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Konzertbesprechungen 2000 |
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- 2018 - Aktuell
AC/DC - Aerobitch
- B-Movie Rats - Bang
Your Head - Bored! - The Cheeks
- Cosmic Psychos - dayFORday
in Gammertingen - dayFORday in Balingen -
DayForDay (Vöhringen) Beatman
Demolition Spitfires - Dumbell,
Moorat Fingers - El
Guapo Stuntteam - End Of April - GiraffeMen/R`n`R
Stormtroopers - Gluecifer/Gaza Strippers-
Green Hornet - Groovie
Ghoulies - Happy Revolvers/ Libertine - 4.
Hardchord-Festival - HellMute (Stuttgart)
- Hellmute (Aarau) - Hicktown
Heroes (18./19.2.00) - Hicktown Heroes
(17.06.00) - Hives - Hives
(London) - Hookers (Speyer) - Hookers
(Stuttgart) - Hookers (Villingen)
- Incubus - Jack Black
- KEK66 - Kevin K -
LaDonnas - Leatherface
- The Levellers - Mädels
No Mädels - Montesas - Motörhead
- Nashville Pussy - New
Bomb Turks - New Model Army - Pancakes
- Peter And The Test Tube Babies - Plane
Austers - Queens Of The Stone Age - Red
Aim - Reverend Beat-Man - The
Satelliters - Silver Tongued Devil - Slaughter
And The Dogs - Smokeblow
- Soundmile Göttingen - Spiritual
Beggars - Stereo Satanics (Sonnekeller Balingen)
- Stereo Satanics (Sigmaringen)
- Suit Yourself - Supersonic X -
Supersonic X/dayFORday- Swellings
- Tote Hosen - Vegas
Shakedown - The Wild Men - Andre
Williams - The Woggles - Zeke/
Murder City Devils
So. 31.12.00 |
Giraffe
Men, Rock'n'Roll
Stormtroopers - Stuttgart, Limelight
60s-Garage-Punk mit Fuzz-Gitarre und waberndem Bass. Genau passend
zum Jungle-Motto, das hier im Limelight ausgegeben wurde. Giraffe
Men erfüllten ihre Vorgaben zu einhundert Prozent. Spassige Angelegenheit,
gute Musik und für eine 60s Band ein erträgliches reduziertes
Mass an Coverversionen, bei denen sie sich vor allem die Sonics vornahmen.
Leider musste ich alleine anreisen und irgendwie fanden sich nicht
allzuviele sonstige Bekannte ein, so dass ich eh schnell den Entschluss
fasste, beizeiten die Heimreise anzutreten, um noch auf heimischen
Parties weiterzufeiern, doch kurz bevor die Stormtroopers die Bühne
betraten (nach Mitternacht), strömten die Leute langsam vom Feuerwerkgucken
wieder in den Laden, als mir gleich eine blonde Ami-Schlampe um den
Hals fiel und mir neben den üblichen Glückwünschen
kundtat, dass Rock'n'Roll will never die as long as we live. Als ich
mir dann ein Speckröllchen ihrer Hüften griff, gurrte sie:
"I'm the best fucker around." Als sie sich mir dann Richtung
Scheisshaus entwandt, hinterliess ich nicht mehr als eine nach Angstschweiss
riechende Staubwolke und war Sekunden später nur noch als glühender
Punkt am Horizont wahrnehmbar.
Achja, zwei Songs der Stormtroopers zog ich mir dann, aus sicherem
Hinterhalt, doch noch rein. Wie unlängst in Leonberg starteten
sie ihr Set mit den selben Songs. Druckvoller Pop-Punk-Rock mit 70er-Rock-Charm.
Zur Dschungelfete hatten sie sich Tigerfellhosen angelegt, die sie
allesamt arschseitig auf Halbmast zogen. Wizo-Axel diesmal wieder
an der Gitarre dabei und Meister Tex Torpedo nur mit Singen und am
Mikrostativrumklammern beschäftigt. Ist fürs Stage-Acting
sicher von Vorteil und ganz allgemein lässt sich bei den Sindelfingern
wirklich eine deutliche Verbesserung in jeder Hinsicht feststellen.
Ist zwar nicht ganz mein Geschmack, doch die Jungs machen etwas aus
sich. (Ralf)
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Fr. 29.12.00 |
Dumbell, Moorat Fingers - Backnang,
Jugendhaus
Trotz Sauwetter fanden 50 Leute den Weg ins Backnanger Jugendhaus
um die wildesten deutscher Bolz-Punk-Rock'n'Roller zu sehen. Als
bei den Moorat Fingers aus Bremen, die den Anfang machten, erst
so ganz vorsichtig 10-15 Leute aus dem Nebenraum vor die Bühne
stapften, schafften sie es sogleich, dem Respektabstand des Publikums
Berechtigung zu verschaffen, indem sie eine volle Wasserflasche
in die Meute traten, die den Vordersten direkt vor den Schädel
knallte. Dann braucht man sich auch nicht über mangelnde Crowdaction
zu beklagen.
Im Gegensatz zu den folgenden Dumbell rockten sie wenigsten richtig
brutal ab, denn diese schafften es nur, sich gegenseitig anzuschreien
und lauthals über den Sound und die Monitoranlage zu beklagen
anstatt einfach das Beste draus zu machen. Nach 20 Minuten hielten
sie es dann auch für angebracht, den Schlussakkord anzustimmen.
Danke. Die anderthalbstündige Anfahrt hat sich jedenfalls mächtig
gelohnt.
(Ralf)
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Sa. 23.12.00 |
Hellmute
- Aarau (CH), Jugendhaus Flösserplatz
Ja, ordentlich was los am Flösserplatz. Untem im Konzertsaal
herrscht eine coole Clubatmosphäre, alles schwarz und dunkles
Licht. Auch der Sound bei Hellmute passte. Allerdings waren die Jungs
schon vorm Gig der Meinung, dass sie in ihrer Heimatstadt nichts reissen
können, da sie sich hier ihren Ruf schon versaut haben. Ich hab
dann allerdings nicht gefragt, womit.
Die Band klopfte sich dann in typischer Manier durch ihre Hits und
die vier Mann starke Kickin-Ass-Fraktion rockte und trank sich in
der ersten Reihe durch, denn tatsächlich war der schweizer Hellmute-Anhang
eher zart besaitet und liess keine grosse Stimmung aufkommen. Uns
egal, dachten wir und liessens uns gut gehen. Man sieht diese Kumpels
ja schliesslich nicht jeden Tag.
Nach Hellmute spielte irgendwas technomässiges. Kein gutes Package
also und auch die Fans packten dann zusammen. Leider lief auch nach
dem Konzert nur noch Techno im Jugendhaus und so machten wir uns zeitig
auf den halbstündigen Fussmarsch in Hellmute-Hauptquartier, der
dann doch zum Knüller des Abends wurde. So
sehen wir auf diesem Foto Maze vom Kickin Ass zusammen mit Kudi, Hellmutes
Sänger, beim Posieren vor propagandischem Wortgut. Den Rest hülle
ich lieber in Schweigen, um den Ermittlungsbehörden kein Beweismaterial
zu liefern, die eigentlich aber ja nur der Spur der Verwüstung
bis zur Haustüre zu folgen brauchten. Bis auf viel Technogetöse
also ein lohnender Abend, einschliesslich dem abschliessenden Absaufen
in der Hellmutschen Hausbar. Danke. (Ralf)
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Mi. 20.12.00 |
New Model Army - London,
London Astoria
Bis weit hinein in eine Seitenstrasse hatte sich die Schlange, der
vor dem LA auf New Model Army Wartenden, schon ausgedehnt... eine
sehr interessante Zeichnung wies diese Schlange auf. An manchen
Stellen wirkte sie lebendig, bunt und schoen, ein Stueck weiter
schockierend, ja sogar gefaehrlich... und an vielen Stellen war
es der Schlange im Laufe Ihrer Jahre wohl nicht gelungen sich Ihrer
alten Haut zu entledigen. Hie' und da hingen sogar noch Hautfetzen
aus den Anfangstagen der New Model Army herunter. 20 Jahre New Model
Army und es schien als waeren diese "Fetzen" den gesamten Weg mitgeschleift
worden oder hatten sich krampfhaft festgekrallt um nicht mit den
abgestreiften Teilen irgendwo auf der Strecke zu bleiben oder als
Handtasche oder Stiefel irgendwelcher Snobs zu enden... Kurz nach
8 gings los, proppevoll die Venue, schon nach kurzer Zeit konnte
man keinen Schritt mehr tun (sofern man ueberhaupt einen tun konnte),
ohne einer der hunderten schon plattgetretener Bierdosen noch den
Rest zu geben. New Model Army mit halber Besetzung als eigener Support
auf der Buehne legten langsam los... der Sound zunaechst noch "etwas
schwach auf der Brust" (...allerdings nicht ganz so schwach wie
ein vierjaehriges Maedchen ;-). Sonst stimmte aber alles - und jeder
haette wohl Hab und Gut auf die sich steil nach oben entwickelnde
Stimmungskurve gesetzt. Zurecht!
Nach kurzer Umbauphase, in der eigentlich nichts umgebaut wurde
gings dann so richtig zur Sache. Es ist mir unerklaerlich wie man
fuer eine solch simple Aktion, wie das auf Anschlag drehen des Volume-Knopfes,
20 min kostbarer Konzert-Zeit verschwenden kann. In hinteren Teil
konnte man nicht umfallen so eng war es und vorne gings richtig
heftig zur Sache... Nackte Oberkoerper, Ellenbogen, Dreads, Tattoos,
Faeuste, kahlrasierte Koepfe, Schweiss und Bierlachen in die es
einen nach dem anderen immer und immer wieder reinbretterte bevor
man von unzaehligen Haenden wieder auf die Fuesse gehievt wurde.
Und ich mitten drin - HERRLICH. Zwei Stunden und wir haetten auch
noch laenger geschafft. Viel Spass denjenigen, die morgen gleiche
Stelle gleiche Welle von vorne beginnen - mit komplett anderer Playlist!
(Tommy Haas) |
Mi. 20.12.00 |
Peter And The Test Tube Babies -
Tübingen, Sudhaus
Na, wen trifft man denn nicht alles auf einem Peter-Konzert? Vorallem
jeden fressegepiercten 20-jährigen Punk, den man jemals kennengelernt
hat. "Die lassen mich nicht auf die Bühne!" war dann auch das
tränenbierverschmierte Gejammere, das mir auf die Wie-geht's-Frage
entgegnet wurde. Peter spielte schon, ich war spät dran. Der
Laden war fast voll und Peter war langweilig.
Lustig höchstens, wie sie die Taschen einer Lederjacke plünderten,
die ja bei Konzerten so gerne auf der Bühne abgelegt werden.
Als sie den Personalausweis fanden, stellte sich heraus, dass es
die Jacke meines Sandkastenkumpels und heutigen KGB-Bassisten Stephan
war. Brüll!
Hinter uns dann eine fröhliche Punker-Weiberschlägerei,
die nach 20 Minuten aber doch anfing zu nerven. Als sie sich auf
dem Boden gewälzt hatten, schrien sie sich nämlich noch
Ewigkeiten lang an und das dröhnt nach ner Weile im Ohr. Peter
hatte eh schon längst aufgehört und so kam man auch mal
wieder frühzeitig ins Bett. Ist ja auch was wert.
(Ralf)
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Sa. 16.12.00 |
4.
Hardchord-Festival (Peacocks, Koroded, Silent Green, Stereo
Satanics, Thanheiser) - Tuttlingen, Jugenhaus
Diese Kritik fällt mir nicht so leicht, weil ich mir gar nicht
alle Bands angeguckt habe. Da hat es mir oben in der Bar mit den Stereo
Satanics besser gefallen, Wodka aus Tassen zu trinken, als mir die
beiden nachfolgenden Hardcore-Bands anzuschauen (ich steh halt nicht
so auf diesen Sound, sorry). Aber nun der Reihe nach:
Den Laden (ein altes Feuerwehrhaus) find ich auf jeden Fall echt gut.
Ideale Größe, schöne Bühne und gut was los, wenn
auch nicht gerade viele Leute meines Jahrgangs zu finden waren (glaub
ich werd langsam alt). Als wir angekamen erlebten wir gerade noch
die letzten Zuckungen der ersten Band des Abends. Die ganze Sache
begann eh recht früh, so das wir froh waren, daß die Satanics
noch nicht angefangen hatten. Dann legten sie los mit einer halben
Stunde Brettsound irgendwo zwischen 70's Punk und heutigem skandinavischem
Rotzrock. Sie gefallen mir auch immer wieder durch cooles Stageacting,
was ich bei vielen Bands aus unserem Raum vermisse. Gute Arbeit Jungs!
Wie oben schon erwähnt, habe ich dann nur noch die letzte Band
(Peacocks) gesehen. Sie spielten nach eigenen Aussagen Ska-Punk-Rock`n`Roll.
