin
grundsätzlich ein Vertreter der Kurz-aber-schmerzlos-Fraktion.
Dieses Konzert aber hat mir doch wirklich gleich Laune gemacht, zuhause
wieder was von ihnen aufzulegen. So muss das sein. Wir zeigen uns
also beeindruckt und vergeben drei Frankenstein (vier sind für
die Stripes nicht drin, dazu sind sie doch zu wenig nach vorne).
(Ralf)
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Mo. 19.11.01 |
Speedbuggy/Kung Fu Dragon - Tübingen,
Bierbrezel
Von Kung Fu Dragon haben wir nur die letzten Takte mitbekommen und
das war `ne Coverversion von Turbonegro (ist gerade die neue Mode).
Speedbuggy präsentierten ihren Country-Rock (das Wort Punk lasse
ich nach diesem Auftritt lieber weg, denn über komplette Set-Länge
haben sie doch auch sehr viel ruhige Momente zu bieten) gewohnt lässig,
liessen sich auch durch die spärliche Anzahl der Gäste nicht,
eher durch die spärliche Anzahl der weiblichen (!) Gäste
irritieren. Da hätte man ihnen nämlich was ganz anderes
versprochen. Entsprechend müssen Speedbuggy wohl auch ausgelegt
werden. Ihre Texte drehen sich wohl um wenig andere Dinge als Trucks
und Bitches. Ich kann mich nur wiederholen: Sehr ami-like, insgesamt
aber cool und mit humorvollen Kommentaren. Ob diese Band allerdings
von irgendjemandem wirklich gebraucht wird, muss wohl jeder für
sich selbst entscheiden. (Ralf)
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Mo. 19.11.01 |
Karma To Burn/Sixty Watt Shaman - Konstanz,
Kulturladen
Karma To Burn spielt in Konstanz! Mehr brauchte nicht erwähnt
zu werden; schon hatte ich zwei Heroes mit im Auto sitzen und obwohl
Montag bekanntlich nicht der Tag der Helden ist, machten wir uns auf
den Weg durchs kalte Bärental Richtung Bodensee.
Der Kulturladen war leicht zu finden, und macht als Live-Schuppen
einiges her. Gute Bühne u. Anlage, Galerie u. nette Barfrau,
was will man mehr. Ein paar mehr Leute hätten dem, durch den
großen, hohen Raum etwas halligem Sound gut getan, aber für
einen Montag war es schon ganz ok.
Von Sixty Watt Shaman hatte von uns bis jetzt keiner was gehört
und so schauten wir uns das Ganze noch von oben an. Die Jungs machten
ordentlich Betrieb und liessen sich ihre Spiellaune nicht durch fehlendes
Publikum vermiesen. Der Sänger hatte Volumen, der Basser (Voll-Tätowiert
und Voll-Bart) sprang wie angesengt über die Bühne und hämmerte
sich den Daumen wund, der Drummer überzeugte durch techn. einwandfreies
Drumming und der Gitarrist spielte ausgefeilte Metallsolos fast pausenlos.
Optisch und musikalisch also nichts auszusetzen, uns aber einstimmig
mit der Zeit zu stressig, da einfach schon von diversen Bands diese
Genres überstrapaziert.
Trotzdem Respekt !
Da es schon mächtig laut war und wir schon befürchteten
Karma To Burn nicht mehr hören zu können, besorgten wir
uns erst einmal Ohrenstöpsel, die es an der Kasse wohlweislich
billig zu erstehen gab. Dabei hatte ich noch kurz Gelegenheit ein
paar Worte mit dem Karma-Bass-Typ zu wechseln, der ziemlich sympatisch
rüber kam, obwohl er sonst eher den Eindruck eines hinterhältigen,
kleinen Gauners aus "Rauchende Colts" macht.
Dann ging es endlich los, und wir begaben uns vor die Bühne,
wo sich inzwischen doch ein paar mehr Leutchen eingefunden hatten,
was dem meist ziemlich mürrisch wirkenden Gitarristen ein dickes
Grinsen ins Gesicht trieb. Drei Mann auf der Bühne, absolut keinen
Effekt, keinen Gesang. Nur der rohe Sound eines Drums, `ner Les Paul
und `nem Plektrum an den Basssaiten, der sich durchs Rückenmark
Gewalt über den Körper verschafft und das Gehirn ausschaltet.
Die Band schafft es, ihren namenlosen, numerierten Instrumentals eine
so geniale Dynamik zu geben, daß es einen einfach umpumpt.
Der wohl durch eine Wirtshausschlägerei fast frontalzahnlose
Drummer, trommelte verschmitzt mehrere Sticks kaputt, auf ihrem und
unseren Trip durch Zeit und Raum, ohne von einem Text an den Weg gebunden
zu sein. Als ich kurz erwachte, jolte ich noch etwas betäubt
mit den anderen herum, was die Drei nochmal auf die Bühne holte
und zu einem extatisch endendem Outro hinriss. ( ..und ich weiß
nicht nicht einmal ob es Song 20, 7, oder 33 war. - die neue Scheibe:
" Almost Heathen" )
Wir zogen uns die Stöpsel aus den Ohren und fuhren ausgebrannt,
aber doch irgendwie neugeboren wieder auf die rauhe Alp. Was für
eine Band, an einem Montag Abend ! Lohnt sich doch immer wieder dem
Sofa zu trotzen. (Godzille)
für KTB |
So. 18.11.01 |
Mensen - Villingen,
Cafe Limba
Die norwegischen Punk-Rock-Girls + Boy haben ein neues Label, eine
neue Platte und sind auf ihrer vierwöchigen Tour quer durch Europa
nun auch in Villingen gestrandet. Anfang des Jahres hatten wir mit
den Satanics ja einen Gig
im Limelight mit ihnen gehabt und so rüstete man sich aufs
Wiedersehen.
Ist eigentlich echt ein süsser Haufen, haben ein paar schnittige
Songs auf Lager, spielen sogar eine hübsche Dead Moon-Coverversion
und haben einfach eine Menge Spass, den sie sich nicht verkneifen,
sondern rauslassen rauslassen rauslassen.
Das Villinger Publikum stand ihnen da natürlich in überhaupt
nichts nach, schrie und hüpfte durch das kleine Cafe, dass es
alle zwei Minuten in irgendeiner Ecke schepperte. So muss ein Abend
verlaufen, auch wenn's ein Sonntag ist, einfach total bekloppt. Yeah!
(Ralf)
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Fr. 16.11.01 |
The Spook - Rottenburg, Bukowski
Das Bukowski ist ein schicker Laden, nach dem wir uns fürs Kickin
Ass die Hände lecken würden. Leider ist in Rottenburg halt
auch nicht der Teufel los und auf Konzerte kommen da eben ausser Einheimischen
nur Dorfdeppen wie wir. So warens sagenwermal 50 Leute und 500 gehen
da locker rein. Die zufällig Anwesenden abgezogen, die sogar
bei der Ultraruhig-Deutsch-Rock-Vorband klatschten, blieben noch etwa
12 Punk-Rock-Freunde übrig. 2 davon gehörten nicht zu uns.
Spook hätten ohne uns also quasi vor 2 Leuten spielen müssen.
Das ist hart, doch sie steckten es weg und zogen ihre Gruselmasken-Show
tapfer bis zum Ende durch, auch wenn dann gar niemand mehr dastand,
denn ... naja, es war ... kurz gesagt ... scheisse!
Misfits-Punk mit Rock'n'Roll-Anklängen. Dazu wenige wirklich
gute Songs. Die besten Momente hatten sie noch, wenn sie auch musikalisch
wirklich auf Spuk setzten und sich ein wenig in Richtung Cramps bewegten.
Die Band macht auch den Eindruck noch ziemlich am Anfang zu stehen,
mussten sie doch damit angeben, gestern aus Koblenz hergefahren zu
sein und wirkten im Auftreten auch sonst nicht ganz sattelfest.
Das Outfit war überdem, vom Bassisten mit seiner Gummi-Elvistolle
und dem passablen Schlagzeuger abgesehen, einfach nur schlecht. Genau
wie mein Foto, sorry. (Ralf)
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Sa. 10.11.01 |
Hicktown Heroes, ? , Dope Soap -
- Meßstetten, Rockshack
Yeah, we'd like to introduce the new Meßstetter Concerthall
called ... ROCKSHACK! Für die Eingeborenen immer noch die Bloamrsbrghitta,
strahlt die Rockshack (soll hier jetzt etwa öfter was steigen,
wenn das Teil schon einen neuen Namen bekommt?) zwar den Charme des
durchschnittlichen Wohnzimmers im Vorarlgebirge aus, dennoch lassen
sich hier durchaus kleine Events abfeiern, wie dieser Samstag deutlich
gezeigt hat. Ob man die Rockfans aus den Albstädter und Balinger
Tälern allerdings auf Dauer dazu bewegen kann, ihre Ärsche
ins rauhe Gebirge zu schaffen, muss zumindest angezweifelt werden.
Wir kennen unsereins normalerweise als viel zu pomadig dafür.
Doap Soap hatten nicht nur mit dem etwas zu langsam antröpfelnden
Publikum zu kämpfen, sondern auch damit, dass kaum mal 5 ihrer
eigenen Fans auf den Berg fanden und der Rest nicht allzu sehr interessiert
war. Enttäuschend für die Band, doch vermutlich werden sie
erst mal die Treue des eigenen Stamms zu hinterfragen haben und sich
ausserdem weiterhin Gedanken über ihre Zielgruppe machen müssen.
Ihr meist im Low-Riding angelegter Post-Grunge mit den traurigen Bassmelodien
(Moving Targets-alike, you know) konnte das Publikum weniger erwärmen,
das vor allem auf den Unterhaltungs-Strike der (noch) namenlosen Mädelsband
gespannt war, die als nächstes die Bühne bestieg.
Mr. Roadburner (seines Zeichens Gelegenheits-Kickin-Ass-Redakteur)
machte den Vorschlag, dass sich die Band Hicktown Heroines nennen
sollte, hatte ich ihm doch gerade erläutert, dass die Band zu
hundert Prozent aus den Freundinnen der Hicktown Heroes besteht, unter
Zuhilfenahme des pflichtbewussten Kickin-Ass-Urgesteins Godzille,
immer zur Hilfe, wenn's darum geht, dem Nachwuchs eine Chance zu geben,
und wenn es bedeutet, selbst mit Hand anzulegen.
Vom Veteranen abgesehen, hat jedes Mitglied erst vor etwa einem Jahr
angefangen, sein Instrument zu bedienen und von daher raunten wir
gemeinsam: "Alle Achtung!" Der Unterhaltungswert war natürlich
schon vom Grundsatz her höher, dazu präsentierten sie uns
eine ganze Reihe an Coverversionen von Sonics über Beatles bis
zu zeitgenössischen Gassenhauern wie "Get It On", zu dem König
Zille übrigens ein Papierhütchen im Turbonegro'schen Seemanns-Style
trug. Was für ein Brüller!! War also alles in Ordnung, jeder
fands gut, doch letztlich wird sich die Mädels-Crew doch Gedanken
über die Zukunft machen müssen. Will man weiter mit Coverversionen
einfache Erfolge erheischen oder mag man den harten aber ehrenhaften
Weg der Eigenständigkeit einschlagen?
