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Konzertbesprechungen 1999 |
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Cellophane Suckers - Demolition
Doll Rods - The Donnas - The
Drags - The Dusty Bros. - Fu
Manchu - Helge & The Firefuckers - Kickdown
- Masters Of Reality - The
Monsters - The Pussycats - Steakknife
- Turbo AC's - The Woggles
So 26.12.99 |
Demolition
Doll Rods - Ulm, Pufferbar
Völlig paralysiert saßen Daniel (Stereo Satanics, Wendy
Bones) und ich hinterher im Auto. Wir konnten immer noch nicht begreifen,
was wir gerade miterlebt hatten. Klar, da wir beide große Gories-Fans
(die Ex-Band des Doll Rods-Gitarristen Dan Kroha) sind, war schon
klar, daß ein großes Ereignis bevorstand, doch daß
es uns derart umhaut, hatten wir nicht erwartet. "Angezogen hätte
ich sie genauso gut gefunden und Kroha war für mich nicht weniger
Augenschmaus als die andere Gitarristin." warf ich verzweifelt
ins Spiel, denn eins ist schon klar: Daß die Pufferbar aus allen
Nähten platzte und wir, da wir wegen beschissenster Witterung
(Ihr wißt, es war der Tag des Unwetters) erst ankamen, als die
Doll Rods schon spielten und nur durch den Hintereingang durch die
Theke und den Backstage, ein Plätzchen in der Nähe der Bühne
fanden, lag sicher vor allem am sexy Image der Band, denn sie bedeckten
weniger als das Nötigste. Trotzdem war der Spannerfaktor recht
niedrig, welche Erleichterung. Blieb für uns nur die Frage, wer
das glauben soll, wer nachvollziehen soll, daß das für
uns eins der bedeutensten Konzertereignisse der letzten Jahre war... |
Sa 25.12.99 |
Steakknife/Kafkas
- Stuttgart, Limelight
Die Kafkas machen textlich anspruchsvollen Deutsch-Punk, musikalisch
leider anspruchslos und eintönig, dafür aber mit stimmlich
angenehmem Sänger und einem Oli Kahn-Doppelgänger am Bass.
Stuttgart konnte dem allerdings nichts abgewinnen und ließ das
die Kafkas deutlich spüren.
Steakknife hatten dagegen von Anfang an alles im Griff. Die Mischung
aus guter Laune und Aggression ("positiver Negativismus"
sage ich da immer), die Fähigkeit, auch brenzlige Situationen
im Publikum (Schlägerei, Rausschmiß von Leuten und so)
souverän zu handeln und trotzdem die Stimmung zu erhalten, das
alles zeigt, daß Steakknife lange im Geschäft sind und
die Erfahrung tausender Gigs im Rücken haben. Songwriting, Sound,
Setaufbau, bei Steakknife stimmt alles, wenn man denn ihre Musik mag
und Stuttgart mochte ihre Musik, besonders "It's My Life",
klar. |
Sa 18.12.99 |
Cellophane
Suckers/Ready Killerwatt And The Plutonium Boys - Stuttgart,
Limelight
Leider trotz Wochendes ein eher lausiger Abend in Stuttgart. Irgendwie
war der Wurm drin und es wollte nur zaghaft Stimmung aufkommen und
außerdem war der Sound nicht so gut, wie sonst im Limelight.
Die Plutonium Boys hatten neben technischen Problemen vor allem mit
dem gelangweilten Publikum zu kämpfen. Allerdings ist ihr hitloser
Punk-Rock zwar prinzipiell ok, nur einfach zu schlecht gemacht. Ihnen
fehlt einfach das gewisse Quentchen.
Die Suckers brachten da schon mehr Stimmung in den Laden, gaben sich
auch die übliche Mühe, leider konnten auch sie die wie angeschlagen
wirkende Meute nicht vollends aus dem Häuschen bringen, wie schon
so oft zuvor. Vielleicht hatten alle einen anstrengenden Freitagabend,
wer weiß. Vor dem Sommer wollen sie sich aber nochmals blicken
lassen und dann haben sie möglicherweise wieder eine dankbarere
Stimmung auf ihrer Seite. |
Sa. 11.12.99 |
Adventsingen (u.a. Kickdown,
Noplies) - Balingen, Eberthalle
Für die Auswärtigen: Das Adventsingen ist ein Festival,
organisiert vom Rockverein Balingen e.V. (ja, sowas ham wir hier),
das jedes Jahr in der Adventszeit stattfindet.