Die Band hatte den Laden gleich von Anfang an im Griff. Die Menge
schüttelte die Köpfe und immer wieder PA-Towerdiving. Gute
Party! Sie spielten ihr Set gut runter. In der Mitte fand ich es dann
ein bisschen langatmig, aber zum Schluß fingen sie sich wieder
und rockten noch mal gut ab. (Lothar Neher)
Gesamte Festivalwertung |
Fr. 15.12.00 |
The Cheeks - Filderstadt,
Z
Diese Band hatte wirklich mehr als 23 Zahlende verdient. The Cheeks
aus Köln haben sich verdammt entwickelt. Das Songwriting hat
enorm an Qualität zugelegt und auch die neu eingebaute Hammond-Orgel
gibt dem Sound das Tüpfelchen auf dem i. Pop-Musik mit Faible
für 60s-Garage-Punk. Die Show verständlicherweise nicht
so wild an diesem Freitag, doch egal.
Das Eintrittsgeld wert dann der Auftritt der hauseigenen grünhaarigen
Punkerin mit überlangem Kapuzenpulli und Leggins darunter. Naja,
ich will darüber nicht mehr Worte verlieren. Wir haben alle unsere
peinlichen Momente und wenn ich ehrlich bin, sind meine eigenen eine
echte Leidenschaft von mir. (Ralf)
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Do. 14.12.00 |
The Wild Men - Albstadt,
Walters Bar
Wild? The Tame Men rockten Albstadt ... nicht. Ausser authentischem
Instrumentarium hatten the Wild Men nichts zu bieten, was an die Zeit
erinnert aus der sie ihre Musik rekrutieren. Offensichtlich lernt
man beim Musikstudium nicht, dass viele der alten Blueser und Rocker
schon in den f�nfziger und sechziger Jahren die Schrecken aller
Tontechniker waren, weil sie ihre Gitarren bis zum Anschlag aufdrehten.
Diese Ungest�mheit, dieses unbeirrbare Verfolgen der Ideale und
wenns den eigenen Untergang kosten solle, das alles fehlt den wilden
M�nnern aus Sigmaringen. Sie haben keine eigenen Songideen, nicht
mal obskure Coverversion, sondern covern nur den Kram, den sowieso
jeder kennt. Eine Tanzband also. Und ganz im Stile einer Tanzband
pr�sentierten sie ihr Set auch h�ppchenweise. Halbe Stunde spielen,
dreiviertel Stunde Pause. Eigentlich eine Frechheit und nur etwas
f�r Leute, die Musik aus dem Radio und dem Fernseher lernen und
denken, hier auf der abgefahrensten Party ihres Lebens zu sein. Bullshit.
(Ralf)
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Mo. 11.12.00 |
Hellacopters/Nebula/The
Hives - London, LA2
Von angezogener Handbremse keine Spur mehr ! Punkrock`n`Roll
der alten Schule und das brachial ! Als "The Hives" im, na ich will
sagen fast leer scheinenden LA2 loslegten, standen die wenigen bereits
vor der Buehne versammelten nur noch mit offenem Mund da. Wie die
Ratten aus Ihren Loechern, wie am Schnuerchen gezogen, krochen Leute
aus den hintersten und dunkelsten Winkeln des Schuppens hervor...
Die Jungs auf der Buehne gingen richtig ab ! Niemanden, aber auch
wirklich niemanden stoerte es, als schon beim ersten Song das Lead-Micro
einen Totalausfall hatte. Am Buehnenrand, ja, auf der Absperrung balancierend,
schrie der Saenger mit zum Megaphon geformten Haenden, seine Halsschlagader
dabei weit hervortretend, die Lyrics des ersten Songs heraus...Als
ginge es um Leben und Tot ! Von dieser Minute an hatten "The Hives"
ALLE auf Ihrer Seite. Langsam aber sicher bekamen wir Probleme unser
Territorium mit guter Sicht auf die Buehne zu verteidigen. "Alter
Schwede", kann ich da nur sagen... Warum muessen da erst gerade diese
(Schweden) kommen, um den Londonern vorzumachen wie man richtig rockt
! Oder besser, vor Augen zu halten was schonmal da war, die meisten
aber wohl verlernt haben... "Hellacopters" waren richtig gut und die
meisten waren wohl auch wegen ihnen gekommen. Allerdings sollten sich
"die Maenner mit den Matten" ueberlegen ihren naechsten Gig ohne "The
Hives" vorzutragen..., (damit man auch merkt WIE gut sie wirklich
sind) ! (Tommy Haas) |
Do. 07.12.00 |
Levellers
- London, Brixton Academy (proudly
presenting unsere neue Auslandkorrespondent, El Tomasso Hass)
Viele, viele Jahre "on Tour" und immer noch nicht muede
(die Levellers natuerlich, nicht ich !)... Gegen 8.30 hatte sich die
Brixton Academy langsam aber sicher gefuellt. Durch die uebermaechtige
Kulisse einer angedeuteten Freilichtbuehne, umrahmt von wuchtigen
Balkonen und Tuermen sollte aber kein Gefuehl von Enge aufkommen -
eher Schutz und Einheit. Perfect for "The Levellers". Mit einem Knall
waren Sie auf der Buehne, von der ersten Minute an ging es "auf und
ab" und schon mit dem zweiten Song schraubten Sie ihren grandiosen
Gig hoch bis zu einem seiner zahlreichen Hoehepunkte... und immer
wieder machten die uebermaechtig grellen x-tausend-Watt-Strahler an
der Buehnendecke den Blick frei bis in den hintersten Winkel der Halle
und zeigten, dass die Wellen bis dorthin schlugen, dass bis ins letzte
Eck die Haende wieder und wieder in die Hoehe geworfen wurden. Als
truebend empfanden wir eigentlich nur die zu oft eingestreuten ruhigeren
Stuecke und das fuer meinen Geschmack "zu perfekte" Arrangement auf
der Buehne, welches den einzigen Unterschied zu frueheren "dreckigeren"
Auftritten darstellte. - Vielleicht aber auch nur ein wenig Nostalgie.
Und nochwas, mit Bierpreisen von umgerechet 8.50 DM fuer 0,4 L des
koestlichen Nasses, waren wir doch froh um jeden auf der Anfahrt schon
zu uns genommen Schluck. Den "Mob" scheints nicht gestoert zu haben.
Mit ueberwaeltigender Macht und Power forderten wir, zusammen mit
eben diesem "Mob" dann Zugabe um Zugabe - und wir wurden FETT bedient
! Die Levellers sind voraussichtlich im Februar auf Deutschland-Tour.
Jeder, der dem Folk-Punk nicht absolut feindsehlich gegenuebersteht,
sollte sich diese Show nicht entgehen lassen. (Tommy Haas) |
Mi. 28.11.00 |
Hellacopters/The
Hives - Schorndorf, Manufaktur
In Weinheim müssen sie im Sommer ja schon mächtig abgerockt
haben. Was hier nicht gestimmt hat, weiss wohl nur der liebe Gott.
Keine Action, leiser dünner Sound. Sogar Daniel meinte, dass
die Hellacopters erstmal mehr gebumst hätten. Shit, irgendwie
war das überhaupt weder mitreissend noch überzeugend. Sie
sehen alle perfekt aus und machen nix damit. Stehen nur rum. Rotzen
nicht, scheinen Angst zu haben, sich die Hosen dreckig zu machen.
So herrlich wie auf dem Bild ging der Gitarrist jedenfalls nicht eine
Sekunde lang ab. Vielleicht wars die komische Manufaktur oder die
behämmerte Absperrung vor der Bühne, who knows? Und für
mich ... , naja, dass sie nicht sehr viele Songs der ersten Scheibe
spielen, konnte man sich ja aus dem Gelenk saugen. Nett aber mit angezogener
Handbremse. (Ralf)
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So. 26.11.00
Mo. 27.11.00 |
The Woggles - Stuttgart,
Limelight/Villingen, Jugendhaus
Zwei Nächte Woggles, das heisst Party ohne Ende. Diese Band weiss,
wie man einen Laden in ein tanzendes Inferno verwandelt. Da mag ihr
60s-Beat-Punk teilweise etwas unspektakulär daherkommen, doch
das Timing stimmt zu tausend Prozent. Ich kenne keine Band, bei der
ich immer hoffe, dass sie noch einen Song geben, auch wenn sie schon
zehn Zugaben gespielt haben. 80 Leute an einem Sonntagabend in Stuttgart
schienen erstmal nicht sehr viel und ich war mir nicht sicher, ob
die Woggles diese Leute infizieren können, doch meine Sorge erwies
sich als völlig unbegründet. Die Sympathie und der Rhythmus
springen über, das könnte man sich von Lloyds versichern
lassen. Der ganze Laden bebte wieder und das Publikum schulterte sich
gegenseitig auf, wow.
Nun warens in Villingen gar nur 40 Leute und der Montagabend ist ja
auch so ein Tag, auweia. Das Werk zu vollenden und jeden einzelnen
im Saale anzustecken war hier zwar ein deutlich schwierigeres Unterfangen
als im Limelight, doch die Woggles wären nicht die Woggles ...
Hiermit erkläre ich die 4 Jungs aus Athens, Georgia zu meiner
Lieblings-Live-Band und Jörg, dem alten Krittler, der seinen
Schwanz verkaufen würde, um mich mal tanzen zu sehen, sei aufs
Brot geschmiert: Es kommt immer darauf an, im richtigen Moment am
richtigen Platz zu sein und das ist eigentlich gar nicht so schwer.
(Ralf) |
Sa. 25.11.00 |
DayForDay/Empty Bottles
- Vöhringen, Adler
Ganz wie in alten Tagen. Nichts ahnend fuhr ich am Adler vor und sah
mich unfassbarerweise einem Sold-Out-Schild ausgesetzt. Die Dame am
Einlass liess sich leider nicht davon überzeugen, mir Zugang
zu den heiligen Hallen des Punk-Rocks zu gewähren. Also blieb
mir nichts anderes übrig, als etwas ums Haus zu schnüffeln,
in der Hoffnung, vielleicht durchs Fenster des Backstage-Raums oder
so einzudringen. Ich fand aber nur ein halbgeöffnetes Klofenster.
"Na gut, das reicht", dachte ich, doch da ich leider nicht
mehr Kraft habe als ein vierjähriges Mädchen, gelang es
mir nur mit Hilfe einiger bunthaariger Damen, die von innen zerrten,
das Ding einzudrücken. So ungeschickt, wie ich mich beim Klettern
anstellte, schlitzte ich mir an den Scherben natürlich gleich
ein böses Loch in den Leib, doch das bin ich ja bekanntermassen
gewöhnt. Drinnen umfing mich die wundervolle Wohlfühlatmosphäre
eines Clubs aus dem Bilderbuch. Schwarze Wände, schwarze Decke,
tolle Bühne, abgefuckte Atmosphäre, perfekte PA und sogar
eine nette Lichtanlage. Hier wurde nicht gespart. Grosses Lob an die
Veranstalter. Und ebenso war das Publikum. Eine Punk-Rock-Riot, wie
ich sie seit Black Flag '81 im SO36 nicht mehr erlebt habe. 200 Punks
waren heute nur aufgestanden, um diesen Laden zu zerlegen. Die Empty
Bottles rockten schon wie wild und die Meute war bereits feist an
pogen und umsichschlagen. Ich liess mir an der Bar kurz zwei Biere
rein. Wie in jedem optimalen Laden, war es trotz Überfüllung
kein Problem, sofort an Nahrung zu kommen.
Als ich mich wieder in Bühnenrichtung orientierte, waren DayForDay
bereits am Aufbauen. Ich musste mir den Weg zur Bühne fast freiprügeln,
so eng standen die Leute und DayForDay hätten wirklich machen
können, was sie wollten, gewonnen hatten sie soundso. Schon während
des ersten Songs bekam ich Stachelhaare und Schuhsohlen von Stagedivern
in die Fresse und bis zum Ende des DayForDay-Sets hatte es mich mindestens
13 Mal auf die Schnauze betoniert.
Besonders nett aber das Treiben auf der Bühne: DayForDay mussten
ihre Bierkästen mit Fusstritten gegen die Aso-Punks aus der ersten
Reihe verteidigen. Michi rutschte dann während den Zugaben in
einer Kotzlache aus, die eine kleine Lady mit geschminkten Augen hinterlassen
hatte, bevor sie bewusstlos niedersank um sogleich von ihren Kameraden
ausgezogen zu werden. Kurz später flatterten ihre Klamotten brennend
auf die Bühne. Michi schlug sich bei dem Sturz recht schick den
Schädel zu schanden, der sich von da an mit einer klaffenden
Platzwunde schmückte. Es war so heiss im Laden und ging so traumhaft
brutal zu, dass Bier, Spucke, Blut, Schweiss und Pisse von der Decke
tropften. Mein Herz pochte so wild, dass es mir jubelnd an die frische
Luft gesprungen wäre, hätte ich nicht die Hände vor
die Brust gelegt.
Nach dem Konzert Party bis zum Umfallen mit den Bands und den netten
Veranstaltern, denen der Abend soviel Spass gemacht hatte, dass sie
selbst die besoffensten im ganzen Haus waren. Als ich Michi auf dem
Scheisshaus half, seine Wunde mit Klopapier und Gaffa zu tapen, befanden
sich, wie in jedem guten Laden, mehr Weiber auf dem Herrenklo als
umgekehrt. Wir sassen da, alles tat uns weh, wir sahen uns an, rauchten
und dachten: Mein Gott, MEIN GOTT: Ganz wie in alten Tagen.