Dass dieser Weg der schwerere ist, bekamen anschliessend die Hicktown
Heroes zu spüren. Weib sticht, sag ich da nur, zumal das Rockpublikum
unserer Breiten immer noch zum Grossteil aus Männern besteht.
Danach für grundguten und ehrlichen Hobel-Rock zu werben, ist
kein leichtes Unterfangen. Vielleicht lags ja aber auch an den kalten
Witterungsverhältnissen, dass die Kleinstadthelden heuer nicht
mehr zu allzu überschwänglichen Begeisterungsstürmen
hinrissen. Da nützte auch ein Set, in das wieder alle Hits eingebaut
waren, wenig. Die Belastbarkeit des typischen Albpublikums wurde also
ein weiteres Mal bereits früh überschritten. Machen wir
uns nix vor: Warum gibt's das Kickin Ass nur einmal im Jahr? (Ralf)
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Mi. 31.10.01 |
The Monsters - Stuttgart,
Schlesinger International
Goddamit. Was für eine Menschenhölle. Wir kamen um halb
elf und mussten erst mal zehn Minuten anstehen und überdies mit
anhören, wie die Monsters bereits schwer bei der Arbeit waren.
Mir fiel eine ganze Parade neuer nie gehörter Flüche ein,
die ich mit schmerzverzerrtem Gesicht in mich hineinbiss.
Drinnen wars voller denn je. Ihr kennt ja den Witz vonwegen, dass
man nicht mehr umfallen konnte. Dennoch stand ich nach 5 Minuten neben
der Bühne.
Die Monsters, diesmal zwar ohne Gimmicks aber dennoch prächtig
mit ihrem verzerrten Garagenrock, der viel Klang aus der Tiefe holt
und den Ohren nur auf angenehme Art weh tut. Sie spielten einen Gassenhauer
nach dem anderen, vor allem vom letzten Album, und sie schwitzten,
dass es in Rinnsalen von der Bühne lief.
Leider hörten sie viel zu schnell auf, doch wie ich anschliessend
erfuhr, spielten sie schon seit zehn Uhr, da Beatman so aufgeregt
gewesen sein muss, dass er's nicht mehr aushalten konnte. "Das ist
schon hart," meinte Monsters-Mixer Pumi, "jetzt ist der Mann schon
so lange dabei und hat immer noch so viel Lampenfieber."
Nungut. Die Monsters waren lange nicht mehr unterwegs und sie genossen
es reichlich, mischten sich anschliessend unters Volk und feierten
bis in den Morgen, denn um nichts in der Welt wollten mal langsam
ein paar Leute heimgehen. Nein, es schien, als würden es immer
mehr ... immer mehr ... immer mehr ... (Ralf)
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Fr. 26.10.01 |
Crosscut
/Stereo Satanics
Gammertingen, Jugendhaus
Wir kamen leider 2 Songs zu sp�t, da dieses Gammertingen aus ettlichen
kleinen Str��chen besteht, und bekamen erst mal eine Abfuhr: "Kein
Einlass mehr wegen �berf�llung!". Nach derben Fl�chen und b�sen
Blicken durfte unsere von Lothar und Zille angef�hrte Gruppe endlich
rein. Drinnen dann die gro�e �berraschung, der Laden war gerade
mal halb voll und Stereo Satanics in manierlich rockigen Posen. Ich,
noch immer fluchend von der Einlass-Diskussion, holte uns erst mal
ein Bier (�brigens angenehme Preise) und genoss den ungewohnt disziplinierten
Sound der S. S., der auch ohne Basseffekte auskommt! Die Stimmung
war selbst bei den J�ngsten saugut, also war ich gespannt was noch
kommen w�rde. Crosscut kam und bretterte los was das Zeug hielt,
doch ich muss eingestehen, dass ich dann schnell das Interesse verlor,
vor allem als Sie dann mitten im Set irgend einen Contest starteten
(wer hat den L�ngsten ...).
(Michel, Hicktown Hero) Der
Abend an sich hat ganze 3 EF verdient, die eher den Stereos auf`s
Konto gutgeschrieben werden m�ssen! |
Mo. 15.10.01 |
Citizen Fish/Dayforday - Stuttgart,
Röhre
Fand im grossen Saal statt, was mich doch erst mal mächtig entspannte,
finde ich die Stimmung im sogenannten Röhrle doch immer extreeeeem
zum Kotzen. Da ich fahren musste, war mein grösstes Problem,
Nanos Jägermeister-Geschenken auszuweichen, die ich natürlich
nur sehr ungern ablehne.
Dayforday klangen in der Röhre sehr sauber, fast etwas zu sauber,
richtig zahm. Gut wars trotzdem und dem Publikum gefiel's ausgezeichnet,
weswegen die Frage erlaubt sei, ob die Jungs (man sehe sich im Saale
um und finde viele viele Punks) ihre Zielgruppe schon gefunden haben.
Citizen Fish - was soll ich dazu sagen. Erstens klangen sie kaum druckvoller
als Dayforday, schafften es zwar nach etwa einer Stunde schon, den
Mob etwas mitzureissen, besondere Qualität wage ich ihnen dennoch
abzusprechen. Ausserdem bewegt sich der Sänger wie ein Mongo.
Danke. Dayforday retten die Wertung auf drei Frankensteine. (Ralf)
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So. 14.10.01 |
Nitrominds/D. Sailors - Balingen,
Mättels KO
Mehr als die anwesenden 20 Leute hatte, angesichts der erschlagenden
Werbung, auch niemand erwartet. Dennoch wars eigentlich eine sehr
nette Sache. D. Sailors mit skalastigem, badreligion-infiziertem und
sicherlich politisch-oberkorrektem Punk, eine durchaus gute Kapelle,
die auch einzuheizen wusste, mir selbst aber erwartungsgemäss
nicht so viel gaben, wurden von den brasilianischen Nitrominds abgelöst,
die in brachialster Old-School-HC-Punk-Fashion abgingen, dass dem
Kollegen Bohrmann, der tapfer quer durch den Saal pogte, die ganze
Fönwelle herniederhing.
Erinnerte mich voll an meine 80er-Zeiten, als ich viermal die Woche
von Albstadt nach Schwenningen düste, um mir ebensolchen Stoff
abzupumpen. Insbesondere der fehlende Metaleinfluss und die sparsamen
Solos gefielen mir, weniger die vielen Breaks, auch wenn ich mich
anschliessend von Heiner im Bären überzeugen liess, dass
auch diese sich letztlich noch verhältnismässig in Grenzen
hielten. Ich ziehe trotzdem einen Frank deswegen ab. Bätsch!
(Ralf)
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Sa. 13.10.01 |
Zodiac Killers/Highschool Rockers -
Höfingen, Jugendhaus
LoFi-Garage-Pop-Punk (ganz wie die deutsche Kreuzung aus Ramones und
Supercharger) gabs von den Heilbronner Highschool Rockers. Das Trio,
das ein Gebiet beackert, in dem peinlichst auf Tradition geachtet
wird, wusste sich gekonnt durch einfallsreiche Kompositionen vom Moloch
abzuheben und liess uns Kickin-Ass'lers die Ohren bis zum Anschlag
spitzen, da wir ja so gaaaaanz langsam auch wieder an unser eigenes
Festival denken.
Die Zodiac Killers aus S.F. sind seit dem Shakedown 2000 durchaus
zusammen gewachsen, wussten jede Sekunde Pause mit frechen Sprüchen
zu füllen und fetzten sich die restliche Zeit durch unzählige
Anderthalbminuten-Killer, die einem die Schädeldecke zersägt
hätten ... wäre nicht der hundsbeschissene Sound gewesen.
Lowery & Co. hätten wohl doch besser einen eigenen Mixer mitgebracht.
Dafür muss ich leider einen Fränk abziehen. Überraschend
war allerdings der Besucherandrang. Mit etwa 150 Leutchen wars im
Konzertsaal doch schon recht gut gefüllt. Nächstesmal wäre
allerdings ein Kühlschrank gut, damit wir nicht mehr zum Dimi
rennen müssen, um unser Bier zu holen. (Ralf)
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So. 07.10.01 |
Hot Pockets/The Transistors - Stuttgart,
Röhre
Die Ausweichlocation Röhre-Vorraum ist für Konzerte wegen
der breiter-als-lang-lage nicht unbedingt geeignet. Nichts destotrotz
dürfen die notleidenden Veranstalter dafür sogar noch Miete
blechen. So gesehen war der Besucherandrang angesichts dieses Nachteils,
erschwert durch den Wochentag, mit etwa 40-50 Leuten sogar noch durchaus
akzeptabel. Die Transistors gefielen mit melodischen Drei-Akkord-Smashern
und uniformer Kleidung (ganz in schwarz mit roten Krawatten). Das
ging ins Ohr und tat niemandem weh, liess aber jetzt schon absehen,
dass der Abend eben doch ein Sonntagabend und das Publikum entsprechend
nicht-saumässig drauf war.
Die Hot Pockets liessen das als Entschuldigung aber nicht gelten und
teilten feste (wenn auch witzige) Beleidigungen aus: "You are exactly
the people I would introduce to my parents."
Dabei konnten sie selbst nicht halten, was sie auf Platte vorgaben.
Ich verstehe es nicht mehr, dass ein, dort ansässiger, Kanadier
(ex-Spaceshits) nur für diese Band zum Proben und Touren nach
Holland kommt. Hätte ich der Platte wegen den schmissigen Songs
und dem hübschen Cover noch die volle Punktzahl verliehen, war
der Auftritt ein hör- und sehbarer Rückschritt. War der
Sänger noch das einzig gutaussehende Bandmitglied, quälte
er sich am Gesang doch derart rum, dass man fast von einem Gejaule
sprechen möchte (auch wenn Daniel das richtig klasse fand). Höhepunkt:
Hangin On The Telephone (Original von den Nerves und bekannt seit
Blondie). Auch dass man nicht jeden Tag feste üben kann, offenbarte
sich, so dass 3 Franks fast noch schmeichelhaft sind. (Ralf)
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Fr. 05.10.01 |
Cellophane Suckers - Tübingen,
Bierbrezel
Hatte leider nicht mitgeschnitten, wie die Vorband hiess und wir sahen
sie uns zugegebenermassen auch nicht an, da Thomas seine Shakedown
Fotos dabei hatte und wir nicht warten konnten, sie uns anzusehen.
Im Hintergrund hörten wir Punk-Rock'n'Roll aktueller Machart,
skandinavisch nicht nur im eigenen Stoff, sondern auch in den Coverversionen
(bspw. Turbonegro).