Ich weiß nicht, wieviele Bands schon gespielt hatten, als
wir den nur leicht gefüllten Saal betraten. Zugange war jedenfalls
eine Band, die ich unter der Kategorie Todesmetall einsortieren
würde. Ich kenne mich mit dieser Art von Musik aber nicht aus
und werde deswegen auch kein Urteil über sie abgeben. Gleiches
gilt dann auch für Spellsinger (oder Spellbinder? Hab's vergessen)
aus Tuttlingen. Als Stilrichtung tippe ich auf True Metal. Und mir
fiel eigentlich nur auf, daß sie wohl ziemlich viel geübt
hatten. Das Publikum hat's jedenfalls nicht vom Hocker gerissen.
Anders Kickdown, der Icebreaker des Abends. Tanzbare Beats auf schwerem
Metal und dazu allerlei weitere Elemente in den Topf, eben alles,
was man von einer Band der 90er Jahre erwartet. Am Besten gefiel
mir der Gitarrist. Mit seinem langen schwarzen engen Rock und silbernem
Top fehlten nur noch eine andere Gitarre, sich die Gitarre nicht
vor die Brust, sondern vor die Eier zu schnallen und geschminkte
Lippen, dann hätte er sogar bei den New York Dolls einsteigen
können. Respekt Respekt.
Was mir nicht gefiel ist, daß eine ganze Menge Sound vom Band
kam. Musik vom Band bei Liveauftritten ist für mich halt ein
Widerspruch. Für meinen Geschmack hätten sich Kickdown
auch noch weiter von ihren Wurzeln entfernen können. Der Schritt,
den Sänger Ronnie von One Man's Fate zu Kickdown vollzogen
hat war mutig und richtig, meines Erachtens aber nicht radikal genug.
Dennoch: Kickdown lassen das volle Maß Enhusiasmus, Ambition
und Willen verspüren. Sie sind in der Lage etwas zu Bewegen
und das war im wahrsten Sinne des Wortes das Publikum in der Eberhalle.
Danach spielten noch Noplies aus Balingen und mischten optisch und
akustisch Bad Religion mit Heavy Metal. Ich habe keine Ahnung, wie
lange es die Band schon gibt, doch für ihr routiniert abgewickeltes
Set setzt es auf alle Fälle ein paar Pluspunkte. Ansonsten:
Sänger und Basser waren für mein Augenlicht ok, der Rest:
Neee.
Was haben wir gelernt? Die 90er Jahre werden sicher unter dem Motto
"Crossover-Overkill" in die Geschichte eingehen. Ich persönlich
finde diese ganze Mixerei unentschlossen und ängstlich. Kein
Mensch geht mehr einen einzigen Weg mit allen Konsequenzen. Aber
glaubt mir, das wird nicht so bleiben ... |
Sa. 04.12.99 |
The Dusty Bros. - Tübingen,
Bierbrezel
Rockabilly-Cover-Versionen aus Elvis' Zeiten. Ich bin da nicht bewandert
und kannte natürlich kein Lied, doch die Jungs um Sänger
Dali bringen's schon richtig stilecht rüber. Von der Tolle bis
zu den Schuhsohlen stimmt da alles, sogar der Sound erinnert voll
an die Fünfziger. Eignet sich gut für 'ne Party, wo man
keinen so großen Raum hat, trotzdem aber 'ne Band haben will,
die auch ganz doll in Party macht. Man muß natürlich auf
Rockabilly stehen, das ist ja klar. Wer die Jungs kontakten will,
schreibe eine kurze Mail an die Email-Adresse am Ende der Seite. |
Fr. 03.12.99 |
The
Pussycats/Caddyshack - Stuttgart, Che
Totalausfall! Es wäre mir müßig, die Liste runterzubeten,
was an den Pussycats alles schlecht ist. Entgegen dem Foto waren es
nur zwei Frauen und ein Mann. Entgegen dem Foto trugen sie auch keine
Schwänze und keine Katzenmützchen. Ich meine, man muß
ja immer erstmal die eigenen Erwartungen überprüfen, bevor
man austeilt, wie enttäuscht man war, doch die Pussycats haben
einfach absolut nichts zu bieten, als die Erwartungshaltung des Publikums
hochzuschrauben. Lustig war höchstens, daß die Schlagzeugerin
dreimal so hart schlug wie der Drummer der Caddyshacks, obwohl er
sicher dreimal soviel auf die Waage bringt. Doch nicht nur dem Drummer,
sondern der ganzen Band fehlte es an Kraft im Klang. Fazit (und das
gilt für beide Bands): Üben! |
Sa. 27.11.99 |
The
Woggles - Stuttgart, Limelight
"I think you won't make it to the church tomorrow." Nein,
das sahen 150 Leute im Limelight genauso wie der Sänger der Woggles.