Für diesen Abend erlaube ich mir, DayForDay zu zitieren: "Fuck
the Rest" und "Don't Tell No Lies". Ehrlich! (Ralf)
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So. 19.11.00 |
The Montesas - Villingen,
Cafe Limba: 40 Leute und das Cafe Limba bricht auseinander.
Wow, Deutschlands kleinste Live-Bar. Die Montesas gewohnt schwungvoll
mit ihrer Mischung aus 60s-Beat, Punk und Swing. Wir fanden sie
sogar noch viel besser als in Göttingen, da sie diesmal aufgrund
der längeren Showtime wirklich alle Register ziehen konnten.
So folgte dem normalen Set ein Entertainment-Act der Sonderklasse,
währenddessen Leute aus dem Publikum zum Singen und Witzeerzählen
genötigt wurden. Wem da nicht zum Lachen war, der war eh schon
tot. Und mit dem "Punk", dem er (Marcel Bontempi, der
Sänger) eigentlich zeigen wollte, wie man sich kämmt,
war natürlich uns Ralf höchstpersönlich gemeint,
doch leider war ich zu diesem Zeitpunkt an der Bar zugange. Das
Vorspiel dazu lest ihr in der Kritik
zum Montesas-Auftritt in Göttingen.
(Ralf)
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Sa. 18.11.00 |
Plane Austers - Balingen,
Tanzcasino: Gut, aber zu schön und zu langsam und
zu leise und zu brav für Ralf, insbesondere die Vorband aus Köln.
Bleibt nur, Michas tolle Stimme zu loben, doch das wussten wir alle
schon vorher. Ich persönliche vermisste vorallem den Indie-Faktor,
der dieser Band immer angeheftet wird. (Ralf)
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Sa. 11.11.00 |
The
Hookers/High Heel Horn Dogs - Stuttgart,
Limelight
Die High Heel Horn Dogs aus Stuttgart hätten einen leichten
Stand im randvollen Limelight gehabt, doch um das für sich
zu nutzen sind sie wohl nicht ganz ausgegoren genug. Enttäuschender
Kick-Ass-Punk-Rock, wie er langweiliger und abgedroschener nicht
mehr sein kann.
Anders die Hookers, die nach zwei Wochen Europa hier ihre Abschiedsshow
gaben und dazu endgültig abdrehten, den Temperaturmesser zum
Bersten brachten und ihre wohl beste und längste Show dieser
Tour brachten. Und das obwohl sie vom Vorabend in Zürich noch
äusserst ausgebrannt und verkatert waren. Oliver (Fullgas)
war noch eine halbe Stunde vorm Auftritt mit einem Hunderter an
der Bar anzutreffen, um Schnaps für die Band zu kaufen, damit
sie etwas lockerer werden.
Die Kickin-Ass-Crew war mit 14 Mannfrauen angerückt, um das
Ereignis gebührend zu begiessen und so war die Stimmung eh
schon am Bersten, doch die Hookers stellten alles in den Schatten,
was sie selbst bisher abgeliefert hatten.
Klar, das Konzert wurde mitgeschnitten und wird, ich denke auf Incognito-Records,
als Live-LP/CD erscheinen, da versuchten die Mannen um Adam natürlich
alles aus sich rauszuholen und sparten auch nicht mit Publikumsbeleidigungen
und dem ganzen dazugehörenden Scheissdreck. Am Ende lag alles
in Schutt und Asche, sogar die Marshall-Tops plumpsten von den Boxen
und wenn das mal nicht eine feine feine Sache war. Ende gut, alles
gut. Die Hookers sind jetzt wieder daheim, der Spuk vorbei und alles
kann wieder ruhig schlafen. Amen.
Wenn Ihr ein bisschen ausharrt gibts hier vielleicht noch ein paar
schöne Live-Fotos, ansonsten haltet Euch an Fullgas.de. Als
nächstes steht dann auf alle Fälle nochmals Silver Tongued
Devil an und verdammt sei der, der sich's diesmal wieder entgehen
lässt.
(Ralf)
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Do. 09.11.00 |
The
Hookers - Villingen, Jugendhaus
40 Leute waren da. Keine Ahnung, ob das hier der übliche Schnitt
ist, da ich zum erstenmal im Villinger Jugendhaus war. Die Hookers
waren sehr relaxt, obwohl die letzten paar Tage wohl nicht sonderlich
gut liefen. Als die Leute sich anfangs ängstlich an die Rückwand
drückten, nahmen sie ihre Mikros und stellten sie ihnen direkt
vor die Fresse. So kamen wir in den unvergesslichen Genuss, der bösesten
aller Hardrock-Bands Auge in Auge bei der Arbeit zusehen zu dürfen.
Der kleine Raum tat das übrige um den ganzen Gig auch soundmässig
in rohem Gebratze aufblühen zu lassen. God, Jesus And Christ:
We love the Hookers. Und auch die 40 Leutchen rasten am Ende wie wild
und hätten wohl kaum mehr als die knappe Dreiviertelstunde ausgehalten,
mit der die Hookers über uns herfielen. (Ralf)
|
Sa. 05.11.00 |
The Montesas/Silver Surfers/Nancy And
I/Stereo Satanics/Eat No Fish - Göttingen,
Soundmile
Die Soundmile ist eine Mini-Musik-Messe in Göttingen. Interessantester
Aspekt ist die Night Of The Clubs, während der in jedem gottverdammten
Loch in Göttingen, wo nur ein Hauch einer Bühne reinpasst,
Bands auftreten, bis der Arzt kommt.
Da wir von den Stereo Satanics selbst dorhin eingeladen wurden, gibts
jetzt hier einen kleinen Bericht:
Unsere Showtime war erst auf 0:45 angesetzt, es blieb also genügend
Zeit, sich in der Stadt umzusehen, ein paar Leute zu treffen und ein
paar Bands auszuchecken. Da in unserer Location, das Möbios,
ein kleiner Kellerclub mit ziemlich angenehmer Kaputt-Atmosphäre,
erst um halb zehn die erste Band spielte, machten wir uns gleich mal
in den Nörgelbuff, um unseren Studiopaganini und Labelchef Tom
Spötter mit den Silver Surfers zu sehen. Nörgelbuff ist
ein witziger Name für eine Kneipe, der uns den Hinweg versüsste,
weil er zu allerlei Dummgeschwätz einlädt. Es fing grade
eine Countryband aus Hann-Münden an, die uns ganz gut gefiel,
deren Namen ich jedoch leider vergessen habe.
Während der Umbaupause setzte bei uns vorübergehende Müdigkeit
ob der langen Fahrt, der Pizza und der ersten Tequilas ein, die aber
von den anfangenden Montesas aus Kassel wie weggeblasen wurde. Coolster
60s-Punk-Beat mit Hammond-Orgel, stimmendem Outfit und perfekter Bühnenshow
aus Kassel. Leider habe ich im Laufe des Abends die übrigen Teile
des zerstörten Tambourins verloren, die ich mir erkämpfte.
Enttäuschend nur der Betrug mit einer der Singles, an denen wir
uns reichlich bedienten, die eigentlich von der Vorgängerband
der Montesas stammt, auf die sie aber einen grossen Montesas-Kleber
draufgemacht haben, was man erst sieht, wenn man sie ins Licht hält.
Der Sänger hatte ausserdem, als wir ihn hinterher ins Kreuzverhör
nahmen auch nicht mehr zu bieten, als über Göttingen herzuschelten.
Die Montesas-Freundinnen am Merchandise-Stand wollten mir sogar noch
einen Kamm andrehen (sowas gibts bei denen auch im Angebot), worauf
ich mir mit der Bemerkung, ich hätte mich im Leben noch nie gekämmt,
deren Unmut und den Spruch "Das sieht man!" zuzog. Leider
lasse ich mich von einem Kassler Bratling nicht beleidigen und so
wandten wir uns wieder dem Umtrunk zu. Zwischenzeitlich war Wendel
von den Dusty Bros. aus Tübingen, der grade in Salzgitter arbeitet,
eingetroffen und so stieg die Laune dem Höhepunkt entgegen, zumal
auch noch David und Imme (eine gute Freundin von uns, die uns immer
gut bemuttert und diesen ganzen Scheissdreck organisiert hat) anzutreffen
waren.
Die Silver Surfers machen auf mexikanischen Surf im After Dark-Style,
kompletto mit Tex-Mex-Sombrero-Outfit und allem, sehen, von Tom abgesehen,
ultrascheisse aus, drücken aber gut auf die Stimmungsdrüse.
Schon beim zweiten Song (I Fought The Law) wildes Gegröhle aus
der Satanics-Ecke und acht Fäuste gen Decke. Als die Jungs ihren
Set erledigt hatten, mussten wir uns ins Möbios verabschieden
und siehe da: Unser Aufführen zog gleich mal einen kleinen Anhang
mit uns mit (bspw. die Countryband).
Im Möbios waren die Lokalmatadoren Nancy And I fast schon am
Ende, wir hätten also beinahe noch unseren Auftritt verpasst.
Nancy And I ist sowas wie "korrekter" Punk-Rock, wie er
in einer Universitätsstadt immer wieder angetroffen wird. Hab
zu wenig mitbekommen, ums genau einschätzen zu können. Es
waren jedenfalls mächtig Leute da und gute Stimmung.
Bei uns wurde es dann zwangsläufig etwas lichter, denn es war
spät und die Helden der Göttinger waren von der Bühne.
Wir konnten den Laden dennoch einigermassen beieinander halten, was
wohl mehr unserem volltrunkenen Gebahren, denn unserer Musik zuzuschreiben
war. So wurde es der wohl stooges-ähnlichste Auftritt, den wir
je spielten und stolz liessen wir uns nach dem Auftritt erstmal eine
Weile auf die Schultern klopfen. Ärger bereitete nur ein
Vollidiot, der meinte, uns eine Stunde lang zuschnalzen zu müssen,
dann aber ganz schnell verschwand, als wir androhten, ihm eine abgebrochene
Flasche in den Arsch zu schieben.
Schliesslich fuhren wir in die Outpost, ein grosser cooler Liveclub,
der aber meist als Disco missbraucht wird, denn wen interessieren
heutezutage schon Konzerte? Es waren nicht mehr allzuviele Leute da,
vielleicht 300, doch eine Band spielte noch, die man mir als Eat No
Fish vorstellte. Naja, der übliche, MTV-angepasste Pop mit Möchtegern-Independent-Attitüde.
Not my thing, doch die Sängerin konnte schon ganz gut hauchen.
Uns zogs aber eher zur Bar, wo Davids Schwester zum Gin-Tonic-servieren
gezwungen wurde. Als die ersten Gläser vom Zuprosten barsten,
tobte die Scherbenwut über Ralfs Brust, die anschliessend aussah
wie ein Metzgerbrett.
Fab, Daniel und ich waren die letzten des Abends auf der Tanzfläche,
doch als wir uns zu Kraftproben mit den Stagehands, die grade beim
Abbauen waren, einliessen, kam die Security und warf uns raus.
Draussen wartete schon der Rest, uns nach Hause zu geleiten. Tom,
der an diesem Abend mit drei Bands auftreten musste, war auch schon
da und so wurde noch gebechert, gelabert und gelacht (man sieht sich
ja nicht alle Tage) bis kurz vor Mittach, prost. (Ralf)
|
Sa. 05.11.00 |
Motörhead/Speedealer - Stuttgart,
Longhorn
Als wir am Longhorn ankamen war eigentlich schon alles klar. Ausverkaufte
Hütte, überall leere Bierdosen und jede Menge Leute die
noch Karten suchten. Darunter auch unsere Kumpels von Starkstrom die
wahrscheinlich ohne Dröhnung nach Hause fahren mussten. Zum Glück
hatten wir Karten, also nichts wie rein. Drinnen war die Hölle
los, was mich sonst eigentlich eher annervt. Aber an dem Abend war
ich irgendwie klasse drauf und wurde mit meinem bis dahin besten Motörhead-Gig
belohnt. Als Opener spielten Speedealer, haben wir aber leider verpasst.
Dann eine astreine Audienz des Godfather of Heavy-Rock'n'Roll. Lemmy
und seine Spiessgesellen waren super drauf und der Sound für
Motörhead-Verhältnisse genial. Sie zockten ein Set ab das
die Meute zum Kochen brachte und fast keine Wünsche offen lies.
Fast 2 Stunden (!) voll auf die Glocke bis Lemmy zum Schluß
sogar noch "oben ohne" die beiden Zugaben "Ace Of Spades" und "Overkill"
zelebrierte. We`re Motörhead and we're gonna kick your ass!!!!!!!!!!!
Das Einzige was mich störte waren die mittlerweile unverschämten
Merchandisepreise (T-Shirt 50,-). (Lothar)
|
Fr. 04.11.00 |
Kevin
K/Slam Dunk - Stuttgart, Limelight
20 Leute im Limelight, als wir einliefen. Shit. Umso länger liess
sogar die grottenschreckliche Vorband auf sich warten. Nur Coverversionen
von Ramones und NOFX. Alles beschissen, vorallem der Drummer, der
keinen einzigen Break traf.