Die Suckers wie gewohnt. Mittlerweile haben sie ihr Songmaterial allerdings
verfeinert, nehmen auch mal das Tempo raus und setzen mehr auf Rock'n'Roll
denn auf Punk. Gut so. Die Örtlichkeiten in der Bierbrezel hemmen,
zumindest wenn der Laden so voll ist, wie diesen Freitag, den Spass
allerdings beträchtlich, da man, steht man nicht direkt vorne,
nichts von der Band zu sehen bekommt. Deswegen auch keine Fotos und
deswegen auch nur drei Franks, auch wenn die Kölner Jungs nicht
dafür können. (Ralf)
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Sa. 22.09.01 |
Hellmute/Stereo Satanics - CH-Oberentfelden,
Böröm Böm Böm
Stereo Satanics wieder mal als Oberchaos-Truppe. Da brauchts keine
PA mehr. Den Leuten in der ersten Reihe werden auch so die Schädeldecken
abgerissen. Aufm Video hinterher hörte sich's jedenfalls wie
eine riesige Autobahnbaustelle in vollem Betrieb an. Dazu kaum kein
Song der nicht doppelt so schnell war als normal. Ich spiele ja selbst
mit bei diesem Sauhaufen, also werde ich's ja wohl wissen. Disziplin?
Nicht die Stärke der Stereo Satanics.
Hellmute waren aber auch nicht so gut, wie sonst. Irgendwie fehlte
die übersprühende Spiellaune, die wir so an ihnen lieben.
Naja, war dennoch solide runtergerockt und man kann ja nicht jeden
Tag 150 Prozent bringen. (Ralf)
|
Di. 18.09.01 |
Columbian Neckties/Briegel - Karlsruhe,
Club Erdbeermund
Der Erdbeermund ist eigentlich eine Schwulenbar, auch wenn mir an
diesem Abend keine aufgefallen wären. Von den vielen Bildern
nackter Männeroberkörper aber mal abgesehen, ist der Laden
ganz nett. Eine kleine Bühne noch, damit die Band nicht auf dem
Boden stehen muss und schon hätte man hier einen netten Laden
beieinander.
Nungut. Briegel aus Karlsruhe waren mir leider etwas zu anstrengend
für einen Dienstag-abend mit zweistündiger Anreise. Also
hörte ich mich nach der Panne beim ersten Song (Saite gerissen
und Gitarrist hat keine Ersatzgitarre) ihren LoFi-Trash-Blues erst
mal von der Bar aus an. Konnte durchaus gefallen, war mir aber dennoch,
von ein paar tollen Ideen ab-gesehen, zu unausgegoren.
Die Columbian Neckties (keine Kolumbier übrigens, sondern Dänen)
hatten dann auch keine Probleme mehr mit Rückkopplungen und so
gings gleich frisch ab durch ein rasendes Gara-gen-Punk-Rock'n'Roll-Set,
das absolut keinerlei Wünsche offengelassen hätte, wäre
es an einem Wochenende, in einem Club mit Bühne und einer engagierte
Meute davor, abgegangen. So blieb das Dach auf dem Erdbeermund und
die Schwulen konnten sich am Tag danach wieder vergnüglich darin
zurechträkeln. Danke. (Ralf)
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Mi. 19.09.01 |
Coffinshakers
- Stuttgart, Travellers' Club
Lang ersehnt, endlich gekommen, Laden voll gemacht und dann die Erwartungen
doch nicht ganz erfüllt. Naja, klang halt alles etwas dünne
und die beiden Aussenstürmer an Bass und Elektrogitarre verziehen
ja nun mal wirklich gar keine Miene. Es lässt sich halt doch
nicht immer alles auf ein cooles Image abschieben.
Rob bemühte sich zwar redlich und versuchte das flotte Set immer
wieder mit netten Sprü-chen aufzuwürzen, doch unterm Strich
blieb halt doch ein leichtes "na ja, schee wars, aber ned mehr" zurück.
Nicht überraschend war allerdings, dass die Band ein recht merkwürdiges
Völkchen zusam-menversammelte. Das Image und die schiere Gefälligkeit
der Shakers lässt sie doch einer etwas breiteren Hörerschaft
zuträglich sein.
Ein besseres Foto habe ich leider nicht zustande gebracht. (Ralf)
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Mo 09.09.01 |
Fullbliss
/ Johanna Kurz - Stuttgart, Röhre
"Now we're going to do a saaaaad song." meinte der Fullbliss-Sänger,
um die zermürbende Stimmung im Vorsaal der Röhre, wohin
dieses Konzert, aufgrund einer vorübergehenden (?) Schliessung
des Limelights, verlegt wurde, wenigstens minimal aufzuheitern. Denn
bis zu diesem Augenblick hatten sie schon 30 Minuten sad Songs gespielt
und sie wichen davon auch bis zum bitteren Ende nicht ab.
Der Onkel musste sich daraufhin erstmal auf die Treppe setzen, denn
nicht nur das Gemüt, sondern auch die Beine werden bei derartiger
Musik uuuuunheimlich schweeeeer. Die vorab angestrengten Vergleiche
mit Nick Cave und Kyuss waren natürlich sowas von an den Haaren
herbeigezogen, dass einem das verzweifelt grimmige Lachen, das man
sich hierfür gerne abgerungen hätte, angesichts des Treibens
auf der Bühne, noch im Hals stecken blieb. Das war eher für
alternativ angehauchte Hippie-Mädchen, die Visions lesen und
gerne auch mal traurig sind.
Davor gabs die junge Reutlingerin Johanna Kurz, die ihren überraschend
guten Gesang selbst auf der Akkustikgitarre begleitete. Mut und Selbstvertrauen
hat das Kind zuhauf, die Kompositionen waren etwas zwar manchmal etwas
wirr, fanden dann aber doch auch klare Momente und wir erinnerten
uns, Verwandtes schonmal von den Musiken der Damen Harvey, Morisette
oder Nova gehört zu haben. Den 20 anwesenden Latzhosenträgern
gefiel's ganz gut, und auch uns hätte das sicher gefallen, würde
uns so'n Zeug überhaupt gefallen. So beschränkte sich das
Lohneswerte für El Zillos und den Onkel an diesem Abend darauf,
mit dem Röhre-Haudegen Nanno und dem Veranstalter Micha Jägermeisters
zu leeren und aus dem Nähkästchen zu plaudern. Auch gut.
(Ralf)
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Fr 24.08.01 |
The Hellacopters - Winterthur,
Open Air
Der hohe Eintrittspreis von 28 sF (sind die Hellacopters jetzt in
eine höhere Klasse geflogen???) konnte mich nicht abschrecken
in das Land der Alpenhörner zu fahren und mir die Höllenschrauber
mal wieder live anzuhören.
Am Ort des Geschehens angekommen, musste ich dann gleich feststellen
das unsere lieben Eidgenossen nicht nur gute Eintrittspreise haben,
sondern auch in Sachen Spirituosenpreise nicht geizen. Aber das alles
konnte mich am Verzehr nicht abschrecken; man gönnt sich ja sonst
nichts.
Wir hatten noch genügend Zeit den Umsatz des Open Airs voranzutreiben,
ehe dann die Hellacopters die Bühne betraten.
Was mir an der Band live gefällt sind vor allem zwei Dinge: einmal
der geniale Sound, der zwar nicht kickin-ass-like ist, aber dafür
einzigartig. Zum anderen verstehen es die Hellacopters, ihr Songmaterial
so zu gestalten, dass von jeder Platte was dabei ist. Sie spielen
also nicht nur die Songs der aktuellen Scheibe runter.
Obwohl ich kein Open-Air-Freund bin und ich allergrößte
Zweifel hatte, dass das Publikum zu Emotionen fähig ist (es roch
halt überall nach den komischen Gräsern, die in der Schweiz,
glaub ich, legal sind und einen eher "platt" als fit machen), sollte
ich vom Gegenteil überzeugt werden.
Von der Biertheke aus konnte ich beobachten, wie einige Fans sogar
Stagediving betrieben! Das lag sicherlich auch daran, dass die Schwedenrocker
ziemlich gut aufgelegt waren und mit Gitarrenposings nicht geizten.
Besonders gefiel mir diesmal Bobby Fett, dessen Pianoklang das Salz
in der Suppe der Hellacpters war. Als Zugabe gabs ein Chuck Berry
Medley, was das Konzert würdig abrundete. Die Hellacopters haben
einen Wandel, weg von der Ass-Kickin-Music vollzogen und sind eher
in die 70er Rockmusik gerutscht, deshalb kann ich keine volle Punktzahl
geben. (Mr. Roadburner)
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Do 23.08.01 |
The Bones / Smooth & Greedy -
Stuttgart, Limelight
Jetzt wollte ich einmal im Leben Onkel Ralf in seinem zweiten Zuhause
besuchen, da ist der Kerl doch tatsächlich nicht im Limelight
(tja, lieber Dr. Roadburner. Wärste eben schon öfter ma'
gekommen, Du Schwedenrockersympathisant, Du - Anm. d. Red.)
Tja, Pech gehabt, Ralf, Du hast definitiv was verpasst!
Aber nun mal der Reihe nach:
Wir waren schon sehr früh dran und so kam es, dass wir erstmal
fast die einzigen in dem Schuppen waren. Aber man kann sich ja die
Zeit mit ein paar Bierchen an der Bar vertreiben. So langsam füllte
sich dann auch (nicht nur) der Laden und als Smooth & Greedy in die
Tasten griffen war die Bude schon fast voll.
Eigentlich spielen S&G eine durchaus anhörliche Musik die ich
mir live aber etwas cooler vorgestellt habe. Ralph Novak, der Sänger,
legte null Stimmung und null Enthusiasmus an den Tag, was aber daran
lag, wie ich später von ihm erfuhr, dass er eine schwere Erkältung
mit sich rumtrug. Dennoch war die Show zu lasch vorgetragen, einzig
Gitarrist "Smooth Ray" versuchte das Beste draus zu machen ... eher
vergeblich.
Komischerweise stieg parallel zum Biergenuss die Stimmung bei mir
und dem ganzen Publikum, was sich dann bei The Bones voll und ganz
auszahlte. Die Jungs haben halt einfach geniale Songs die sie live
so performen, dass sich die werte Audienz in kürzester Zeit hemmungslos
bewegt und mitgröhlt.
Ich schätze mal, dass sich die Temperaturen so um die 50 Grad
bewegten. Mir lief der Schweiss aus allen Poren ... war mir aber s....egal.
Ich bekam dann noch eine (eher unfreiwillige) Bierdusche von einem
total Durchgeknallten, der mit einem Fass Dinkelacker um sich spritzte.
Der Gig gipfelte in der fast schon legendären Zugabe "Yesterdays
Heroes", in der (nicht nur) die Jungs auf der Bühne noch mal
alles gaben.
In einem Exclusiv-Kurzinterview fürs Kickin-Ass erläuterte
mir Sänger Beef Bonanza noch die Pläne für die nahe
Zukunft:
Erst mal die Tour bis Ende November zu Ende spielen und dann das neue
Album aufnehmen, das dann so Februar/März erscheinen soll, was
ich mit Spannung erwarte! (Mr. Roadburner)
für S&G
für The Bones |
Sa. 18.08.01 |
Woodrock-Festival - Aichenau
Aichenau muss man erstmal finden, wenn man nicht auf der Hochalb wohnt.