Die hatten sich schon durch 10 Zugaben geschwitzt, doch die tanzende
Masse wollte kein Ende haben. Nie war die Stimmung im Limelight so
ausgelassen, wie an diesem Samstag (klar, das Wochenende kam den Woggles
schon zugute). Alles wippte, trank und grinste. Nicht mehr als drei
Gesichter, denen die Freude nicht aus den Augen sprang. Was sind die
Woggles nur für eine begnadete Unterhaltungsband. Ihr 60s-Rock'n'Roll
ist nicht gerade sehr spektakulär, dafür geht er umso mehr
in Bein und Blut und auch meine beiden Begleiter Maze und Oli (vom
"Albtraum", der eigentlich dachte, daß heute drei
Knüppelhardcorebands spielen und doch sehr skeptisch war, wo
wir ihn jetzt da hinschleppen) befanden sich trotz Alkoholfreiheit
in völlig losgelöster Stimmung und waren zu jeder Schandtat
bereit. Keiner wollte heim, selbst als die Woggles das Gebäude
bereits verlassen hatten. Zehntausend "Hey's" waren nicht
eins zu viel und zehntausend Drinks waren nicht einer zu wenig. Danke,
ihr Woggles, was immer das auch bedeuten soll. |
So. 14.11.99 |
The
Monsters/Achtung Spitfire Schnell Schnell!! - Stuttgart,
Limelight
Achtung Spitfire sind so in etwa aus Mannheim, treten in Anzügen
und Sonnenbrillen auf und surfen mal instrumental mal mit Gesang.
Mit Gesang war's vor allem deswegen besser, weil der Sänger besser
abgeht, wenn er kein Instrument vor dem Bauch hat. Ihr Sound ist leider
etwas zu zahm für meinen Geschmack. Über die Monsters
braucht man kaum etwas zu sagen. Wer sie nicht kennt, dem kann man's
nicht beschreiben, wie Reverend Beatman, der Gitarrist und Sänger
abgeht, wie lustig und durchgeknallt diese Jecken sind. Ganz zu schweigen
von ihrem unglaublich geilen 60s Trash-Beat, der kein Bein ruhig stehen
läßt, von Beatman's supergenialem Gitarrensound und seiner
Fähigkeit, auch mit dem ausgestöpselten Stecker der Gitarre
einen Song zu spielen. Beatman ist Gott, die Monsters sind seine Jünger
und wir sind die Schafe.
Das Foto ist übrigens schon ein paar Jahre alt, denn Beatman
ist kein Anfänger, hehe. |
Do. 04.11.99 |
Fu
Manchu/The Unband - Stuttgart, Röhre
The Unband waren so etwas wie ein 90er Stoner-AC/DC-Klon. Ging ganz
gut ab und kriegt volle Punktzahl. Fu Manchu war dagegen seine 30
Deutschmarks Eintrittsgeld nun wirklich nicht mehr wert. Das fing
schon beim Sound an, eigentlich die Domäne dieser Jungs. Doch
in der Röhre kann man halt nicht das gleiche Brett fahren, wie
überall. Die Akustik des Raums leidet und dieses Manko mit simplem
Höherfahren aller Amplituden auszugleichen führt zu dem
Schluß, den ein Zeitgenosse seinem Kollegen mitteilte, belauscht
während dem Wasserlassen: "Weniger ist eben manchmal mehr."