Umso bleicher unsere Gesichter, als wir den Sänger der Vorband
auch bei Kevin K die Bühne besteigen sahen. Langsam dämmerte
mir der Sachverhalt. Das ist der blonde Sänger von Hollywood
Teasze aus Bayern, die letztes Jahr mit Kevin K zusammen auf Tour
waren. Hat der Mann eigentlich keinen Stolz, sich solche Banausen
einzukaufen? Warum kommt der nicht mit seiner eigenen Band rüber?
Ich verstehe das nicht.
Kevin selbst sah aus wie ein Clown. Rote Hose im Jogging-Style mit
weissen Punkten, komische Schuhe, schwarzes Hemd ohne Ärmel mit
Hosenträgern und eine John-Kinkade-Frisur.
Dafür machte er umso bessere Musik. Glam-Punk-Rock nahe an den
Heartbreakers, von denen auch gleich die eine oder andere Coverversion
gebracht wurde. Auch die Dead Boys mussten dran glauben. Nungut, nichts
gegen deren Songs, doch wenn die Hälfte des Sets aus Coverversionen
besteht, fange ich irgendwann an, mich zu fragen, ob der nicht selbst
genügend gutes Material hat. Äh, wie auch immer. (Ralf)
|
Sa. 31.10.00 |
End Of April/Koroded/Failte Isteach
- Sigmaringen, Checkpoint
60 Leute werdens wohl gewesen sein, am Halloween-Abend in Sigmaringen.
Lauter Hardcore-Leute natürlich. Not the type of guys, that I'm
used to, aber schon ok. Obwohl das komplette Package grade zusammen
auf Tour ist, kamen End Of April erst eine Stunde vorm Auftritt an
und da über ihre Boxen gespielt wird, konnte bis dahin kein Soundcheck
gemacht werden. Entsprechend waren sie noch am Machen, als wir einliefen.
Zufrieden schienen sie am Ende alle nicht zu sein. Hardcore-Freaks
sind halt Soundfetischisten. Da muss alles stimmen und die Sigmaringer
Räumlichkeiten und die Anlage sind da halt nicht, was die sich
so vorstellen.
Failte Isteach aus Tuttlingen hatten quasi Heimvorteil, den sie für
sich zu nutzen wussten, da die Leute alle Lieder kannten und vom ersten
Moment an mächtig abgingen. Koroded hatte es da viel schwierigier,
zumal ihr Sound auch nicht so eingängig ist. Bei den Aachenern
musste ich dann auch erstmals Rückzug an die Bar einläuten,
da meine Bauchdecke das nicht länger aushielt. Oli fands aber
sauuuugenial, genau sein Ding. Der steht auf so'n Finsterkram. Alte
Neurosis lassen da wohl grüssen. Bei denen ist mir früher
auch immer irgendwie schlecht geworden.
End Of April mit Markus von den Spermbirds und dem Headcrash-Bassisten
dann auch ganz in deren Stil. Ungewöhnliche Gitarrenarbeit, Sänger
mit Schuhwichse im Gesicht, abwechslungsreiche Arrangements. Das passte
schon, auch wenn Headcrash schon eine Ecke besser waren. Insgesamt
schon ein netter Abend, auch wenn ich, wie gesagt, nicht gerade der
Hardcore-Professor bin. (Ralf) |
Sa. 28.10.00 |
Spiritual
Beggars/Coach - Stuttgart, Röhre
Meine Mitstreiter (Maze, Zille und Kai) und ich fuhren zwar schon
früher als gewöhnlich los, dennoch war der Supportact Coach
aus Frankfurt schon mitten drin als wir ankamen. Mit ihrem Pop-Punk-Alternativ-Rock
waren sie, wie der Sänger auch selbst immer wieder betonte, fehl
am Platze. Doch mit Sprüchen wie "Wir sind wahrscheinlich nicht
hart genug für Euch." nahm die Band wahrscheinlich dem letzten
wohlgesinnten Zuhörer die Lust. Als die Spiritual Beggars dann
loslegten, schwingte das überwiegend langhaarige und mit Monster-Magnet-T-Shirts
bekleidete Publikum ihre Matten bis der Arzt kam. Die Röhre war
recht gut gefüllt. Für Maze war eh alles, von den Leuten
bis zu den Gesten der Band ein bisschen zu viel Metal. Auch meiner
Meinung nach sind sie, gegenüber dem letzten Mal, immer mehr
in Richtung Heavy Metal abgedriftet - aber gut! Sie spielten auch
recht lange und brachten die ganzen Hits der letzten beiden Scheiben,
was der Stimmung natürlich nur gut tat. Am Schluß dann
noch eine Ausuferung in eine längere psych-jam-artige Session
mit viel Orgel. Fazit: Super gespielt, gute Stimmung aber vielleicht
ein bisschen zuviel Heavy Metal. (Lothar) |
Sa. 28.10.00 |
Pancakes - Tübingen,
Bierbrezel
Die Bierbrezel war leider fast leer und die Pancakes spielten schon,
als das Kickin-Ass-Team die Treppen runterstolperte. Es dröhnte
einem allerdings schon der altbekannte Psychedelic-60s-Garage-Rock
entgegen, den die Pancakes (mittlerweile von Albstadt nach Karlsruhe
umgesiedelt) schon seit einigen Jahren unbeirrt zelebrieren. Durch
den Umzug haben sich ihre Aktivitäten natürlich mehr aus
unserer Umgebung wegverlagert und so waren die meisten Hiesigen wohl
der Meinung, die undergroundigste Albstädter Kapelle aller Zeiten
wäre längst aufgelöst. Nein, sie sinds nicht und sie
bringen demnächst eine neue Platte raus. Erstmal auf CD, wenns
die Gelder zulassen nachträglich auch noch auf Vinyl.
Der Auftritt war von stürmischen Anfeuerungsrufen aus der Kickin-Ass-Ecke
begleitet, die aber die trockene Stimmung in der Bierbrezel auch nicht
aufheitern konnten. Es kamen dann zwar noch ein paar Leute, so dass
der Menschenpegel die wackere Marke von 40 erreichte, doch die Wollpulli-Studis
begeisterten sich mehr für ihr Bier als für die Pancakes,
so dass der Auftritt letztlich etwas darunter zu leiden hatte.
Trotzdem brachte das zum Trio geschrumpfte Familienunternehmen ein
rotzcooles Set auf die Bühne, Rainer wie immer ständig bemüht,
nicht Gitarre zu spielen, sondern zu zerren, beissen, kratzen, immer
im Kampf mit dem Song, manchmal fast verlierend, dann wieder einfindend,
den Rest der Band miteinbeziehend. Daniela mit der absolut perfekten,
erotischsten Stimme Süddeutschlands, den Bass immer hypnotisch
an einer Linie treibend.
Und dann die kongeniale Version von "All Apologies", genau
so, wie Cobain sie gerne mal gebracht hätte, wenn er jetzt nicht
Schwänze in der Hölle lutschen müsste. (Ralf)
Volle Wertung vor allem für die Aktion mit der Flasche. Bravo!! |
Do. 26.10.00 |
The
Hookers/Team Cobra - Speyer, Flaming
Star
Hey hey hey, was für ein netter Laden, dieser Flaming Star. Etwas
Feuer noch und ein paar tanzende halbnackte Weiber, dann hätte
man das Gefühl, im Titty Twister zu sein. Leider für Konzerte
nicht absolut top geeignet, doch mir wars heute egal.
Team Cobra aus Landau wieder eine absolut feine Sache. Straighter
Punk-Rock mit viel Gas, null Gitarrengewichse und dem korrekten Standing.
Leider sehen sie auf der Bühne, vom Sänger mal abgesehen,
so aus, als wüssten sie gar nicht, wie sie jetzt dazu kommen,
hier auf einer Bühne zu stehen und - huch - ein Instrument in
der Hand zu haben und dann gewöhnen sie sich dran und geben auf,
sich zu wundern.
Hookers dann mit viel Nebel und einem Adam, der diesen Namen ganz
zurecht trägt, denn wer bitteschön könnte mehr
Mann sein, als er. Gross, fettbäuchig, wild, komplett schwarz
beledert, schwarze Haare, schwarzer Bart, Geldbeutelkette an der auch
ein Anker nicht abreissen würde und ganz das böse Hardrockposing.
Wirklich zum Liebenhaben.
Ich war ja nie der grosse Hookers-Fan, da sie mir immer etwas zu metal
waren, doch die Kacke hier rockte ab wie Drecksau. Vollgas von Anfang
an und ohne Ansagen durch bis zum Finale. Leider nur für 35 Minuten,
da zwei Aushilfsmusikanten dabei sind, die man am Frankfurter Flughafen
wohl erstmal per Handschlag begrüssen musste. Dass sie nichtmal
üben konnten, merkte man nicht und hoffentlich werden sie für
die weiteren Gigs dann noch etwas an Spielzeit zulegen. (Ralf)
|
Fr. 20.10.00 |
KEK66
- Stuttgart, Limelight
Wow, superschöner 60s-Beat-Garage-Punk im Stile der Sonics oder
Lords, von denen sie auch gleich ein paar Covers auf Lager hatten.
Klasse zweistimmiger Gesang und ein Drummer, der für jeden Song
einen anderen Rythmus parat hatte, ohne aber die Linie zu verlieren
und den ganzen Sound dadurch aufwertete.
Die sympathischen Amsterdamer waren schon seit einem Monat unterwegs.
Erstaunlich, dass eine relativ unbekannte Band bereits solche Touren
auf die Beine stellen kann. Ich vermute aber, dass sie in England
wie ein Killer eingeschlagen haben, denn sowohl Ray Davies (Kinks)
als auch John Peel (der berühmte Radiosessions-DJ) haben sich
begeistert gezeigt und das zurecht. (Ralf)
|
Do. 19.10.00 |
AC/DC - Stuttgart,
Schleyerhalle
Also das wars dann wohl. Meine letzte Runde in der Schleyer-Halle.
Niemals wieder werde ich mich dieser Scheisse aussetzen und mich mit
tausenden anderen Idioten in so eine Halle zwängen, nirgends
ans Bier ranzukommen und sogar zum Strullen Schlangestehen zu müssen.
Erst als die Band begonnen hatte, funktionierte der Zugriff aufs gelbe
Nass und so war dann auch Dude Ralf zufrieden.
Tja, auf Anhieb fällt mir nur AC/DC ein, wenn ich eine andere
Band heranziehen wollte, die nur noch in den allergrössten Hallen
spielt und der man den Rock'n'Roll trotzdem noch abnimmt. Lothar hatte
schon recht, als er nach dem Konzert meinte, sie wären sich immer
treu geblieben und würden ihr Ding ohne Schnörkel und Anbiederung
an aktuelle Trends durchziehen. Klar, der ganze Zusatz aus Videoleinwänden,
riesigen Puppen, die obligatorische Glocke, Feuer- und Kanonensätze
und Konfettiregen arten schon gewaltig aus, doch die Musik ist AC/DC,
wie es immer war und immer bleiben wird: Genial primitive Riffings
und Beats, die sofort ins Blut gehen, begnadete Blues-Solo-Gitarre,
knochentrockener Gesang und Kompositionen für die Ewigkeit. Mit
Let There Be Rock haben sie die definitive Hard-Rock-Schlachthymne
geschrieben, auch wenn es schon über 20 Jahre her ist. So muss
ich, als Nur-am-Rande-Eingeweihter auch zugeben, dass ich nur auf
die Hits wartete und mir zwischendurch die Zeit vertreiben musste,
indem ich mich über affige Leute lustig machte. (Ralf)
|
Sa. 14.10.00 |
Hellmute/Stereo
Satanics - Sigmaringen, Checkpoint
Mit einer Punk- und Stoner-Rocknacht er�ffnete das Jugendhaus
Checkpoint sein Herbst-Winter-Programm 2000. �Rock that shocks
the town�, stand auf den Ank�ndigungsplakaten und in der Tat
legten Hell Mute und die Stereo Satanics los, als ginge es um die
Zukunft des Rock�n Roll.
Wohlwissend, dass sie mit ihrem zeitlosen Sound keinem Plattenscout
der Industrie etwas beweisen m�ssen, boten die Stereo Satanics
harten Gitarrensound, ganz ohne kommerzielle Anbiederung an aktuelle
Trends. Wir sind hier, wir sind die Stereo Satanics, und wir rocken
jetzt das Haus! Und los ging�s mit schnellen Songs zwischen klassischem
Garagenrock und Punk. Mit rotzig-trotziger Attit�de, doch dabei
auch immer etwas augenzwinkernd, klebte S�nger und Gitarrist Ralf
Brandt in der B�hnenmitte am Mikro. Ein Frontmann, der �seinen�
Sound auslebt und ihn echt r�berbringt. Nur Pech, dass er und
seine famose Kapelle von der Popgeschichte zu sp�t ausgespuckt
wurden. H�tten sie 1977 auf der B�hne des legend�ren New Yorker
Waveschuppens �CBGB�s� abgerockt, w�re aus den Stereo Satanics
vielleicht ein internationaler Garagen-Klassiker geworden. So bleibt
es der Band eben vorbehalten, auf der Clubebene mit ehrlicher Livemucke
an Underground-Legenden wie Johnny Thunders oder Stiv Bators zu
erinnern. In deren Gangart bot der Balinger Rockvierer reihenweise
rauhe Kracher, darunter die aktuelle Single �She Never Said No�
und eine Coverversion des Stones-Klassikers �Jumpin� Jack Flash�.