Kaff an Kaff, Niemandsland galore. So gings auf dem Fest auch recht
familiär und rustikal zu. Allesamt war man aber freundlich unterwegs
und die Preise waren geradezu köstlich: 5 DM Eintritt und 3,50
DM für eine Halbe.
Zunächst wusste die Metalband Eternid zu unterhalten (fast etwas
unfreiwillig, dennoch aber wie das ganze Fest sehr unbedarft und freundlich),
konnte aber leider nicht wirklich überzeugen. Ihren Auftritt
spaltete ein Totalausfall der PA-Endstufe entzwei, was allerdings
Band und Publikum keinstenfalls aus der Ruhe brachte. Der Sound war,
trotz beachtlicher PA sehr dürftig, was wohl eher am Mixer lag,
denn das Problem setzte sich bei Rockstar Pussy fort. Nungut, jeder
Mixer hat seinen Stil. Will ja gar nicht meckern. Nicht für 5
Mark.
Rockstar Pussy waren der Grund unserer Anreise. Eine Underground-Rock-Kombo
aus Gammertingen, die nur wegen ungünstiger Umstände nicht
schon auf dem diesjährigen Kickin Ass spielte. Die Buben sind
jung, sehen soweit korrekt aus und klangen nach Hellacopters meets
Motörhead, angestachelt von wüst-aggressivem Punk-Rock.
Mir persönlich zuviele Gitarrensoli und zuviel Double-Bass-Drum,
ansonsten eine wirklich tolle neue Entdeckung unserer Breiten. Wird's
mit dem Kickin Ass weitergehen, werden Rockstar Pussy wohl ziemlich
sicher dabei sein. Leider verloren sie (oder besser Gitarrist Markus)
irgendwann die Kontrolle über den Auftritt, da sich auch drei
Gitarren seiner Macht nicht unterwerfen wollten. So gabs ne Menge
Feedback und Kabelbrummen, dann warf er den Kram hin. Nungut, ein
harmonischer Auftritt lässt sich durch einen verkorksten Abgang
immer wieder gerne zerstören. Zwischendurch gabs etwas Ärger
mit den Stereo Satanics, da die örtlichen Bauern nicht verstanden,
dass man gute Punk-Rock-Musik gerne mit gutem Biergespritze begiesst.
Die Leute meinten, der Balinger Punk-Rock-Stab kann Rockstar Pussy
nicht leiden, lach!!! Wir sind gottverdammich um jeden Gleichgesinnten
froh in unserer abgeschiedenen Welt, die den kleinsten Asshole-Rocker
schon zum Outlaw macht.
Well, dann kamen die Chaindogs, die auch für die PA verantwortlich
waren. Ist ja nett, wenn sie das Teil anschleppen. Leider bescherten
sie uns neben ein paar (zudem extrem langweiligen) eigenen Songs,
brutal viele Coverversionen von Brian Adams über Tote Hosen,
Green Day und jeder Menge weiterem langweiligen Kram, bis hin zu den
Böhsen Onkelz, durch die sie das Lager dann deutlich in zwei
Teile spalteten. Auf der einen Seite gabs Mittelfinger und blanke
Ärsche, auf der anderen steilgestellte Arme und Wohlgefallensbekundungen.
Offensichtlich schien die Band noch nie Probleme mit ihrem ausgedehnten
Onkelz-Repoirtoire gehabt zu haben. Sie reagierten überrascht
und beleidigt, wussten erstmal gar nicht, wie damit umgehen und bezeichneten
die Gesten der Gegner als einfältig, als wären die Gesten
der Anhänger von geradezu heroischer Weitsicht geprägt gewesen.
Der Sänger versuchte dann noch zu schlichten, traf aber leider
nicht die richtigen Worte, denn dass die Onkelz mal rechtsradikal
waren, egal ob sie's noch sind oder nicht, steht ja wohl ausser Zweifel.
Egal. So konnte jeder sich abreagieren und am Ende waren alle glücklich.
Mich kotzte der ganze Abend allerdings unsagbar an, denn alkoholfrei
konnte ich diese Party nur die halbe Stunde während Rockstar
Pussy geniessen und durfte anschliessend den ganzen besoffenen Pöbel
in meiner Karre eine Stunde lang über Feldwege nach Hause schaffen,
wozu kurz vor Balingen im strömenden Regen noch die Scheibenwischer
ausfielen. Da sag ich doch nur: FUCK! (jaja, glaubts mir, dieses Wort
wird bald sein goldenes Revival bekommen, ausschütt ...)
(Ralf) |
Fr. 10.08.01 |
GIBBO, ONE-800, THE NORDEENS, RED JEZEBEL
- The Grosvenor Hotel (Frontroom), East
Perth (WA)
Dieses mal hatte ich einen weiten Weg zurueckzulegen, bis in den Osten
der City - und wie immer bin ich zu spaet gestartet, aber Essen is
halt auch wichtig! Also hatte ich bei meinem Eintreffen im Grosvenor
Hotel schon zwei Bands verpasst, obwohl ich den Eindruck hatte, gerade
die erste Band beginnen zu sehen�. Die Nordeens legten mit einem
genialen Instrumentalstueck los, so wie ich ihre Ansage verstanden
hatte, gibt's die Band noch nicht sehr lange und es waere wohl einer
ihrer ersten Auftritte unter diesem Namen. Anzumerken war ihnen das
keineswegs: locker und mit der noetigen Portion Spass ging das Trio
ins Rennen. Ihren energiegeladenen Rock mit ordentlich Gefuehl konnte
man sich gut reingehen lassen, einfach weil er nicht weinerlich war,
sondern durch die drueckende Gitarre lecker nach vorn losging. Dies
wurde auch vom Publikum honoriert, so dass zwischen den Songs kurze
unterhaltsame Zurufe ausgetauscht wurden. Fuer ihre kurze Existenz
hatten die Nordeens aber eine gehoerige Menge Songs auf Lager, letztendlich
spielten sie meines Erachtens laenger, als die darauf folgenden Red
Jezebel, die letzte Band des Abends. Diese Jungs gibt's schon laenger,
sie sind jedenfalls auf der letztjaehrigen Perth-Bands-Compilation
mit drauf. Diese vier beeilten sich mit ihrem Umbau, und schon ging's
weiter: Red Jezebel schlugen so ca. in die gleiche Kerbe wie die Nordeens,
, auch emotionaler Gitarren(LAUT)-Rock, nur traten sie manchmal mehr
aufs Gaspedal. Oder sie waren durch ihre zweite Gitarre noch druckvoller�
Ihr Bassist ist ein kleiner schmaechtiger indisch wirkender Kerl,
sah mit dem grossen Bass neben dem bulligen Gitarristen ziemlich lustig
aus. Die Jungs legten nochmal alle Kohlen auf, die sie hatten, so
dass sich auch das Publikum immer mehr bewegte. Leider ging eben ZACK
um null Uhr das Licht an, und vorbei wars! Scheiss Gesetze hier.
Nun, aber gelohnt hatte sich der Marsch bis ins East End auf alle
Faelle. (El Correspondente Udo)
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Mi. 08.08.01 |
The Gruesomes - Stuttgart,
Travellers Club
Beharrlich nimmt das Meckern �ber das Limelight seinen Lauf. Doch
wer, wie ich, nicht clever genug war, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen,
um sich im �bervollen Brutkessel Travellers einen Platz vor der
B�hne zu ergattern, der wird vermutlich auch nicht mehr gesehen
haben als ich: N�mlich absolut NICHTS!! Ich h�rte, aber ich sah
nicht. Was ich h�rte klang gut: 60s Garage-Beat, im Teen-Trash-Style
der 80er. Dennoch f�hlte ich mich ob der Hitze und des schlechten
Aussichtspunktes bereits nach 5 Songs dazu veranlasst, mir den Rest
von draussen anzuh�ren. Sicher, es ist g�nstiger, sich im Travellers
zu besaufen und wer nicht, wie ich, auf der reichen Seite der Gesellschaft
steht, mag daran Anteil nehmen. Mir pers�nlich ist es aber dennoch
lieber und wichtiger, einen Blick auf die Band werfen zu k�nnen
und einen guten Sound zu haben. Das alles ist im Limelight bestens
gew�hrleistet und im Travellers kanns auch mal, je nach Ausgangsposition,
ziemlich problematisch sein, schnell an einen Drink zu kommen.
(Ralf)
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Freitag, 03.08.01 |
THE NEW INVINCIBLES, HELANA, KEN
OATH - Perth, The Rosemount Hotel
Diesmal also gings am Freitag ins Rosemount Hotel im Norden der City,
wo auch regelmaessig Gigs laufen. Die drei Bands waren unter dem Etikett
"Rock'n'Roll" angekuendigt worden, da konnte man (so gut wie) keinen
Fehler machen. Abgesehen vom abermaligen Zuspaetkommen - um 21:40
Uhr sahen wir nur noch die letzten beiden Songs der New Invincibles.
Dieser Viererpack mittleren Alters (so ca. Ende 30/ Anfang 40 alle)
bot schon von draussen beim Um-die-Ecke-biegen ein angenehmes Mass
an lauten Gitarren & Drums. Drinnen angekommen bot sich ein klaeglicher
Anblick des Publikums: nur etwa 30 Leute hatten es hierher geschafft!
Die Band hatte trotzdem ihren Spass und so auch die Anwesenden. Im
Zentrum der Buehne bediente der Saenger seine Orgel im sitzen, die
beiden Saitenkratzer waren dagegen mehr in Bewegung�. Der letzte
Titel war eine Sonics - Coverversion, schoen mit dem noetigen Druck
der Neunziger (ha ha) - ich aergerte mich mal wieder, zu spaet gekommen
zu sein! Auf den dort aushaengenden Plakaten waren die New Invincibles
genau wie die Sonics auf deren Boom -LP als schwarz/weiss Umriss abgebildet,
also scheinen die vier mehr als nur ein cover fuer die Sixties-Goetter
uebrigzuhaben.
Die darauf folgenden HELANA steigerten dann den Lautstaerkepegel noch
etwas, sie hatten ihre Amps wohl alle auf "11" gestellt! Die vier
boten Hi-Energy Punk'n'Roll straight ohne nervende Soli. Was blieb
ihnen anderes uebrig, als zwischen den Songs das nicht weiter angewachsene
Publikum mit Spruechen zu unterhalten� so ist's recht! Im abwechslungsreichen
Set von Helana tauchte dann noch eine Version von "Telegram Sam" auf,
(im Original wohl von Marc Bolan?) - selten zu hoeren sonst! Die Letzte
Band des Abends KEN OATH hatte's dann ganz schwer, ein paar der Leute
waren schon gegangen, wohl weil es z.T. die Members der vorherigen
Bands waren�. Der etwas ueberdrehte Rockabilly-Hardrock-Punk (ich
liebe Schubladen!) der drei kam auch nicht mehr so gut bei den noch
Anwesenden an, der Saenger hatte auch eine gewoehnungsbeduerftige
Stimme. Ein Grund fuer das leere Rosemount war wohl: Another Friday
at the Hydey im Hyde Park Hotel am selben Abend. Auf dem Heimweg
liefen wir noch da vorbei und wurden einer angenehemen Frauenstimme
zu droehnendem Grunge-Punk gewahr: also nochmal rein in's Hydey! Dort
waren dann auch ein paar der Gesichter zu sehen, die vorher im Rosemount
waren. Auch sonst war dieses Konzert besser besucht: die ueblichen
Punker und Rock'n'Roller und ueberhaupt�. Leider waren es auch gerade
die letzten Takte von NEGATIVE REPLY, schade! Es folgten noch die
jungen (so um die19 / 20) NO WONDER, die aber mit ihrem South Californian
style Punk Rock mit Einfluessen von early Lookout-bands (Musik) &
Social D. (Outfit) durchaus zu begeistern wussten! Besonders Spass
machen die Gigs im Hydey, weil es keine wirkliche Buehne gibt, sondern
die Bands aus einer ecke des Pubs in den Raum hinein stehen & spielen.