Auch die wirklichen Fans haben also erkannt, woran Fu Manchu heuer
in der Röhre scheiterte. Außerdem führte der höhere
Bekanntheitsgrad der Band zum Ansteigen des Pöbelfaktors im Publikum
und als wäre das alles nicht schon beschissen genug, waren die
Songs der letzten Platte mehr nach meinem Geschmack. Sorry, doch bisher
fand ich Fu Manchu live einfach besser und auch billiger. |
Do. 21.10.99 |
The
Donnas/Bratmobile - Stuttgart, Limelight
Was ich an Schwulen immer schon besser als an Lesben fand ist, daß
ich persönlich keine Schwulen kenne, die jemals über Mädchen
geschimpft haben aber keine Lesben die nicht über Männer
herziehen. Ich weiß nicht, ob Bratmobile Lesben sind, wundernehmen
würde es mich jedenfalls nicht. Musikalisch fand ich die Gitarre
zu wenig out of tune, doch da die Gitarristin eh nur auf einer Saite
hoch und runter fuhr, war das wohl gar nicht so wichtig. Die Sängerin
nervte mit Eintönigkeit und die ganze Band spielte bis auf
den letzten Song immer im selben Tempo. Ätzend, echt.
Die Donnas erreichten meinen High-Level-Erwartungs-Peak, denn ich
hatte die Befürchtung, daß sie schlecht wie eine Schülerkombo
sind und dastehen, wie Saustallpfosten. Dem war nicht so, sie posten
sogar ein wenig, reckten die Finger in die Luft, hoppelten lustig
hinundher und schwangen ihre Zöpfchen. Sie hatten ihre Sache
soundmäßig, wie spieltechnisch absolut im Griff, waren
aber, so vermuteten wir am Schluß, wahrscheinlich von dem
prollig-abgefuckten Publikum eher angepisst. Ob die Show deswegen
nur 25 Minuten lang war (eine klare Frechheit bei 20 DM Eintritt)
oder ob sie immer so "lange" auftreten, war bislang nicht
in Erfahrung zu bringen. |
Fr. 01.10.99 |
The Radiation Kings/Stereo Satanics
- Stuttgart, Che
Sie haben zu kämpfen, die Radiation Kings, mit den Vorschußlobeeren
der Jet Bumpers (ihr Gitarrist war dort involviert) und Vageenas
(der Schlagzeuger) mit denen sie sich eigentlich gar nicht schmücken
wollen. Man habe ganz falsche Erwartungen, denn die Kings sind sehr
retro-Saints/fast-schon-Stones-mäßig. Wer hier das volle
Brett Ramones-High-Speed erwartet, ist enttäuscht. Die Kings
sind richtig gut, wenn man sie sich vorurteilsfrei reinzieht, doch
das tun leider bislang die wenigsten. Schade, wird schon noch werden.
Stereo Satanics-Kritik fällt aus Gründen der Betroffenheit
aus. |
Sa. 18.09.99 |
Turbo AC's - Backnang,
Juze
Die New Yorker Hillbilly-Punk-Rocker durften sich diesmal im Juze
zu Backnang Leib und Seele herausschwitzen, die leidige Seite am
Erfolg, denn das Häusle war proppevoll. Vom ersten Song an
wußten sich die Halbstarken im Moshpit auch gleich das Hirn
rauszupogen, was halt wohl so zu sein hat. Heutzutage geht mir das
Volk allerdings deutlich zu gestört aufeinander los. Kein Aufheben
mehr, nur noch Runtertrampeln. Deswegen zog ich mir die Hälfte
der Show aus der Entfernung rein, wagte sogar mal einen Fuß
zum Abkühlen vor die Tür zu setzen, was im Nachhinein
nur als Treffer bezeichnet werden kann, durfte ich doch miterleben,
wie ein Punkerle es wagte in irgendeine Hauslücke zu strullen,
was ein Anwohner gar nicht gut fand. Die Rache kam erstmal per Eimer
Wasser und anschließend per Bullen und zwar gleich drei Autos
hoch. Ein zwar sehr heißer, ansonsten rundum gelungener Abend
zum Abschluß der zweiten Turbo AC's Deutschland-Tour. |
Di. 07.09.99 |
The
Drags - Stuttgart, Che
Yeah, this is Rawk and Roll, Baby!!! Das LoFi-Trash-Quartett aus Albuquerque
(ich guck' jetzt nirgends nach, ob ich das richtig geschrieben habe,
Ihr wißt schon, die Stadt in New Mexico) kann einem auch an
einem lauen Dienstag den Arsch aufheizen. Very 60s, very punky, garantiert
keine Gitarrensoli, sondern irgendwo zwischen den verstimmten Gitarren
der Gories und dem lustigen Punk-Rock der Supercharger. Ich schätze
gut 70 Leute fanden sich im Che (hust, ich war ja zum erstenmal da
und habe erst jetzt erfahren, daß sich das auf den alten Guevara
bezieht und genauso freakig waren auch die Leute hinter der Theke,
grins) ein, was mich zwar positiv überraschte, dennoch hätte
ich mir gewünscht es wäre ein Wochenende gewesen, denn dann
hätte fürs Che sicher keiner mehr garantieren können.