Anschlie�end holte Hell Mute das Brecheisen namens Stoner-Rock
heraus. Dass die Vier aus dem helvetischen Aarau wie eine verj�ngte
Version von Mot�rhead klangen, lag nicht nur an der heiseren Stimme
des S�ngers. Ihre wuchtigen Songs zehrten von Hardcore und Grunge
ebenso, wie vom klassischen Hardrock gro�er 60er- und 70er-Bands.
Blue Cheer oder Black Sabbath standen Pate, aber auch die neue Generation
mit Helmet oder Kyuss. Als die Schweizer von Letzteren den Indie-Hit
�Green Machine� coverten, gab es im Publikum kein Halten mehr.
Dieser Sound zielte voll auf Bauch und Beine, mit r�hrendem Bass
und einem kraftvoll-pr�zisen Drumming, von dem die Band regelrecht
nach vorne gepeitscht wurde. Es schien als wollten sie partout dem
Pr�dikat �Swiss Rock Monster� gerecht werden, mit dem sie
auf den Flugbl�ttern angek�ndigt wurden. Nach schwei�treibenden
80 Minuten hatte Hell Mute das Publikum voll bedient und entlie�
es in die Nacht. Fazit des Abends: solange Bands wie die Stereo
Satanics und Hell Mute einst�pseln, stirbt der Rock�n Roll nicht.
(Miche Hepp, von uns mit freundlicher Genehmigung übernommen
von www.hinterland-online.de)
|
Fr. 13.10.00 |
Jack
Black/Hellsuckers - Stuttgart, Limelight
Erstmal mussten wir 20 Minuten nach einem Parkplatz suchen, doch wir
verpassten nur das meiste des Hellsuckers-Sets und die kann ja wohl
sowieso keiner ab. Schon als Support von Nashville Pussy konnten sie
uns nicht überzeugen. Zu abgedroschen und abgekupfert ist ihr
Supersuckers-Punk-Rock. Und Coverversionen von (eben jenen) Supersuckers
und Misfits sind halt eigentlich verboten, auch wenn ich das jetzt
nicht jedem erkläre, der nicht versteht, warum.
Jack Black. Was soll ich sagen? Erstmal vielleicht, dass sie keineswegs
so greasig wie auf dem Foto waren. Auch die Vergleiche mit Turbo AC's
sind weder stilistisch noch qualitativ zutreffend. Der Gitarrist wichste
sich extrem einen ab und singen konnte er auch nicht gut. Musikalisch
brachten sie ein weites Spektrum von Abgeh-Punk bis 50s-Schmuse-Covernummern
und auch ein Cover von Dick Dales Pulp-Fiction-Nummer, was ich leider
für sehr abgenutzt halte. Die eigenen Songs waren dann auch recht
unspektakulär. Fazit: Sie waren nicht schlecht, aber auch nicht
wirklich gut. Gefallen hat vorallem der treibende Bass. (Ralf)
|
Sa. 06.10.00 |
Supersonic
X/dayFORday
- Albstadt, Walters Bar
Heute mal per 4-Ohren-Test:
Der Abend hat eigentlich nicht gut angefangen: "Wo geht�s zu Walters
Bar?" - "Walters? Da muessen Sie ....". Scheint so, als ob man mir
so langsam mein Alter ansieht. Das trifft hingegen nicht auf die
Jungs von SSX zu. Sind zwar auch alles "alte Herren", aber rocken
tun sie wie junge Schweine. Und das geht ab. Routiniert hat die
Combo ihr Set abgespielt und dabei auch noch so richtig Wert auf
Perfektion gelegt. So wurden 2 Songs nochmals abgebrochen, damit's
auch richtig klappt. Schade nur, da� nicht alle Songs, die live
zu Geh�r gegeben wurden, auch auf Tontr�ger verf�gbar sind.
Auch schade war, da� die Band sich auf neuere St�cke beschr�nkte
und nur einen Song der famosen "Head" LP spielte. Daf�r aber so
richtig gut.
Leider ist das Albst�dter Publikum karg und zugekn�pft wie gewohnt.
Dies ist vor allem deshalb schade, da SSX insbesondere in der Interaktion
mit dem Publikum so richtig heiss geworden sind. Immerhin hat es
geklappt, da� nach der Mitte des Sets zwar nicht Dosen oder Flaschen
sondern leere Kippenschachteln auf die Band geworfen wurden. Ich
denke das hat den Jungs gut gefallen.
Das Fazinierenste war aber mit wie wenig Tools man so einen Orkan
fabrizieren kann. Und da kann SSX niemand etwas vormachen.... Leider
wird man das wohl nicht mehr live erleben k�nnen, da die Jungs
die Gitarren in die Ecken werfen werden und nur vereinzelt in neuen
Formationen antreten werden. Fazit: Lasst uns nicht leiden Jungs
- macht weiter und blast dem jungen Gem�se die Ohren raus! Wenn
nicht - schade. (PitschiPain)
Das Walter stellt die heiligen Hallen des Hip-Hop dem Punkrock zur
Verf�gung, tadaaaaaaa! Aber das wissen wir ja alle, schlie�lich
war ausreichend, auff�llig, rechtzeitig und gut plakatiert, hehe
(das Zeug h�ngt ja immer noch!). Ich selbst bin erst gegen Ende
des dayFORday-Auftrittes eingelaufen, deshalb kann ich nicht allzu
viel dazu sagen. Aber die letzten 2, 3 Songs habe ich doch noch
mitbekommen und die waren glaub ich ganz in Ordnung. Die Mucke der
5 Jungs klingt ziemlich krachig, says me. So optisch kommen sie
n bisschen wie Britpoper r�ber, aber das is wohl eher Zufall!
;O)
Supersonic X waren doch recht klasse drauf, wie ich finde. Es erstaunt
mich immer wieder wie Ingo unter seiner M�tze ann�hernd schlafen
kann und trotzdem die Saiten trifft. Mir gef�llt an SSX besonders,
da� alles irgendwie ziemlich gut zusammen passt - Gesang, Gitarre,
Rhythmus - es ist ein Zusammenspiel so wie's sein soll, und das
ist bekanntlich nicht immer so. Das Publikum hat wie �blich etwas
Abstand zur B�hne gehalten - obwohl's tats�chlich n paar Leute
gegeben hat die getanzt haben - und ich habe keinen entdeckt dem
der Abend keinen Spa� gemacht h�tte. Sogar einigen verirrten
nicht-Punkrock-H�renden hats gefallen. Auch mit der Technik gab�s
keine nennenswerten Probleme, jedenfalls nicht so, da� ich was
davon mitbekommen h�tte. Einziges Manko: F�r mein Empfinden
waren die Getr�nke etwas teuer (Discopreise eben...). Ich fand's
auf alle F�lle wiederholungsw�rdig; auch wenn Ralf und Co. angek�ndigt
haben da� das der letzte Gig gewesen sein soll - wenigstens vorerst.
Wollt ihr uns das tats�chlich antun?! Nicht wirklich, oder???
(Anne)
|
Fr. 29.09.00 |
Skin Of Tears/The Mellers/dayFORday/State's
Decay - Balingen, Jugendhaus
(20er Festivität)
dayForday haben mir ganz klar am Besten gefallen, weil sie die einzigen
sind, die einen, in meinen Augen, korrekten Ansatz zur Punk-Musik
haben.
Skin Of Tears waren mir irgendwie zu Kreuzbergzecken-die-früher-Metal-gehört-haben-und-jetzt-auf-Offspring-machen-mässig.
In meinen Augen völlig uncool. Null Punkte.
The Mellers machen Ska und das mag ja in Ordnung sein, doch ich
mag Ska halt nicht so. Zumindest nicht, wenn soviele Trompeten dabei
sind, denn ich mag auch Trompeten nicht und auch Saxophone nicht
und auch keine Leute, die mit gelben Hemden und bunten Krawatten
auf der Bühne stehen. Gut gespielt und so wars schon.
dayFORday haben ordentlich gerockt und ihren Heimvorteil voll ausnutzen
können, auch wenn ich nicht verstehe, dass man die schöne
PA hier nicht besser eingesetzt hat, denn das Drum hat man vorallem
von der Bühne scheppern gehört. Ich meine, es muss einem
ja nicht immer gleich die Ohren wegblasen, aber ein bisschen Druck
ist schon ok, oder?
State's Decay mussten darunter noch mehr leiden. Gute Band, schöne
Songs, für mich leider etwas zu ruhig.
(Ralf)
|
Di. 26.09.00 |
Bored!/Umbrellas - Stuttgart,
Limelight
Die Umbrellas waren ja superniedlich. Haben richtig versucht zu rocken,
ich meine Gitarre hoch und so. Waren sehr donnaslike, die Musik fand
ich sogar etwas besser, weils nicht den Runaways-Touch hatte. Leider
waren sie extreeem aufgeregt und das verstanden wir nun wirkich nicht.
Immerhin sind sie aus Oslo hierhergekommen und das dürfte wohl
kaum ihr erster Auftritt gewesen sein. Lustig war, dass sie sich nichtmal
die Gitarren stimmen konnten. Da mussten ihre Jungs ran. Oder sollte
das etwa schon die Vorstufe zu Starallüren sein?
Bored! brachten verruchten Detroit-Rock, zwischen MC5 und Stooges.
Naja, mehr MC5, manchmal wurde es schon sehr psychedelisch. Hat mir
trotzdem gut gefallen, auch wenn die Band ziemlich hässlich ist
und einen das Angucken etwas langweilt. Dafür hatten sie mit
den Dead Boys, Wipers, Dead Moon und Stooges schon die richtigen Coverversionen
mitgebracht. (Ralf)
|
Do. 21.09.00 |
Groovie
Ghoulies - Stuttgart, Limelight
Frank Roth ist aus New York zurück. Wielange habe ich ihn nicht
gesehen? 5 Jahre? Könnte sein. Bis Stuttgart waren also schon
einige Schnäpse in unseren geheiligten Mägen versenkt und
so war heute früh erstmal Verschlafen angesagt. Als ich später
mein verwüstetes Badezimmer betrat, fiel mir wieder ein, dass
ich in der Nacht noch versuchte, mich unter meinen Postern zu verstecken.
Fast wie Homers merkwürdiger Chili-Trip. Coooool!
Achso, Groovie Ghoulies. Naja, die Bassistin hatte hübsche Schultern
und die Schlagzeugerin nicht genügend Kraft für einen anständigen
Rock-Beat. Den Leuten hat's aber wohl gefallen. Naja. (Ralf)
|
So. 17.09.00 |
Gluecifer/Gaza
Strippers - Karlsruhe, Substage
Wohl am Tag zuvor zulange auf dem Oktoberfest gewesen, liebe Gluecifer.
Das war mit Abstand die zahmste Show, die ich je von ihnen gesehen
habe. Keine alten Songs, fast nur das aktuelle Durchschnittszeug.
Raldo Useless, müde! Danny Young, ging grade so. Der neue Basser?
Hah, wir vermissen Jon Average! Lediglich Captain Poon schien halbwegs
in Normalform und Biff Malibus Ansagen waren das einzige Plus der
ganzen Vorstellung. Ausserdem und das war das Allerschlimmste: Nur
noch Pöbel im Publikum. Man merkte den steigenden Faktor Rock
Hard-Leser. Gluecifer haben sich selbst die Stange so hoch gelegt
und haben sich daher an sich selbst zu messen. Und deswegen wars für
mich eine Enttäuschung.
Gaza Strippers legten davor einen blitzsauberen Set hin. Punk-Rock
mit Dreck, Schmiss, Gemeinheit und grandios melodiösen Kompositionen.
Rick Sims (ehemals Didjits) im knallroten Anzug, roter Melone, roten
Cowboystiefeln und der obligatorischen Sonnenbrille war wie eh und
je, seine neuen Begleiter (vom Bassisten abgesehen, der mir etwas
zu nahe bei Oli Kahn stand) auch perfekt stilsicher. Leider spielten
sie Brainwasher von der aktuellen 10" nicht. Naja, vielleicht
wär's die Zugabe gewesen, die die Rock Hard-Fans nicht hören
wollten. Bleibt höchstens noch festzustellen, dass meine Begleiter
nicht derselben Meinung waren wie ich. Fuck them!! (Ralf)
|
Fr. 08.09.00 |
Aerobitch/Sumpfpäpste
- Stuttgart, Limelight
Erstmal über ne Stunde Sumpfpäpste. Uff, für ne Vorband
deutlich zu lange. Die Musik hat für meine Ohren korrekte Ansätze,
mehr aber nicht und vorallem der Gesang hört sich sehr glatzen-proll-mässig
an und gefällt mir daher gar nicht.
Aerobitch hatte natürlich keinerlei Probleme den aus allen Nähten
platzenden Laden innerhalb von drei Takten in den Griff zu bekommen.