Auch hier war uebrigens der Eintritt wieder frei - es waren wohl alles
local bands. So hatte sich der etwas lange Fussmarsch doch vollends
gelohnt! (Udo / Perth, W.A.) |
Fr. 29.06.01 |
Jump For Joy-Festival JED WHITEY, THE
PANICS, TRASH IVORY, DISGRACELAND
- Hyde Park Hotel , Perth
Ladies And Gentleman. And now introducing our Aussendienst-Mitarbeiter
in Australien: Udo!
Hier seine erste Konzertkritik:
Ja, nachdem ich mir am Mittwoch im Grosvenor Hotel schon eine
junge lokale Band, die ganz ihren Vorbildern von Fat Wreck & Lookout
nacheiferten, hatte ich vor einigen Recordstores in der Stadt kleine
Plakate fuer den Gig im Hydey gesehen. Der lokalen Szene voellig
unkundig konnte ich mich eigentlich nur auf meinen Instinkt verlassen.
Doch am Freitag abend fand ich noch "Dada Records" - einen der wenigen
Laeden, die noch bzw. vorrangig(!!) Vinyl im Angebot haben - dort
konnte ich in eine Do 7" von Jed Whitey reinhoeren, da war die Entscheidung
schnell gefaellt! Also erschien ich etwa um 10 pm am Hyde Park Hotel
und man brauchte keinen Eintritt l�hnen! Drisgraceland spielten
(leider) schon 'ne Weile, da sah & hoerte ich nicht mehr viel davon:
ganz ordentlicher Rock'n'Roll im Punkrockgewand. Es waren, wie ich
spaeter feststellte viele der Anwesenden wegen Disgraceland gekommen,
ueber den ganzen Abend ca. 250 Leute: vom 50ies Rocknroller ueber
Nietenpunks zum Langhaarschuettler, alle waren vertreten. Nach kurzem
Umbau folgten Trash Ivory, vier blutjunge Punketten, die wohl einen
ihrer ersten Gigs absolvierten. Ziemlich rumpliger, schneller &
simpler Punk, der die Nietenkaiser zum wilden pogen veranlasste.
Mir war die Sache etwas zu einfach gestrickt, ich sah mir erstmal
den Laden und die Leute genauer an. Nach einem kompletten Umbau
auf der (nicht vorhandenen) Buehne kamen dann The Panics, allerdings
war die einzige Panik , in die mich diese Band versetzte die, dass
ich wieder so schnell wie moeglich in die hinteren Gefilde verschwinden
wollte! Sehr Doors-angehauchter Rock mit Orgel und keinem Kick.
Wer mich kennt, weiss, dass ich die Doors abgrundtief hasse, also
wieder ein Bier holen und Leute glotzen�.. Dann kam endlich das
Grande Finale - und was fuer eins:
Jed Whitey bauten ihre Tuerme aus Gitarren-Amps auf und bliesen
die erste Reihe (70cm vor der Band) erstmal 'nen halben Meter zurueck,
so hatte man jedenfalls das Gefuehl�.High Octane Punk'n'Roll at
max volume. Fuer meinen Geschmack wurden zwar zu oft die mittlerweile
ueblichen Rock-Posen dargeboten, aber wenn man sowieso voellig mitgerissen
abfeiert, sieht man nicht die ganze Zeit hin. Als Referenz koennte
man vielleicht die New Bomb Turks und Schweden-Rock angeben. Die
Jungs gaben alles, was sie hatten, und verliessen den Raum mit einem
Riesen-Feedback aus ihren Amps. Hatte sich alles in allem doch gelohnt!
Mal sehen, was die naechsten Wochen bringen in Perth, angekuendigt
sind The Rats (lokal & bekannt) und The Mark of Cain (Adelaide,
glaub ich) mit ihrer ersten Tour seit drei Jahren (neue Scheibe
gerade raus, aber noch nicht gehoert). Ansonsten schau ich mir eben
mal ein Rugby-match an ...
(Udo, australisches Kickin-Ass-Korrespondente) |
Fr. 22.06.01 |
King Khan & His Sensational Shrines
- Stuttgart, Limelight
Eine dreik�pfige Bl�sersection, eine Gogo-T�nzerin,
ein Gelegenheitstarzan, ein Fulltime-Percussionist, Gitarre, Bass,
Drum und obendrauf der Herr Khan pers�nlich. Niemals war die B�hne
des Limelights voller gepackt. Der Kanadier King Khan blieb ja bekanntermassen
99 w�hrend der Tour seiner damaligen Band Spaceshits in Kassel h�ngen,
ehelichte, obwohl erst 22 Jahre alt, dort eine junge Dame und ist
mittlerweile auch schon Vater. Schnell war er auch darin, sich eine
neue Kapelle zusammenzustellen. Der Gitarrist von Dog Food Five und
der Drummer von Calexico sind wohl deren schillerndsten Figuren. Aber
immerhin: Eine lockere Truppe, die irgendwo zwischen Soul, R&B und
60s Garage rumw�hlt, ist dabei herausgekommen. King Khan ist ein
Entertainer erste Kaj�te, auch wenn er manchmal etwas zu nahe an
seine Vorbilder kommt. Beim ersten Song trug er einen kn�chellangen
Fellmantel, einen Holzstock mit Schrumpf- und Totenk�pfen in der
Hand und einen Kaiser-Wilhelm-Stahlhelm auf dem Sch�del. Screaming
Jay Hawkins l�sst gr�ssen. Leider war das Set mit fast zwei Stunden
deutlich zu lang und irgendwann wurde es zu gleichf�rmig, zu langweilig,
zumal die Nummern ja auch nicht gerade den Voodooteufel aus dem Grab
rocken. (Ralf)
|
Fr. 15.06.01 |
The Masons - Tübingen,
Bierbrezel
Brummliger 60s-Punk-Rock mit Verweisen auf die Anf�nge des metallener
werdenden Heavy-Blues-Rocks jener Tage. Die Kompositionen straight
in your face und �usserst cool und sympathisch abgerockt. The Masons
haben uns also voll begeistert. Am Bass (allerdings nur f�r diese
Tour) die Ex-Nashville Pussy-Bassistin Corey, deren abschreckende
Vorstellung seinerzeit in Freiburg,
heute v�llig anders bewertet werden muss. Corey ist wohl wieder,
zumindest weitgehend, drogenfrei, scheint Spass daran zu haben, wieder
kleinste Clubs zu touren und war umg�nglich wie ein H�hnchen auf
Sonntagsspaziergang. Als die Show vorbei war, h�pfte Kollege Chris,
selbstverst�ndlich ein paar Bierchen intus, st�ndig durch die,
gl�cklicherweise wieder leerer werdende, Bierbrezel auf der Suche
nach dem "Monster". Er war dann auch der einzige, der es wagte, seine
Nase an ihren Brustwarzen (die sich bei ihm direkt in Augenh�he
befanden) zu reiben und ihren Eisernes-Kreuz-Anh�nger mit den Pfoten
zu betrachten, den sie von Lemmy geschenkt bekam. Corey wird nach
der Tour wieder bei ihrer neuen Leibband The Lizzy's mitmischen. Diese
Band sei ein "Killer" und da w�ren auch Leute von Urge Overkill
dabei. Also, folks: Watch Out For The Lizzy's. (Ralf)
|
Sa. 09.06.01 |
Silver
Tongued Devil/Crime Kaisers - Stuttgart,
Limelight
Bude voll, Gaspedal auf Anschlag, Kessel kocht, alle Alarmlampen auf
rot. Saufen, rauchen, rocken, kotzen. Was will man mehr an einem Abend
wie diesem? (Ralf)
|
So. 03.06.01 |
The
Nomads/ The Turpentines
- Stuttgart, Limelight
Alte Schweden treffen auf junge Schweden. Gewinner: Die
alten Nomads. Klar, sie hatten grossen Vorsprung, doch heutzutage
wird man ja auch mal sehr schnell vom Nachwuchs �berrollt. Das Limelight
war mal wieder ziemlich voll, die Stimmung gut und die Turpentines
konnten auch gut einheizen, leider fehlen mir bei ihnen etwas die
griffigen Hooks. Etwas, das h�ngenbleibt. Im Nachhinein konnte ich
mich nur noch an die vorgeschobene Unterlippe des Drummers erinnern
und an den wundersch�nen Bassisten, dessen Figur etwa einem auf
dem Kopf stehenden Trichter glich. Vielleicht h�tte ich besser ihn
von der Seite fotografieren sollen, als die Nomads von weit hinten.
Die legten dann zwar etwas gem�chlicher los, als die jungen Wilden,
daf�r stimmte hier neben dem Sound auch der Rest. Drei-Akkord-Smasher,
leicht und luftig, stets irgendwo zwischen 67 und 77 angesiedelt.
Fein. H�tte ich nicht gedacht, dass die mir so gut gefallen.
(Ralf)
|
Mi. 30.05.01 |
No Means No/Removal - Tübingen,
Sudhaus
Beide Bands aus Kanada, beide ein Trio, beide ziemlich
anstrengend, mit dem Unterschied, dass Nomeansno wenigstens sangen.
Unterm Strich war das der Abend der Reissbrett-Bands, wie Django und
ich, als Nomeansno nach fast 2 Stunden immer noch nicht aufh�ren
wollten, in der lauen Luft vorm Sudhaus feststellten. Der ganze Shit
kommt aus den Hirnen von Musiktechnikern. Wo Nomeansno zumindest die
erste H�lfte ihres Sets noch ganz gef�llig waren, bevor sie dann
ganz und gar ins St�ckezerhacken verfielen, waren Removal nur noch
am Basteln. Hier noch ein Part, da ein Break, dann wieder f�r drei
Takte Vollgas, darin aber bittesch�n auf allen Instrumenten nur
Sechzehntel hoch und runter heizen ... naja. Nicht so mein Ding.