And by the way: Endlich wieder mal eine Frau (am Bass) in einer Männerband,
die, ohne sich dazu anstrengen zu müssen, weiß, wie man
sich auf eine Bühne stellt. Ach so, auch sehr fein: der Schlagzeuger
im Negligé. (Das Foto ist übrigens nicht vom Che-Gig,
Lorca ist jetzt blond...) |
Di. 24.08.99 |
Masters
Of Reality - Berlin, Columbia Fritz
Well well well. Die alten Masters haben sich doch ganz schön
ins Zeug geworfen, wenn man ihre (trotzdem nicht zu verachtende) Präsentation
im letzten Jahr zum Vergleich heranzieht. Die Band hat mit einem Keyboarder
den Sound verfettet und vor allem mystischer gemacht. Doch auch Weihrauch,
effektvolle Lightshow (fuck, wann ist mir zum letzten mal bei einem
Konzert die Lightshow aufgefallen) und einige weitere kleine Ideen,
machen ein Masters Of Reality-Konzert heuer zu einem Erlebnis.
Außer einigen wirklich mächtig eindringlichen Kompositionen,
für die sich Goss und Co auch gebührend feiern ließen,
kamen im Schlußdrittel auch einige fast schon romantische Stücke,
die mich dann allerdings dazu brachten, auf die Uhr zu schauen, um
die letzte U-Bahn nicht zu verpassen. Nun gut, ich bin eben nicht
romantisch veranlagt, dennoch hätte ich gerne davon erzählt,
wegen eines total mitreißenden Masters Of Reality-Konzertes,
auf unwegsamem Gelände in Berlin-Tempelhof, mitten in der Nacht,
den Heimweg gesucht zu haben, schwach auf den Beinen, aber total elektrisiert. |
Do. 22.07.99 |
Helge
& die Firefuckers - Tübingen,
B27
Zum Glück war's nicht so warm an diesem Tag. Dadurch konnten
wir uns das Tübinger Volk in noch leichteren Klamotten ersparen,
was nämlich meine größte Angst war, puh. Derart erleichtert
blieb nur noch das Schleyer-Hallen-Gefühl, das mich anhand des
Publikums und des PA-Verleih-Gehabes noch überkam. Die Fuckers
selbst konnten über fast 2 1/2 Stunden nicht durchweg unterhalten.
Es dauerte schon eine Weile, bis Band und Auditorium so richtig in
Fahrt kamen. Die Hits waren ganz klar "A Whiter Shade Of Pale",
"Room To Room With The Devil" und "Copacana".
Die Meinungen darüber, ob "Katzeklo" und "Klapperstrauß"
auch hätten ins Programm müssen, gingen am Ende auseinander
und da fällt mir noch ein, daß ich auch den Preis von deutlich
über 40 Mark ganz schön scheiße fand. Aber sonst war's
gut.
Wenig später sollen sie im Rottweiler Ferienzauber auch einige
andere Stücke und eine geänderte Set-Liste vorgetragen haben.
Auch die Witze und Ansagen vom Meister sind nachweislich spontan,
was einem ein gutes Gefühl für Helge Schneider gibt, denn
ich hatte nach dem Tübinger Gig schon etwas gezweifelt. Helge,
Hut ab. |
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