Kick-Ass-Punk-Rock allererste Güte aus Spanien. Wild, böse,
aggressiv mit dem perfekten Posing- und Sprüche-Cocktail, den
wir brauchen um uns wohlzufühlen. Ein überaus gelungener
Abend. Thank you. (Ralf)
|
Fr. 15.09.00 |
Slaughter And The Dogs/Rock'n'Roll
Stormtroopers/Captain Starfuck & The Rockzombies - Leonberg,
Beatbaracke
Und ich hatte so gehofft, nach Weinheim auf die Hives gehen zu können.
Leider zwangen mich Umstände, die Euch nicht interessieren,
davon abzusehen. So blieb mir also nur die Aussicht auf die britischen
Alt-Punks, doch siehe da, meine Erwartungen wurden um ein Vielfaches
übertroffen. Die Dogs wussten genau, wie sie die Meute anheizen
müssen und die Punks kannten auch alle ihre Songs. Der Iro-Faktor
lag weit weit weit über meiner Schmerzgrenze, doch es verlief
alles ganz gemütlich. Man fühlte sich wohl. Der Laden
war bis unters Dach gerammelt voll und wir schwitzen wie die Eskimos
in der Wüste, doch rangen wir uns höchstens ein lässiges
Grinsen darüber ab.
Stormtroopers gefielen mir heute recht gut. Vorallem der Sound in
der Beatbaracke war perfekt.
Die Rockzombies sind leider nur eine Coverband, doch die Songauswahl
war gelungen. Nicht der übliche Bad Religion-Scheiss, den ich
von Leuten mit deren Aussehen erwartet hätte, nein, sie wagten
sich durchaus erfolgreich auch an die Heartbreakers oder Generation
X. Lob, Jungs.
(Ralf)
|
Di. 05.09.00 |
Cosmic
Psychos/The Mobile Homos - Stuttgart, Limelight
The Mobile Homos aus New York haben nichts zu bieten als eine hübsche
Bassistin. Es ist wieder mal unglaublich, dass so eine schlechte Band
auf Europa-Tour geschickt wird. Wieviele gute Bands haben das noch
nie geschafft und wieviele viel viel bessere Bands haben wir sogar
selbst hier in Deutschland. Der Sänger gehört zum schlechtesten
und hässlichsten was ich je in meinem Leben gehört und gesehen
habe, statt zwei Bässen, die völlig sinnlos eingesetzt werden,
wäre eine zweite Gitarre besser gewesen und die Musik und die
Kompositionen sind praktisch unzumutbar.
Die australischen Psychos hingegen mit gewohnter Qualität aber
ungewohntem Gitarristen. Da haben wir doch glatt Mike Mariconda von
den Raunch Hands und sie haben auch nur einmal geübt. Dafür
hat's aber perfekt geklappt. Mariconda ist nunmal schon ein absolutes
Ass, alles was recht ist und deswegen war auf unserer Website auch
schon des öfteren von ihm die Rede. Nach wie vor überzeugen
die Psychos mit einfachem Holzhammer-Punk-Rock, einem schier unglaublichen
Bass-Sound, gutem Gesang und schönen Kompositionen. Das Gitarrengedudle
zwischendrin nehmen wir dafür gerne in Kauf. (Ralf)
|
Do. 31.08.00 |
Andre Williams And The Straps
- Stuttgart, Limelight
Nur zwei Wochen nach dem Vegas Shakedown ist Andre schon wieder in
Deutschland unterwegs und sogar mit einer komplett neuen Band. Die
Straps aus Kanada haben zwar nicht die gleiche Power wie die Vegas
Band von Williams, das Feeling für den Blues stimmt bei ihnen
aber hundertprozentig. Mit ihren silbrigen Glitterhemden kommen sie
sogar noch sehr puffig daher. Coooool. Andre etwas müde, sonst
aber wieder in Bestform und wieder mit allen Hits. (Ralf)
|
Sa. 05.08.00 |
Reverend
Beat-Man - Ulm, The Big Days Out-Open-Air
Was soll man noch an Worten verlieren, wenn eine Band
es schafft, innerhalb von drei Minuten einen vom durchgehenden Regen
angeschlagenen Haufen von etwa hundertfünfzig Leuten, die zudem
nicht gerade wie ihr Stammpublikum daherkamen, in tanzende kreischende
lachende amoklaufende Maniacs zu verwandeln? Zwei Schweizer und
zwei Amis, alles Sixties-Fetischisten reinster Kultur (so offenbarte
sich Beat-Man bspw. als grosser Monks-Fan) auf Ami-Fernsehpredigerverarschungstour,
hart aber liebevoll, witzig und voller Einfallsreichtum und absolut
unschlagbar.
Vorm Beat-Man spielten Surrogat. Die sind, glaube ich, schon
recht bekannt und nachdem ich mich an den verhackstückten Sound
und deutschen Gesang gewöhnt hatte, fand ich's ok bis richtig
geil, zumal die zwei Jungs und das Mädel recht sympathisch,
locker und ehrlich daher kommen. Gut so.
Interessant wäre wohl noch King Khan gewesen, den wir
aber verpasst haben. Hätten wir überhaupt gewusst, dass
er spielt, wären wir sicherlich rechtzeitig angereist. Doch
im Herbst werden sich die 10 Gesellen dieser Kapelle um den kaffeebraunen
Ex-Bassisten der Spaceshits mit den roten Unterhosen mit Muster
(die er immer jedem zeigen muss) auch in Stuttgart sehen lassen.
Nach dem Beatman nur noch Elektro-Beats, not my thing. Für
Komplettisten: Die Bands hiessen Dub Pistols, Nina,
Deichkind. Die immer jünger und zahlreicher werdende
Meute nahms euphorisch zur Kenntnis, wir verkrümelten uns.
(Ralf) |
Sa 15.07.00 |
Dive-in-Festival - Gammertingen,
Altes Schwimmbad
It's ok, it's dayFORday! Die ungünstige Startposition
als zweite Band, als sich noch kaum 40 kälteresistente Anhänger
eingefunden hatten, die sich nicht um kalte Feuchte scherten, schadete
den Balingern zwar, doch es machte ihnen schlichtweg NICHTS aus.
Sänger Michi war ne Weile ziemlich krank und überglücklich,
wieder gesundet auf der Bühne stehen zu können. Diese
Umstände gaben dem Auftritt das Kraftvolle. Michi soff, rauchte
und schrie sich frei, dem Rest der Band war es leider nicht möglich,
da mitzuhalten. Dennoch war es ein unterhaltsamer Set aus California-Style
Punk-Rock vermischt mit Raggae-Einflüssen. Onkel Ralf sagt:
Punk gut - Raggae scheisse.
Ich stehe weiterhin zu meiner ausgesprochenen Morddrohung gegen
Joe Strummer. Bei allem Respekt, Ehrfurcht und Liebe, die ich diesem
Mann entgegen bringe: Er hat die Verbindung von Punk und Raggae
erfunden und ist deswegen zum Tode verurteilt wegen Volksverhetzung,
Verrat und Verblendung Millionen Jugendlicher über drei Jahrzehnte.
Was war noch geboten? Empty Bottles aus Mössingen waren
die Gewinner des Abends. Frischer Punk-Rock, mit Hardcore- und Ska-Einlagen.
Leider stilistisch nicht ganz standfest, aber wie soll man das einem
Jugendlichen aus dem 21. Jahrhundert schon klarmachen? Das ist eben
das Los der Zeit. Publikum war inzwischen reichlich eingetroffen
und reichlich hergesoffen. Daher gings langsam richtig fein ab.
Die restlichen Bands fielen leider entweder unter die Rubrik "naja"
oder sogar "total schwule Scheisse" (you know, sis is
äi Underground-loving-Site) deswegen möchte ich die Bandnamen
aus Loyalitätsgründen nicht nennen ... äh ... ok,
ich hab sie schlicht und einfach vergessen.
(Ralf)
|
Sa. 08.07.00 |
Stereo Satanics/Hicktown Heroes
- Balingen, Sonnekeller
Es war eindeutig einer der gelungeneren Abende, obwohl ich wieder
einmal zu spät kam, da mein Auto kurz vorm Ziel noch einen
platten Reifen bekam. So legten Rosewood und ich noch einen kleinen
Boxenstop ein und stiegen mit ziemlich verdreckten Fingern in den
Sonnenkeller, als die Hicktown Heroes schon in gewohnt schmutziger
Weise rockten. Der Keller war gut gefüllt, also bahnten wir
uns erst einmal den Weg bis zur Bühne frei. Dort heizten die
Vorstadt-Helden den Raum, daß es ihnen von den Nasen tropfte.
Mir macht es immer großen Spaß, eine Band beim Spielen
schweißtriefend zu sehn, da es mir ein Gefühl von Leidenschaft
vermittelt, das mich jedesmal solidarisch mitschwitzen läßt.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten (Gitarrenverstärker
ausgefallen) brachte der kurzfristig eingesprungene Mixer (Häns
von den Supersonic X), den staubtrockenen Sound gut unter die Leute,
die wohlwollend, im Rythmus des, meiner Meinung nach, kuhlsten Drummers,
mitwippten. Ich glaube es braucht nur noch ein paar Auftritte mehr,
bis sich die Jungs optimal eingefahren haben. Dann wird auch der
letzte Zweifler seine Lauschlappen in den Fahrtwind halten.
Nach einer ordentlichen Zugabe war man nun schon gespannt auf die
Stereo Satanics, die sich nicht lange bitten ließen. Und ich
glaube die Band braucht enge, verrauchte Läden um zur Höchstform
aufzulaufen, denn als sie Mitte Mai vor den New Bomb Turks spielten,
war ihnen die Bühne im Sudhaus glaube ich etwas zu aufgeräumt.
Heute waren sie aber gut drauf, und ich muß sagen, daß
Ralf, der Frontmann, sich mehr und mehr als Showmeister qualifiziert.
Es war schon erstaunlich, aus welchen Positionen er immer wieder
rechtzeitig an das ständig herumfliegende Mikro kam, um seinen
mittlerweile beeindruckenden Gesang zu zelibrieren, wobei seine
Gitarrenausfälle vom zweiten Gitarristen gekonnt kompensiert
wurden. Das Publikum dankte es mit reger Anteilnahme, so daß
zum Schluß der ganze Keller euphorisch, den von mir zum absoluten
Ohrwurm deklarierten Song "Euphoria" mitgrölte. Ich kann also
wirklich wenig Negatives über diesen Abend berichten, außer
daß vielleicht der Bass für meine Begriffe etwas zu leise
war, der Satanics- Drummer manchmal noch ein wenig verkrampft wirkt
und es ziemlich bald kein ordentliches Flaschenbier mehr gab. Auf
jeden Fall war die Stimmung super, und so feierte das Personal,
mit den immer noch zahlreich Anwesenden, bis zur Sperrstunde mit
dem was übrig war.... Wie schon eingangs erwähnt, ein
Abend nach meinem Geschmack.
(Godtzille)
|
Sa. 01.07.00 |
Bang Your Head - Balingen,
Messe
Bang Your Head könnte auch heissen: The Return of the Strech-Hosen.
Unglaublich, was die Metaller alle für dünne Beine haben.
Leider gab's dieses Jahr nichts auf dem Billing, das mein Interesse
geweckt hätte, doch Anne war so freundlich und fand ein Armband,
weswegen ich dann doch den Plan des Tages änderte und auf Bang
Your Head umstellte.
Ich fands auch letztes Jahr schon sehr schön, vor allem weil
ich damals auch das Glück hatte, umsonst reinzukommen. Christophs
Gang (Christoph ist mein Untermieter), alte Metal-Heads, die mittlerweile
zwar auch dem Punk-Rock huldigen, dennoch ihre alten Götter immer
wieder beehren, waren immer knapp am Rande der blutigen Nase unterwegs.
Da passt also schon alles.
Ich bekam die letzten beiden Songs von Primal Fear zu sehen, was gewiss
nicht mein Ding ist. Zu traditionell. Dann Watchtower, eine Horde
Texaner mit ungehörigem Unterhaltungsfaktor, aber extrem zerfahrener
Progressivmusik, ohne jeglichen Wiedererkennungswert und einem leider
sehr beschissenen Sound. Danach gab ich mir den ersten Song von Virgin
Steele, mir aber auch zu traditionell und zu symphonisch aufgeblasen
sind.
Nach einem kleinen Päuschen dann endlich etwas, das auch von
mir als Musik bezeichnet wird: Krokus, die mir noch vom Mad Foxes-Soundtrack
in guter Erinnerung waren. Das ist zwar lange her, doch die Buben
rocken immer noch!! Ich weiss nicht genau, wer von der Originalbesetzung
noch dabei war (schätze mal Gitarrist, Bassist und Drummer, weil
die schon so verbraucht aussahen), doch der Rock war frischer denn
ja. Bis auf die Winnetou-Hymne, die von der neuen Platte ist, fand
ich das Set durchweg klasse. Das war eindeutig Rock'n'Roll!
Jagpanzer hatten Pech, dass die PA-Fritzen den Sound nicht in den
Griff bekamen und waren mir auch insgesamt zu metal-as-metal-can-be.
Der Sänger in perfekter Kutte einschliesslich Lederhandschuhen
war mir allerdings äusserst sympathisch. Nach 5, 6 Songs trat
ich dann erstmal den Heimweg an, zum Grillen und Witzereissen mit
Christophs Kumpels.