(Ralf)
|
Sa. 19.05.01 |
Go Faster Nuns/dayFORday - Balingen,
Jugendhaus
Heiss wars, aber egal. Sonst meckern alle immer, dass hier
nicht heiss genug ist. Man �berlegt immer, wie sowas kommt, dass
eine ganz gute Band v�llig unter geht, so wie die Go Faster Nuns
diesmal im Jugendhaus. Wars wirklich nur die Hitze? Hatten die Leute
unter diesen Umst�nden nur f�r eine Band Power? Haben dayFORday
ihre Bamberger Kollegen einfach an die Wand gespielt oder wars nur
der Heimvorteil, dass das Publikum ihre Songs kannte? Swingen dayFORday
besser und gehen mehr in Blut und Bein? Sind dayFORday in der Lage
ihr Publikum zu adressieren und dadurch Sympathien zu wecken? Sind
dayFORday einfach so wie sie sind und wenn sie abgehen, nimmt man
ihnen das ab und wenn sie nicht abgehen, nimmt man ihnen das genauso
ab? Alle Fragen bez�glich dayFORday k�nnen uneingeschr�nkt mit
"Ja" beantwortet werden. Bitte �berall Go Faster Nuns einsetzen
und dann "Nein" drunter schreiben. Die hatten zwar ne Menge Power,
der Sound war aber noch beschissener als bei dayFORday und die Typen
auf der B�hne einfach unanbietbar. Die �bernehmen halt, ausser
einer Handvoll guter Musik auch alle Nachteile, die ihre (gesch�tzten)
Vorbilder aus dem skandinavischen Action-Punk-Rock hinter sich herschleppen.
Aufgetakeltes, gek�nsteltes Auftreten im Wahne des Pseudoabgefahrenseinwollens.
Eine Schande, das nicht erkannt zu haben und daf�r, oder wof�r
auch immer, kassierten sie eine klare Absage vom Balinger Publikum,
auch wenn nachher alles dastand und meinte: "Hey, die waren doch echt
gut." (Ralf)
|
Sa. 12.05.01 |
The Satelliters - Stuttgart,
Limelight
War das Tip des Monats im Prinz oder wie kamen sonst diese
vielen komischen Leute darauf, grade heute im Limelight aufzulaufen.
Ich halte mich ja selbst für einen Durchschnittstypen, doch was
hier anzutreffen war, suhlte sich noch tiefer im Langweiligkeitsdasein
als unsereiner. Wir taten uns ne Weile schwer, liessen uns die Laune
aber doch nicht verderben. Huch, da war sogar Udo aus Freiberg mal
wieder zugegen ... naja, da lässt sichs doch schon leben. Die
Satelliters diesmal wirklich jenseits von ertragbarer Anschaulichkeit,
musikalisch aber wieder oben auf, auch wenn ich finde, dass sie nicht
einen Hit haben und überhaupt nichts hängenbleibt, was sie
da anstellen. Ausserdem sollte der Mann mit der Sonnenbrille wieder
öfter an seine Farfisa greifen. Die kurze Spielpause wurde wieder
mal von einem innere Blutungen auslösenden GoGoGirls-Tanzauftritt
erschüttert, so dass Reizüberflutung an allen Fronten für
Unwohlsein sorgte, doch auch das trieb uns nicht die Tränen in
die Augen. Dennoch brachen wir unverzüglich nach Ende des Gigs
auf, um schnell aus diesem dunklen dunklen Kaff zu verschwinden und
ein andermal wiederzukommen, wo's vielleicht weniger weh tut.
(Ralf)
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Fr. 11.05.01 |
Dead
Moon - Tübingen, Sudhaus
Was macht die Faszination von Dead Moon aus? Kaum eine
andere Band steht nicht nur bei ihren Fans, sondern auch bei sämtlichen
Musikerkollegen so hoch im Kurs. Ich sage ja immer, dass sie die meistgecoverte
Underground-Band der Rockgeschichte sind. Sie haben einfach eine Unzahl
an Hits, sie wirken enorm sympathisch, sind locker, cool, mitreissend
und spielen nach vielen Jahren immer noch jeden Gig, als hinge ihr
Leben daran. Und wahrscheinlich tuts das auch. "So möchte ich
auch mal drauf sein, wenn ich über 50 bin." hört man allerorten
und vielleicht ist auch das ein Teil der Bewunderung, die Dead Moon
entgegen schlägt. Fred Cole macht nunmal seit nicht weniger als
36 Jahren Musik und das immer im Underground. Wer macht ihm das schon
nach? Long Live Dead Moon. Am 3. Juli oder so kann man sie deswegen
auch gleich wieder sehen, nämlich in der Röhre und da wirds
auch nicht weniger voll werden, wie heuer im Sudhaus. "Dead Moon",
sage ich, "immer!", auch wenn sie mittlerweile doch n bisschen arg
viele Hippies anziehen. Naja, wundern tuts mich nicht, ist aber trotzdem
nervig. (Ralf)
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Do. 10.05.01 |
El Guapo Stuntteam/High Heel Horn Dogs
- Tübingen, Bierbrezel
Der Sänger der High Heels hatte das gleiche Hemd an, wie es in
dem Motorradladenschaufenster in Balingen hängt. Ihr wisst doch,
dieser Laden in der Wilhelm-Kraut-Strasse, in den man nicht reingehen
kann. Beide Bands standen vor der, zugegeben kleinen, Bühne der
Bierbrezel. Eigentlich haben da aber auch schon andere Bands drauf
gepasst. Egal, so wars mal was anderes. Die High Heels mit ihrem skandinavienverseuchten
70er-Hard Rock konnten die fast volle Kneipe leider nicht in Wallungen
versetzen. Offen gesagt kommen sie reichlich uncool rüber. In
ihren Augen möglicherweise die schlimmste Kritik, doch Coolness
lässt sich einfach nicht erzwingen. Musikalisch sind schon gute
Ideen da, doch der gemeinsame Nenner an unserem Tisch waren die zu
langen Songs (Rock-Opern fiel da schon) und das zu lange Set. Die
belgischen Wrestler diesmal ohne Wrestling-Masken, ohne Feuerspuckerin
und ohne den zweiten Gitarristen, der während der Tour wohl irgendwo
im Suff aus dem Fenster fiel und sich dabei beide Hacken gebrochen
hatte. Trotzdem machte die Gesangsanlage nicht mit und so verkündete
das Stuntteam nach zwei drei Songs, dass sie jetzt auf instrumental
umsteigen. Wie die Berserker prügelten sie sich darauf hin durch
eine irrwitzige Orgie wildwütender Rockgranaten, völlig
vergessen lassend, ob Klischees jemals eine Rolle spielten. Unterhaltungswert
war 100. Nicht nur die Band, sondern auch der Punk mit Schnurrbart,
der Barkeeper, den ich jetzt nur noch Master nenne, weil er bruceleelike
im Alleingang gleichmal eine ganze Horde Übeltäter die Treppe
hochdrosch und die fünf Bullenkarren, die sich des ich-will-mein-Geld-zurück-brüllenden
Gesindels vor dem Laden annahm. Danke Tübingen, ich mag Dich
wieder. (Ralf)
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Mo. 16.04.01 |
The Bones/U.S.
Bombs/Secaded - Freiburg, Cafe Atlantik
Mein Haupttrieb mich nach Freiburg zu bewegen, waren die Bones, ganz
klar. Nach der mehr als überzeugenden 6-Track EP "Six Feet Down
and Two Fingers Up" und dem brandneuen Album "Screwed, Blued & Tattooed"
stand für mich eindeutig fest: die Jungs musst du live sehen.
Und im Nachhinein muss ich sagen: es war auch die einzige Band des
Abends, die ihr Eintrittsgeld bis auf den letzten Pfennig wert war,
aber dazu später mehr. Ich danke jedenfalls Gott dass wir rechtzeitig
da waren ...denn die Rock'n'Roller aus Schweden betraten so gegen
22 Uhr als erste die Bühne. Alle 4 bis obenhin tätowiert,
Unterhemden, Pilotenbrille usw. umrahmten optisch das, was sich mir
und dem restlichen Publikum (das eine explosive Mischung aus Punks
und Skins darstellte) zu Ohren getragen wurde: Eine Musik, die ihre
Roots in dem Rock'n'Roll der 50er Jahre hat, gemischt mit der Richtung,
aus der die Bones ursprünglich kommen, dem Punk. Dass die werte
Audienz die "Bälle", die The Bones immer wieder aufs Publikum
spielte, nicht annahm, verwunderte mich schon sehr, ausser auf ein
paar "aufglühende" Pogo-Tänzchen von ein paar besoffenen
Punks war null komma nix zu sehen. Die meiste Stimmung verursachten
dann die letzten 2 Songs der Jungs, ein Bay-City-Rollers Cover (Yesterday's
Heroes) und der Abschiedssong "Monsters prefer Blondes", was sich
(wie ich im Nachhinein feststellte) als sowohl musikalischer als auch
emotionaler Höhepunkt des Abends darstellen sollte.
Denn nach den Bones kamen die U.S. Bombs, die Band, auf die wohl jeder
zweite gewartet hatte und auch die Band die das grösste Merchandising
betrieb. Die Band verstand es jedoch nie und nimmer die Zuhörerer
in den Bann zu ziehen, geschweige denn, jemanden in Euphorien zu versetzten.
Sie spielten ihr Set sehr gelangweilt herunter und ab und zu musste
ich mir sogar die Ohren zuhalten als der zweite Sänger zu "singen"
begann....Note 6! Die Richtung kann man kurz und knapp als Punk-Rock
beschreiben, allerhöchstens 2 Frankensteins, gewiss nicht mehr.
Doch der Absolute Tiefpunkt des Abends war dann die letzte Band, wobei
ich zu meiner Schande gestehen muss, nach drei Liedern geflüchtet
zu sein; eine schlechte Sängerin, eine schlechte Musikrichtung
(lahmender Ska, fast schon Reggae) und eine immer schlechter werdende
Stimmung ließen mich den Laden frühzeitig verlassen, wobei
The Bones klipp und klar als Sieger hervorgingen, kann ich absolut
weiterempfehlen! (Mr. Roadburner) |
Mo. 16.04.01 |
Rob
Coffinshaker - Villingen, Café
Limba
Wem Johnny Cash schon zu finster ist, der fliehe, wenn der Coffinshakers-Sänger
auf Solo-Pfaden wandelt. Der grösste Teil bestand aus Shakers-Songs,
die, auf Gesang und Gitarre reduziert, natürlich jeglichen Drive
und irgendwie auch den Humor verlieren. "The next song is really really
sad ..." usw. Man bekommt das Gefühl, dass der gute Mann das
wirklich so meint und macht einen somit fast ratlos. Die Herbst-Tour
mit der kompletten Band wird dann Aufschluss darüber geben, ob
man dem weiteren Coffinshakers-Output lachend, weinend oder zumindest
mit einem zugekniffenen Auge harren darf. Unterm Strich ein interessanter
Auftritt, auch wenn man den guten Mann stellenweise kaum durch den
Gebrabbel-Pegel der anwesenden Hippies wahrnehmen konnte. (Ralf)
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So. 15.04.01 |
Turbo
A.C.'s/ Hicktown Heroes
- Stuttgart, Limelight
Als die Hicktowns die Bühne erklommen, war schon abzusehen, was
jeder geahnt hatte: Nämlich, dass das Limelight auseinanderbrechen
würde. Irgendwann musste dann auch das Sold-Out-Schild vor die
Türe, sonst hätten wir uns alle gegenseitig erdrückt.