Doro schenkten wir uns und sahen uns dann noch die letzte halbe Stunde
Running Wild an. Beeindruckender war aber die Schlägerei, die
dann direkt neben uns zu toben begann. Irgendein amoklaufender Typ,
der von seinem Kumpel stillgelegt werden musste. Nachdem die vorsichtigeren
Versuche nicht nützten, sorgte seine rechte Klebe dann für
selbstjustizielle Ruhe.
Running Wild? Karneval und Sylvester in einem, ansonsten null Punkte.
Jede Band des Tages war besser und sympathischer.
(Keine Wertung, ich versteh nix von Metal.) (Ralf) |
Sa. 24.06.00 |
Demolition
Spitfires - Balingen, Wiesenfest
Ex-Wendy Bones mit neuem Sänger Sascha. Haben eine Unze Brett
mehr auf die Waage gelegt und kommen mit Sascha recht gut rüber.
Erinnert schon noch an Wendy Bones, die Entwicklung ist aber unverkennbar,
das Songmaterial ausgereifter. Naja, es war ne Party und alle Leute
gingen vom ersten Song an ab wie Föhlenscheisse. Was will man
mehr. Demolition Spitfires' erster Gig weckt Hoffnungen auf einen
neuen Stern am Balinger Rock'n'Roll-Himmel. Let's wait and see. Ohne
die Mädchenballadeneinlagen hätten sie 3 Frankensteins bekommen.
Doch gib ihnen noch fünf Gigs und sie bekommen sie so und so,
schätze ich mal. (Ralf)
|
Sa. 17.06.00 |
Y Not/Hicktown Heroes
- Rottweil, MUM
Seien wir doch mal ehrlich: Die Deutschen haben nicht schlecht gespielt.
Viel besser jedenfalls als in den ganzen Spielen davor. Mehr ist aber
einfach nicht drin mit dem, was die Bundesliga im Moment her gibt.
Ich meine, dass wir besser waren als die Engländer aber nach
vorne fehlts halt einfach an der Durchsetzungskraft. Es ist schade,
dass wir verloren haben, doch dem Abend im MUM tat's weiter keinen
Abbruch. Auch nicht, dass sich nur 25 Leute in den etwas abgelegenen
Club verliefen. Dabei ist der Laden gar nicht übel.
Und auch die Hicktowns stellten wieder unter Beweis, dass sie sich
einen Scheiss drum scheren, ob da nun 20 oder 500 Leute stehen. Gute
Arbeit, Jungs. Y Not ist leider nicht meine Richtung, doch auch ihnen
musste man zugute halten, dass sie keineswegs gewillt waren, sich
ihren Spass nehmen zu lassen. Für Unkundige: Y Not sind aus Oberndorf
und machen im Prinzip Metal, doch sie reichern ihn durch aktuelle
Momente an, ohne allerdings in ein Stilwirrwarrr zu verfallen. Für
mich leider zu wenig eingängig, zu wenig griffige Melodien und
zu wenig Rock'n'Roll. Die Band hats musikalisch aber drauf. Für
Metalfreunde sicher eine interessantere Abwechslung. Schaut sie Euch
ruhig mal an, wenn sie in Eurer Nähe sind. (Ralf)
Hicktowns
Y Not |
Mi. 14.06.00 |
B-Movie Rats/Dog Toffee - Schaffhausen,
Fass
Nääh, so'n Scheiss mach' ich nich' mehr mit. Schrott-Tourorganisation
führte dazu, dass man nur zufällig erfuhr, dass die Rats
in Europa sind. Dementsprechend wusste das auch ansonsten kaum jemand.
Dementsprechend scheisse waren die Rats nach 3 Wochen touren, kreuz
und quer durch Europa, eingepfercht in einen Bus mit einer Horde dämlicher
Briten, drauf. Dazu kam eine beschissene Räumlichkeit mit einer
beschissenen Gesangsanlage und einer noch beschisseneren geliehenen
Backline. Die Rats (waren sie einfach nur angepisst oder wären
sie so und so nicht in der Lage gewesen?) konnten daraus einfach nichts
machen. Sie brachtens eigentlich nur so weit, selbst aufeinander loszugehen
und gehörige Boshaftigkeit zu verbreiten. Nicht uninteressant,
zu sehen, wie sie sich allen Frust abreagierten, ohne jedoch Befreiung
davon zu erhalten. Nee, B-Movie Rats sahen genauso scheisse aus, wie
sie klangen. Durchfall! (Ralf)
Die ungehobelte Aggression, die sie dem Publikum und sich selbst entgegen
brachten, sichert ihnen dennoch 3 Franks. |
So. 11.06.00 |
Libertine/Happy
Revolvers - Stuttgart, Che
60-70 Leute im Che waren nicht zu wenig, um auch diesen Abend gelingen
zu lassen. Die Düsseldorfer Happy Revolvers glänzten mit
melodischem aber schmissigen Punk-Rock, der, perfekt auf die New Yorker
Schule gestylt, gerne an Bands wie Kevin K, Trash Brats, DGeneration,
Backyard Babies, Turbo AC's oder fröhlichere Social Distortion
erinnerte, trotzdem aber flotter und spritziger war und mit hervorragendem
Sänger und klasse Songwriting keine Vergleiche zu scheuen braucht.
Ausserdem waren sie eine der ganz wenigen Bands, die auch im Che einen
guten Sound hinkriegten.
Libertine aus New York schlagen in eine ähnliche Kerbe, waren
mir dann aber leider etwas zu teigig. Der gute Sänger (ein Sonny-Vincent-Lookalike)
konnte nicht über ein etwas statisches Set hinwegtäuschen.
Um wirklich Schaden anzurichten, waren Libertine zu gefällig
und hatten zu wenig griffige Refrains. Mit ihrer Hochachtung für
die Revolvers hielten sie dann auch keineswegs hinterm Rücken.
(Ralf)
Happy Revolvers Libertine |
Sa. 10.06.00 |
Silver
Tongued Devil/Electric Hellclub - Stuttgart,
Che
Wer hier nicht da war ... der hat's nicht gesehen ...
(Ralf)
|
Di. 06.06.00 |
Queens Of The Stone Age/Hellmute - Zürich,
Abart
So eine Scheisse! Obwohl es noch nicht mal halb zehn war, spielten
Hellmute schon. Der Laden war proppevoll und es dauerte nochmal drei
Songs, bis wir ein Bier geholt und uns vor die Bühne gedrängelt
hatten. Dort konnte man dann allerdings noch ganz lässig stehen.
Die Leute hielten den beliebten Dreimeterabstand konsequent ein. Aber
was war denn das, verdammich? Ich habe ja Hellmute nun wohl schon
fünf- oder sechsmal gesehen, doch derart fegten sie noch nie!
Der Sound schmetterte Dich förmlich zu Boden und ein paar grossartige
neue Songs haben sie, die Aarauer Alternativ-Rocker. Daumen hoch,
Leute, demnächst wollen sie uns mit einer Single verwöhnen.
Dann die Queens. Sehr eigenwillige Ideen wiedermal schon beim Backline-Arrangement.
Gitarren- und Bassboxen wurden gegeneinander gestellt, so dass sie
sich gegenseitig anschrien, und ein Mikro dazwischengeklemmt. Der
neue Schlagzeuger war klasse und wir rätselten, ob es Gene Troutman
war, doch leider liegt der Auftritt der Miracle Workers, bei denen
ich Gene mal sah, schon mehr als 10 Jahre zurück.
Nungut. Josh machte anfangs etwas beleidigte Miene, doch der Dwarves-Basser
hatte riesig Bock. Von der ersten Sekunde an gab er Vollgas und das,
obwohl das Wasser schon von der Decke tropfte. Die Queens mischten
alte und neue Songs geschickt durcheinander und ich denke, wir können
vor allem ein sehr eingängiges Album erwarten. Vinyl soll allerdings
noch zwei Monate auf sich warten lassen, meinte Josh nach dem Gig,
als Django ihn überredet hatte, sich etwas zu uns zu setzen und
einen zu rauchen.
Nach 6 oder 7 Songs wurden mir dann die Weirdos in der zweiten Reihe
zu lästig, so dass ich mich auf ein Bier an die Bar zurückfallen
liess. Doch, oh Schreck, selbst im hinteres Ecklein des Abarts standen
abartig viele Leute. Nirgends, auf keinem Quadratmillimeter, war mehr
Platz, um sich entspannt niederzulassen. So stapfte ich quer durch
den Laden über hunderte schweizer Füsse, bis ich direkt
neben der Ausgangstür einen Platz ohne Bühnenblick aber
mit guten Soundverhältnissen ergatterte. Die Queens gaben jedenfalls
alles, spielten mehr als anderthalb Stunden und liessen nur begeisterte
Besucher zurück. Fazit ist höchstens, dass der Laden zwar
sehr cool aber doch zu klein für die Königinnen war. Und
welcher Veranstalter hängt schon gerne ein Sold-Out Schild ins
Fenster ... (Ralf)
Auch Hellmute alleine hätten diese Wertung bekommen. |
Sa. 27.05.00 |
Swellings/Sarah And The Bombchecks
- Stuttgart, Limelight
Es sollte das 6x6 geben, doch Micha hatte sich erst am Vorabend
darum gekümmert, weshalb er nur vier Bands zusammen bekam,
von denen dann drei auftauchten. Deswegen konnte auch kein Bandanhang
mehr mobilisiert werden, weshalb auch nur etwa 30 Leute im Limelight
harrten und das ganze Konzept vor die Hunde ging.
Für die erste Band war ich dann auch noch zu spät, doch
die zweite kam sogleich zur Sache. Die Swellings sind aus Reutlingen
und brachten New Wave zwischen Vice Squad, Banshees und Teenage
Jesus And The Jerks. Vor allem die Sängerin steckte hierfür
den Rahmen ab. Die Swellings haben einige echt coole Songs, doch
leider plagten sie Bass-Soundprobleme.
Sarah And The Bombchecks aus Leonberg spielten lockeren, melodischen
Punk-Rock und 'ne Menge Sonics-Coverversionen. Leider sind sie noch
nicht ganz sattelfest, was vor allem die Gitarrenarbeit betrifft.
Auch in dieser Band zwei Mädels - sie trauen sich wieder und
das ist ok so.
Die Bands trugen das Dilemma im Übrigen mit bemerkenswerter
Fassung und wußten sich durchaus selbst zu amüsieren.
Dafür den zweiten Pluspunkt.
(Ralf)
|
Fr. 19.05.00 |
New
Bomb Turks/Rock'n'Roll Stormtroopers/Stereo Satanics - Tübingen,
Sudhaus
Sie rocken immer noch wie die Hölle, die Turks aus Columbus und
sie sind witzig und sie hatten ein raaaaaandvolles Haus. Was soll
man sonst noch dazu sagen. Wer die Turks nicht kennt, dem kann ich's
auch nicht erklären, wie Sänger Eric Davidson immer abgeht.
Auch der neue Drummer Sam fügt sich nahtlos ein. Da wir sie diesen
Sommer auf dem Las Vegas Shakedown wieder sehen werden, nahm ihm Lothar
gleich das Versprechen ab, dort ein Bier miteinander zu trinken, weia.
Die Turks sind Punkrock pur. Besser geht's nimmer.
Die Stormtroopers dagegen zwar ok, für meinen Geschmack aber
nicht aggressiv genug. Irgendwie ist das fast schon Fun-Punk. Trotzdem
volle Punktzahl für die Turks. (Ralf)
|
Mo. 15.05.00 |
Zeke/Murder
City Devils - Stuttgart, Limelight
"Hey, the people in Munich rock much harder than you!" Da
hatten sie recht, die Zeke's. Das Limelight war reichlich gefüllt
und bereits die Murder City Devils wussten perfekt einzuheizen. Keine
Band, die man vergisst. Der Bassist rockte auch im Sitzen mit Gipsbein,
der dürre Schlagzeuger haute die Trommeln in Grund und Boden
und die Organistin sah aus wie eine James-Bond-Gegenspielerin, drückte
hin und wieder ein paar Tasten und tat sich sonst vor allem trinkend
und rauchend hervor.
Alles passte und man prophezeite Punk-Rock-Riot pur für Zeke,
doch was geschah? Die Band dreschte vom ersten Song in gewohnter Manier
derart los, daß die Leute einfach platt davon waren. Gelegentlich
kam etwas Bewegung auf, doch nach drei Songs musste man sich erstmal
wieder erholen. Auwei, die Punks sind heute auch nicht mehr, was sie
mal waren. Vielleicht lag's aber auch an dem ungünstigen Montags-Termin.
Zeke ham' sich alle Matten wachsen lassen und tragen mit Vorliebe
Brillen dazu. Eine wahrhaft abgefuckte Band, die immer noch auf dem
Thron der stumpfsten und primitivsten Punk-Rock-Band sitzt und wer
will sie da vertreiben? Ein Ton, ein Tempo, ein Schrei, Zeke.