Wohlwissend hatten sich die Hicktowns besonders gut vorbereitet und
zogen ein astreines Set in Vollendung ab. Der Sound war absolut gülden,
in einem gefüllten Limelight sicher nicht das grösste Problem,
dennoch sah man schon weit erfahrenere Acts daran scheitern. Am Composing
haben die Albstädter weiter gefeilt und haben immer noch etwas
zu verbessern. So nähert man sich jetzt dann aber doch dem endgültigen
Feinschliff, auch wenn die unbeschwerten Haudrauf-Refrains der Anfangszeit
darüber verloren gingen. Die Hicktown Heroes sind heute ein Rock-Exportartikel,
der die Amateurliga verlassen hat, um sich grösseren Aufgaben
zu stellen. Der selbstgeprägte Begriff, Provinzler der dreckigsten
Sorte, ist hiermit überholt. Qualität verpflichtet. Das
hier war perfekt! Die New Yorker Greaser-Punks dann wie immer: Rock'n'Roll
nach Klischee und doch mit eigener Note. Die Schmalzlocken spritzten
und die Lippenenden zogen sich hoch zum gewohnten "Live fast and die
young". Nix Neues aber immer wieder mitreissend. Die Spider Babies,
die am Tag zuvor im Limelight residierten, scheinen sie nicht so zu
mögen, hinterliessen sie doch eine riesige Zeichnung an der Backstagewand,
die Ihr selbst interpretieren dürft. Einer der AC's versuchte
wohl, das Ding irgendwie wegzumachen, die Schande blieb aber zur Ansicht
jeden künftigen Gastes und man stellt sich gerne vor, wie die
nächste Begegnung der beiden Bands ablaufen wird. (Ralf)
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Mi. 11.04.01 |
King Prawn/dayFORday
- Stuttgart, Limelight dayFORday
hab ich mittlerweile recht oft gesehen. Zeit für eine kritische
Bestandsaufnahme! Dafür erwischten sie im Limelight leider nicht
ihren allerbesten Tag. War schon alles ok, bis auf die paar kleinen
Holperer, die sowieso eher dazu beitragen, die Band charmanter zu
machen, war das schon alles sauber gespielt und kam auch nett rüber.
Doch das ist der Punkt: Etwas zu nett. Sänger Michi war nicht
so besonders drauf und da viel mir zum erstenmal auf, wie sehr die
Band mit der Form ihres Sängers steht und fällt. Hallo ...
ich sehe Verantwortung herniederfallen und ein Haupt belasten ...
das damit aber sicher gut klar kommt. Keine Band, kein Mensch kann
immer Höchstleistung bringen. Musik lebt von Stimmung und Stimmung
können sich nur Volks- und Schlagermusiker aufsetzen, ohne dass
es das Publikum merkt. Zudem litt der Auftritt unter der, wie fast
immer in Stuttgart, recht lauen Publikumsresonanz. War mit 60-70 Leuten
halt auch nicht grade voll und wenn man bedenkt, dass mindestens 20
davon aus Balingen hergefahren waren, um ihre Local Heros in der "Großstadt"
(ganzdreckiggrins) zu sehen, dann kann man auch mal sehen, wie schwierig
es selbst für eine international bekannte Band wie King Prawn
ist, an einem Mittwoch die Leute aus dem Haus zu locken. Rock is dead,
Leute. Ein Todesurteil nebenbei noch für den Mixer. Schon beim
Soundcheck hätte er extrem aufs Gas gedrückt. Und auch hinterher
gab er sich nicht die geringste Mühe. Die Gitarren fehlten ein
wenig und die Sänger hörten sich nicht. Trotz wirklich netter
Bitte, den Monitor doch etwas hochzuregeln, rührte sich der fette
Glatzkopf nicht von der Stelle. Ich habs genau beobachtet und hätte
ihm eigentlich sofort links und rechts eine scheuern sollen, doch
ich bin ja auch immer noch viel zu nett zu solchen Rotznasen.
Das Gute an meinem persönlichen Verhältnis zu der Musik
von dayFORday ist, dass sie mir immer besser reinläuft. Da sind
etliche Perlen drunter und ich ertappe mich neuerdings wiederholt
dabei, dass mir gerade die leiseren Momente besonders gut gefallen.
Die Songs gewinnen nach mehrmaligem Hören an Charakter und im
Gegensatz zur schlecht aufgenommenen CD kommt live eine Menge Dynamik
rüber, die den Songs Leben einhaucht. Trotz allem ist ihr allerbesten
Stück nachwievor der Mitgröhlschlager "No Way",
den sie immer als Letztes bringen. Also, Freunde des Kickin' Ass Festivals.
Wenn Ihr dayFORday noch nie gesehen habt (und erstaunlicherweise)
laufen mir letztens immer mehr solche verwegenen Gesellen über
den Weg) dann werdet Ihr sie auf unserem Festival am momentanen Höhepunkt
erleben (dafür lege ich schon vorher meine Hand ins Feuer). Ein
Gig, bei dem man selbst enttäuscht von sich war, schreit nach
Wiedergutmachung. Und am Abend danach ist der beste Zeitpunkt dafür,
weil die Erinnerung noch frisch. Alles spricht dafür, Buddies.
King
Prawn aus London überraschten mich positiv. Da Ska anzuhören
nicht zu meinen Stärken gehört, war ich doch sehr erfreut,
dass Ska nur ein kleiner Teil ihres Repertoires war. Von Hardcore
bis Raggae ist da alles drin und zudem mit wuchtiger Rhythmik und
feiner Gitarrenarbeit aufgewertet. Der Psycho mit dem Bart war wirklich
der Hammer, Mannmannmann. Die Kuriositätenkiste der weiten Welt
hält immer wieder volle Breitseiten für uns bereit. Leider
ging ihm nach einer halben Stunde die Puste aus und der Auftritt war
somit ruckzuck beendet. Nun sind wir ja vom Underground eh keine Überlängen
gewöhnt, doch eine knappe Stunde gehört sich normalerweise
schon, schliesslich zahlt man ja nicht nur für Qualität.
Vielleicht sollten King Prawn auch weniger kiffen, damit ihre Stimmen
mal etwas länger durchhalten. Irgendwie unverständlich,
da sie anscheinend noch nicht lange auf Tour sind. (Ralf)
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Fr. 16.03.01 |
Hicktown Heroes/Stereo Satanics
- Albstadt, Walters Bar
Ein paar Fotos von der 7"-Release Party:
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Hicktown
Heroes live im Walters |
Stereo
Satanics live im Walters |
Dee
Audience |
Sa. 10.03.01 |
"Die
Nacht der Kirmesboxer" mit The Bovver Boys/The Torpedo Twisters/The
Bitch Boys - Stuttgart, Limelight
Lustig gings ja schon los, als uns beim Herlaufen die trainingsbeanzugten
Polen, die immer vor der Peepshow, am Limelight um die Ecke, herumhängen,
zuriefen, ob wir mal "voll korrekt" mit ihnen boxen wollten.
Ich natürlich gar nicht geschnallt worums ging, bis Kollege Edler
ihnen ankündigte, in zwei Minuten wieder da zu sein und sie alle
fertig zu machen, was die Jungs dann wohl doch richtig cool fanden
und kräftig rauslachten.
Unten war die Bude schon rammelvoll, die Stuttgarter Bitch Boys voll
korrekt am Rocken. Punk Rock, hart aber fair, ist nicht nur für
diesen Abend die passende Bezeichnung dafür. Die Meute war schon
jetzt brutalstens hergesoffen und geriet grade so richtig ausser Rand
und Band, als die Bitch Boys ihr Set beendeten und die "Sexy
Nummergirls" auf die Bühne geschubst werden mussten. Denen
war wohl angesichts des Geschehens etwas mulmig zu mute, doch Don
King Elvis (im weissen Body, leider ohne aufgemalte Diamantenschärpe)
kam ihnen zu Hilfe und sagte die Torpedo Twisters aus Aachen an, die
gleich devildogsmässig losfetzten. War durchaus ok, was die Buben
brachten, die Jogginganzüge irritierten aber doch etwas. Man
muss ja nicht jedes Klischee fahren, doch das war mir dann doch etwas
zu weit davon entfernt. Für mich dennoch die klaren Gewinner
des Abends.
Die anschliessende Nummergirls/Elvis-Einlage brachte uns nochmal zum
Jubeln, doch danach konnten die Bovver Boys, die eh zur Hälfte
auch aus den Torpedo Twisters bestanden (oder setzte hier schon mein
doppelter Blick ein?) eigentlich nicht mehr ganz so mitreissen. Oder
wurde die Meute etwa schon müde? Also beim Saufen wurden sie
jedenfalls nicht müde.
Egal. Der Abend war nett. Für unsere Trinkabsichten fast etwas
zu voll (wer sich im überfüllten Limelight schonmal alle
fünf Minuten einen Drink holen wollte, weiss wovon ich rede),
doch der Übersteiger wars nicht und die "Super Kiezatmosphäre"
tat sich im Limelight naturgemäss schwer, auch wenn der Laden
stimmungstechnisch die meiste Zeit doch ordentlich kochte. (Ralf)
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Sa. 24.02.01 |
Demolition
Spitfires/Cha Cha Guerillas - Balingen,
Sonnekeller
Die Alternative zum Fasching wurde gut angenommen. Der Sonnekeller
platzte aus allen N�hten und die Wirte mussten Schwerstarbeit
leisten. Gl�cklicherweise waren Demolition Spitfires zu dumm,
um jemanden f�r die Kasse einzuteilen (als Mitstreiter der Guerillas
muss ich das jetzt einfach mal ganz klar so sagen und wir haben
den Spitfires bereits ein Nachspiel angek�ndigt) und so f�hlte
sich Gro� und Klein erstmal an Woodstock erinnert.
Weniger hippiem�ssig gings dann mit uns Cha Cha Guerillas los.
Es war unser erster Auftritt und der Grossteil der Meute war erstmal
m�chtig gespannt, da sie sich nicht vorstellen konnten, wie das
klingt, wenn eine Band ohne Bass spielt. Im Gegensatz zu den meisten
basslosen Bands sind die Cha Cha Guerillas wenig krachig, meist
sehr ruhig, setzen auf einfache, klare Songstrukturen, teils ganz
dem Pop-Songwriting der sechziger Jahre verschrieben, teils mehr
auf obskurem Jungle-Beat aufgebaut. Nadine, unsere Orglerin, war
leider erst seit kurzem dabei, deswegen die wenigen Eins�tze.
Demolition Spitfires dann wie auch letzten Sommer auf dem Seemannshof,
ganz bewährt im alten Stil. Sie haben allerdings ne Menge neue
Songs gemacht und Sascha kommt schon etwas mehr aus sich heraus.
Das Publikum wusste ihnen daf�r zu danken und fand vor allem Daniels
Gitarrenzerdepperaktion am Ende sehr gelungen.
(Ralf)
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Di. 13.02.01 |
Sonny
Vincent/Oxxon - Stuttgart, Limelight
Oxxon waren nicht wirklich schlecht, aber ziemlich langweilig. Zudem
trafen die meisten Leute erst ein, als das Böblinger Trio sich
bereits dem Ende seines Sets zuwendete. Als Sonny Vincent die Bühne
bestieg waren dann aber doch weit über 100 Fans eingetroffen.
Der alte Haudegen aus New York, der schon Mitte der Siebziger die
Wände des CBGB's wackeln liess und mit einer Unzahl von Underground-Legenden
musizierte, ballerte uns dann die Drei-Akkorde-Smasher mit einer Vitalität
um die Ohren, die sein Alter absolut vergessen liess.
So viel seine junge Begleitband (die Safety-Pins aus Barcelona, deren
Bassist an diesem Abend 19 Jahre wurde) neben ihm ganz und gar nicht
unangenehm auf. Im Gegenteil: Die Band war total integer, fetzte sich
von Song zu Song, als würden sie seit Jahren zusammenspielen
und wären gemeinsam mit ihrem Sound gross geworden.
Auch als sich Sonny und der Bassist auf dem Boden wälzten und
übereinanderpurzelten war das keineswegs komisch oder peinlich,
wie bspw. bei Kevin K vor kurzem, dessen europäische Begleitband
neben ihm stand, wie Gottlieb Wendehals neben Frank Sinatra.
Sonnys jüngste Songs fetzen zudem doller denn je und Daniels
Cousin fragte mich hinterher wie alt der Knabe denn sei, denn aussehen
würde er ja wie zwanzig.
Fazit: Live your life keeps young. (Ralf)
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Fr. 09.02.01 |
Jaw/Bleach - Sigmaringen,
Jugendhaus
Bleach aus Pfullendorf sind ungemein ruhiger Indie-Gitarren-Kram mit
vielen Halbton-Harmonien und Michael-Stipe-Gesang. Ich musste mich
jedenfalls gleichmal hinsetzen, da meine Beine soviel Blut nicht vertragen,
wie einem da in den tiefergelegenen Körperteilen steckenbleibt.
Die Band ist aber vor allem jung und unerfahren und man wird unter
Umständen schon noch von ihnen hören.
Jaw aus Hamburg dann ganz auf Elektronik, aber doch auf eine erstmal
überraschend angenehme Art und Weise. Die Keyboard-Wellen hatten
viel nicht-synthetisches Instrumentarium zu bieten, wie Streicher,
Oboen, Gitarren und allerlei warmklingendes Getöne. Zudem wirklich
aufs Minimalste reduziert, was der Musik extrem viel Klarheit brachte.
Das Schlagzeug klang dafür leider umso elektronischer. Der Gesang
erinnerte an Wolfsheim, die ich zwar nicht kenne, doch Zille wurde
nicht damit fertig, darauf hinzuweisen.
Mir selbst gefiels eine gute halbe Stunde, dann wars mir doch zu teigig
und zudem rieb mir Lothar just um diese Zeit den Programmzettel der
Band unter die Nase, der viel von Lyrik und persönliches Chaos
und sonstigem intellektuellen Scheiss zu berichten wusste. Jaw wäre
kein Konzert, sondern Theater oder ein Film (so genau konnten sie
uns das nicht klar machen). Naja, ich fands am Ende doch ganz arg
wie ein Konzert und es war auch wirklich gut gemacht, doch es war
halt einfach kein Rock'n'Roll, sondern Mädchentanzmusik und etwas
zum Nachdenken und Frust ablassen, wenn man das will. (Ralf)
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Do. 01.02.01 |
The Neanderthals - Stuttgart,
Limelight
Fellbekleidete Jecken mit Zorro-Masken aus Nashville oder so. Einer
davon haute immer mit einer Steinzeitkeule auf ein Standtom ein. Das
alles lies einen aber nicht vergessen, dass nur etwa 50 Leute im Limelight
waren und die Band echt lau.
Was auf Platte noch sonicslike und wüst rüberkommt, verflacht
live zusehends. Hab ich selten erlebt, dass eine Band live lahmer
ist als auf Platte. (Ralf)
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Sa. 20.01.01 |
Empty Bottles/The Higgins - Balingen,
Jugendhaus
150 Leute im Jugendhaus, 17 Kästen Bier und am Ende doch alles
weggesoffen. Das ist eine Bilanz, wie sie das Balinger Jugendhaus
lange nicht mehr verbuchen konnte. Da soll mal einer sagen, dass hier
niemand nach Punk Rock hungern würde. Die allererste Band, im
Schlepptau der Higgins aus Aalen mitgebracht, verpassten wir zwar
genauso wie ich mir ihren Namen nicht merken konnte, doch es waren
eh wenige da, die meinten, sie wären gut gewesen.
Die Higgins dann mit kläglichem Sound, aber Spass bei der Sache
und durchgehend dreistimmigen Gesang (also nicht dreistimmig aber
aus drei Kehlen in einer Tonlage), konnten dann die ersten Bierspritzer
aus dem Publikum rauskitzeln.
Bei den Bottles dann die endgültige Riot. Obs an der Band oder
am Bierpegel des Publikums lag will ich jetzt nicht entscheiden, doch
der Ska-Punk-Rock der Mössinger (wieder mit der Frau am Bass,
was doch deutlich besser kommt, als der Zödel mit seinem Fünfsaitenbass
beim letztenmal) regt schon einfach zum Mitmachen an.
So wurde gefeiert bis zum kollektiven Rausschmiss und am nächsten
Tag sagte die Zeitung, dass sogar der Jugendhaus-Chief in "Sowas
könnte man öfter machen"- Stimmung verfallen war. Dinge
geschehen ... (Ralf)
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Fr. 19.01.01 |
Mensen, Stereo
Satanics - Stuttgart, Limelight
Hey Hey, Wicki! Cowboyhutbedeckte Norwegermädels besorgten dem
Limelight ein Full House. Die Girls waren auch echt ok, richtige Rock'n'Roll-Ladies
mit einem 18jährigen Extrem-Hellacopters-Verschnitt an der Bassgitarre,
der sich auf der Bühne so schwul herrichtete, dass ihm kaum jemand
seine Männlichkeit abnahm. Dem typisch skandinavischen Action-Rock
setzten sie eine Prise New-York-Dollschen Punk-Rock bei, was meinen
Ohren zwar sehr angenehm, insgesamt aber nicht überaus ausgegoren
war. Man ist mal wieder geneigt zu sagen: "Wenns keine Mädels
wären, würde sich das niemand anhören." Doch ich will
nicht ganz so weit gehen. Vor allem das unbedarfte Schrubbeln auf
Instrumenten aus dem osloschen Gitarrendiskountcenter hätte mich
ins Herz getroffen, sodenn ich es mir nicht schon längst weggesoffen
hätte (ja, ich glaube fest daran, dass man sich nicht nur sein
Hirn, sondern auch sein Herz wegsaufen kann), denn der Satanics-Auftritt
vor Mensen musste doch bereits am frühen Nachmittag strengstens
begossen werden. Die Satanics-Show wurde übrigens auf 4-Spur
mitgeschnitten, doch wer eine Aufnahme davon haben will, muss sich
schon etwas ganz Fieses ausdenken, um sich meine Gunst dafür
zu erwerben, denn was live noch ganz wild und wüst rüberkommt,
klingt auf dem Band ohne Bild dann nur noch ergreifend schrecklich.
Trotzdem verdient der Abend, und ich denke, da kann ich ungefragt
auch für alle anderen Dagewesenen sprechen, locker seine 4 Frankensteins.
Man möge sich von den Fotos überzeugen lassen. (Ralf)
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Mensen live im Limelight |
Satanics live im Limelight |
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Mensen nach der Show, fotografiert von Stereo
Satanics |
Satanics nach der Show, fotografiert von Mensen |
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Mi. 17.01.01 |
Spermbirds/End Of April - Heidelberg,
Schwimmbad
Is gar nich so weit, dieses Heidelberg, wie ich immer dachte. Wenn
man sich gut unterhält, kommt einem das wie um die Ecke vor.
Im Schwimmbad war ich auch zum erstenmal. Schon beim Warten im Vorraum
zeigten sie uns alte Punk-Videos, was uns perfekt bei Laune hielt.
Drinnen wars bei End Of April völlig ok. Die Band gefiel mir
auch wesentlich besser als letztens
in Sigmaringen. Das ging richtig gut ab und wenn ich ganz ehrlich
bin, fand ich sie besser als die Spermbirds. Bei denen wurde der Gewaltfaktor
im Publikum innerhalb einer Viertelstunde nahzu unerträglich.
Die Band hetzte sich kreuz und quer durch ihre 80er Jahre Hits, was
ihnen selbst sichtlich genauso gut gefiel, wie der verschwitzten Meute
im total vollen Schwimmbad. Als ich nach 20 Minuten den ersten Rückzug
antrat, um mir ein Bier zu organisieren, wars hinterher unmöglich,
wieder nach vorne zu kommen. So verbrachte ich die meiste Zeit Black
Flag-Video-guckend im Vorraum. Michi und Andi von DayForDay, meine
Begleiter, waren am Ende zwar restlos begeistert, trotzdem hätte
ich bei vier Franks einfach kein gutes Gefühl. (Ralf)
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Sa. 13.01.01 |
Rebuilding Hardcore Festival - Herrenberg,
Jugendhaus
Jesus Fucking Christ. Selten soviel Spass gehabt, obwohl fehl am Platz.
Erstmal hundert Punkte für die Location, die ich trotz der Nähe
zum erstenmal besuchte. Das Festival tobte auch schon am Vortag, doch
da hatte ich keine Zeit. Ungefähr 10 Bands an diesem Tag (die
ersten vier hatten wir bei Ankunft schon verpasst), durften wir miterleben.
En gros ging das Richtung Heavy Metal (der Hardcore-Fan möge
mir verzeihen, doch in meinen Augen ist das schlicht und einfach Heavy
Metal), so im Biohazard-Style. Für meine Wenigkeit ist das nunmal
nicht grade der Hammer, doch was im Publikum geboten wurde, war Unterhaltung,
wie sie hätte perfekter nicht sein können: Da schlugen sie
im Windmühlenstil um sich, dass alles zu spät war. Wer getroffen
wurde, war selbst schuld. Da der Moshpit relativ leer war, wurden
die Diver immer von einer kleinen Gruppe quer durch den Innenraum
gehievt, was superdrollig anzusehen war. Und die Leute wussten sich
Stunde um Stunde noch einen draufzusetzen. Bei dem vielen Soja-Veganer-Frass
ist ja auch kein Wunder, dass die nicht tot zu kriegen waren.
Highlights des Abends waren sicher die polnischen Schizma (mit Gitarrist
Zladdi im Trainingsanzug), eine als Überraschungsband angekündigte,
superaggressive und mordsgute Hardcore-Kapelle, deren Namen ich leider
nicht erfahren konnte und für meinen Kumpel Oli wohl am ehesten
Crisis Never Ends ganz am Ende, die für mich diesmal allerdings
nur noch durch ihr cooles Outfit (sehen alle aus wie Buchhalter) überzeugen
konnten. Die Musik war mir um diese Zeit dann doch zu anstrengend.
(Ralf)
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