(Ralf)
|
Sa. 13.05.00 |
Dexter/Lo-Lite/Green
Hornet - Stuttgart, Che
Die spinnen, die Holländer. Der Nicht-mehr-alle-Tassen-im-Schrank
Faktor nahm von Band zu Band zu, die Musikalität ab. Dexter waren
fast nur noch Gehacke und Gejaule, Lo-Lite hatten wenigstens noch
eine wunderbare Gitarre (der Junge spielte sie fast wie ein Banjo)
und Green Hornet waren der Lohner für die Anreise. Leider interessierte
das nicht allzuviele Leute und so wurde es insgesamt eher ein müder
Abend. Bass-less Bands sind ja meine heimliche Leidenschaft, doch
hatte ich mir von allen Bands mehr Krach erwartet. Green Hornet waren
die einzigen, die wenigstens hin und wieder zum Verzerrer griffen.
Absoluter Hauptgewinner natürlich deren Farfisa (ein Leslie auf
der Bühne des Che, so was hat's ja wohl noch nie gegeben) und
die gebückte Haltung des Orglers, der mir schon vom Zugucken
alle Wirbel aus dem Kreuz hüpfen liess. (Ralf)
|
Sa. 13.05.00 |
Die Toten Hosen - Stuttgart,
Schleyerhalle
Gegen 20.00 Uhr war eine Vorgruppe am Zug. Engl�nder, soweit ich
mich erinnern kann. Der Vergleich "Foofighters" fiel. Nach 4 oder
5 Songs, bei denen kaum einer gedachte h�tte, er m�chte seinen
Hintern in Bewegung setzen, war erst mal Pause angesagt und die B�hne
wurde umgebaut. Kaum hatten dann gegen 21.00 die Hosen die B�hne
betreten, brach das Chaos los - in den vorderen Reihen wenigstens.
Nachdem sich einige Zuschauer dann doch lieber in ruhigere Gefilde
zur�ckgezogen hatten entspannte sich das Ganze soweit, da� gen�gend
Raum f�r die "Pogofraktion" entstand, der auch flei�ig genutzt
wurde. Na�geschwitzt war das Publikum ausnahmslos schon nach den
ersten 10 Sekunden. Drummer W�lli setzt �brigens auf unbestimmte
Zeit wegen Bandscheibenproblemen aus. Sein "Nachfolger" schlug sich
wacker und wurde auch vom Publikum gut aufgenommen. W�lli selbst
spielte trotzdem 3 St�cke selber mit. Die Hosen sind eine der wenigen
Bands, die auch live so klingen wie auf der CD. Oder fast so. Nicht
nur eigene St�cke wurden gespielt, auch "Hang on Snoopy" und ein,
zwei andere Covernummern haben nicht gefehlt. Neben dem "Bayern"-Lied
und dem absoluten Klassiker "Alles aus Liebe" waren die Songs nach
meinem Empfinden zum Gro�teil aus neuerer Zeit. Alles in allem w�rde
ich es als ein nettes Konzert ohne viel drum herum beschreiben, da�
man sich auch ein weiteres Mal antun kann, aber etwas Besonderes war
es nicht. Vielleicht bin ich da nicht Fan genug. Nach meinem Daf�rhalten
werden sie es schon noch eine Weile machen - mit oder ohne W�lli.
(Anne Retter)
|
Sa. 13.05.00 |
Supersonic
X/Hicktown Heroes - Albstadt, Moto-Club-Ausstellung
Strange, really strange. Bereits nach wenigen Minuten gab's Stress
mit den Bullen, so dass beide Bands gezwungen waren, das leiseste
Konzert ihres Lebens zu geben, damit die Rockers ihre Fete nicht dichtmachen
mussten. Das führte zu mittlerem Amüsement bei Bands und
Anhang, man versuchte halt das Beste draus zu machen. Lustig vor allem
auch das Foto der Hicktowns, die sich gerade schwer einen abzurocken,
und Robby, der die ganze Nacht lang nicht im Bett war, versucht unter
der Bühne zu pennen. Kein Problem bei 0,0001 db. Strange, really
strange. (Ralf)
Nee, Rock muss laut sein ... |
Fr. 12.05.00 |
The La-Donnas/Cellophane Suckers -
Stuttgart, Che
Die Cellophane Suckers rockten erstmal alles nieder und dann hatten
die La-Donnas einen schweren Stand. So könnte man's auf einen
Nenner bringen. Das Che war nur etwa halbvoll, was mich schon ziemlich
wunderte, doch so war's nur angenehmer für die Anwesenden. Die
Suckers wieder eine Ecke wilder als vor einem halben Jahr im Limelight
und die LaDonnas hätten uns sicher auch begeisternder mitgehen
lassen, wenn sie vor den Suckers gespielt hätten. So sah man
eben nochmal genau dasselbe nur einen Gang zurückgeschalten.
(Ralf)
|
Di. 09.05.00 |
Leatherface/The Bukowski's
- München, Backstage
Da war doch Abend zwei einer, auf den man sich freuen konnte, denn
wie meinte schon Rüdiger: "Ein Zigeuner ist dort zu Hause,
wo er seinen Mantel fallen lässt". Nun liess ich meinen
Mantel schon vor längerer Zeit im Backstage fallen und fühlte
mich gleich ganz und gar heimelig. Leider muss einer der schönsten
Live-Clubs Süddeutschlands 2001 schliessen und das jagte mir
doch schon vorab ein Tränchen ins Auge und gottverdammich ...
wie umso schwerer lastete es auf meinem Gemüt, als ich hier,
sozusagen in dem, was ich gerne meine eigenen vier Wände bezeichnen
würde, eine Band wie The Bukowski's ertragen musste.
Wie sagte Nina Hagen (sinngemäss) auf der ersten Hagen Band-Scheibe:
"Die Band war so schlecht, ey, da stimmte kein Ton." Wären
die Bukowski's damals sicher nicht erst Hosenmatze gewesen, hätte
ich sie für diese Zeile verantwortlich erklärt. Im Programmheft
stand "schräger Punk", doch stilistisch kam mir das
eher instabil rüber. Nix Halbes und nix Ganzes. Und wenn schräg
bedeuten soll, dass die Band ganz einfach aufs Üben verzichtet,
wie soll man es da einem Publikum übel nehmen, wenn sich dessen
anfängliche Höflichkeit dann in blanke Gelähmtheit
verwandelt. "Ihr müsst mehr trinken" war dann letztlich
die unbeabsichtigte Eigenabsage schlechthin, denn wenn man schon
betrunken sein muss, um eine Band gut zu finden... Selbstverständlich
für jede bekackte Band ist dann auch, dass man einfach nicht
weiss, wann Schluss ist und anderthalb Stunden Song auf Song in
den immer leerer werdenden Raum bläst, bis man am Ende nur
noch als Lachnummer dasteht. Was blieb mir da ausser dem Hände-vors-Gesicht-schlagen
anderes übrig, als Bier trinken und Schuhe binden.
Wie angenehm, dass die alten Leatherface dann aber ein piekfeines
Set hinlegten, das mich wieder mit allem auf der Welt versöhnte.
Einfallsreiche Songs, himmlische Stimme und das Fehlen sämtlicher
Effektgeräte an Gitarren und Bass wiesen den Weg zu einfachem
Punk-Rock alter englischer Schule, mit unüberhörbarem
Emo-Einschlag. Sauber Jungs, das war einfach schön!
(Ralf)
|
Mo. 08.05.00 |
Incubus - München,
Metropolis
Drei Tage verschlug mich die, nie ausgehende Arbeit, nach München
und da hielt ich es nur für standesgemäss, mich (nicht nur)
für Euch in den entsprechenden Etablissements herumzutreiben.
Das Metropolis liegt im Kunstpark Ost und wenn mich nicht alles täuscht,
war ich hier schonmal, damals hiess das Teil allerdings noch Inkognito.
Egal. Es waren schon etwa 700 Leute vor mir da und die Sängerin
der Vorband tat sich in Kate-Bush-goes-Gothik-Manier mit Zeilen wie
"I only make love to Jesus" hervor, was mich doch zu sehr
an Dinge erinnerte, die mir nicht gefielen. Leider wusste niemand
so recht, wie die Band heisst. Wenn's jemandem bekannt vorkommen sollte,
bitte ich um Mitteilung.
Incubus waren nicht die Incubus die ich erwartete. Früher
gab's da mal ein paar zornige Metal-Ästheten, doch das hier war
ja eher Red Hot Chilli Peppers treffen Korn mit ellenlangen Free-Jazz-Einlagen.
Guter hübscher Sänger, doch seine Bongoeinlagen waren mir
einfach zu stressig und so war ich bereits um halb zwölf in der
Koje.
Viel interessanter am immerüblen München war für mich
diesmal die Tatsache, dass mir ständig die Schnürsenkel
aufgingen. Ihr lacht? Ja denkt Ihr vielleicht ich mache jemals Witze?
Da gibt's ja den Spruch von wegen "da gehen einem ja die Schnürsenkel
auf". Tja, meine Schuhe wollten mir irgendwas sagen, was ich
eigentlich längst wusste. Und das fand ich einfach unwahrscheinlich
bizarr. Thank you, good night. (Ralf)
|
Sa. 06.05.00 |
Red
Aim/Across The Border/Shard
und mehr - Gosheim, Mad Dog
Es war schon ziemlich spät, und wir hatten die ersten Bands leider
verpaßt, aber die Gesichter, im erstaunlich gut besuchten Mad
Dog, sahen mir doch noch etwas gelangweilt aus. Und eigentlich erwartete
ich auch nichts Großartiges mehr. Konnte mich nur vage an Red
Aim auf dem Visions-Sampler erinnern. Doch dann, ich genehmigte mir
gerade einen Tequila, fingen Shard an, zu spielen und da trugen mich
meine Beine doch vor an den Bühnenrand, wo sich auch schon die
anderen vom Sound anstecken und gehen ließen. Vertraute Klänge
gemeinsamer Heros, und der Sänger schrie sich, im Namen des Teufels,
die Lunge aus dem Leib. Danach mußten wir erstmal an die frische
Luft, da es einigen von uns etwas schwindelig geworden war. So verpassten
wir leider auch die nächste Band. Sorry... kamen gerade noch
rechtzeitig in den Laden, als Red Aim mit ihrem imposanten Sänger
die Bühne bestiegen. Und ich war wirklich nicht entäuscht:
Stonerrock erster Güte... na ja, es muß einem schon gefallen
(Kyuss lassen grüßen). Das nett gestylte Vinyl (Call Me
Tiger, Foto), welches man erwerben konnte, ist für Fans des Wüstenrocks
auch ziemlich hörenswert. Auf jeden Fall haben die Jungs und
ihr Publikum mächtig abgefeiert, weshalb ich den Abend für
gelungen erkläre. Mit leichtem Rausch, und äußerst
gehobener Stimmung verließen wir das Geschehen... Großes
Lob für's Mad Dog für die Überraschung. (Godtzille)
|
Do. 27.04.00 |
Nashville
Pussy/Hellsuckers - Freiburg, Café
Atlantik
Das Aufregenste an diesem Abend war ganz klar die Heimfahrt. Oli schaffte
es, meine alte Karre in einer Stunde, 10 Minuten von Freiburg nach
Balingen zu treten. Alle Achtung!
Die Freiburger hatten jedenfalls nicht alle Tassen im Schrank, soviele
Leute in den Club zu lassen. Ich konnte gar nicht schnell genug an
den Getränkenachschub kommen, um den Wasserverlust wieder auszugleichen.
Hellsuckers waren nett, mehr nicht. Die müssen noch etwas üben
und etwas weniger deutlich von ihren Vorbildern abgucken. Die Pussies
jedenfalls ärgerten einen schon vor dem Auftrittt, denn bis der
Roadie endlich alle Gitarren durchgestimmt hatte (auch die, die noch
gar nicht zum Einsatz kamen und auch den ganzen Gig über nicht
gebraucht wurden), hätte ich Zeit gehabt, mir eine Alkoholvergiftung,
sowie einen Lungenbrand anzueignen. Zu allem Unglück stand ich
noch direkt vor Corey und, beim Leibhaftigen, lieber will ich für
alle Ewigkeit in der Hölle brennen (laut meiner letzten Freundin
werde ich das soundso) als dieses Mädchen nur für eine Sekunde
nackt zu sehen. In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht so viel
Häßlichkeit aus weniger als einem Meter Entfernung gesehen.
Den fünften Song vernahm ich dann wieder aus sicherer Bar-Entfernung.
Als die Kleene dann auch noch anfing Feuer zu spucken, sah sich der
halbe Saal neben Schweiß, Bier und Wasser auch noch mit Petroleum
eingestäubt. Zum meinem persönlichen Glück stand ich
in diesem Moment bereits weit hinten in der Nähe der Tür,
um wenigstens das leiseste Lüftchen atmen zu können.
Nun ja, gelohnt hat sich's schon. Blaine, seine Frau und der Schlagzeuger
haben auf mich einen sympathischen Eindruck gemacht, doch Nashville
Pussy waren mir einfach zu sehr Lynyrd Skynyrd und zu wenig "Go
Motherfucker Go ". Erwartungen bestätigt. (Ralf)
|
Sa. 22.04.00 |
El
Guapo Stuntteam/Team Cobra - Stuttgart, Che
Hier war der Laden natürlich voll. Team Cobra gefiel mir von
allen Bands aus Rock-City Landau bisher am Besten. Flotter Punk-Rock
mit hohem Kick-Ass-Faktor. Leider gab's Soundprobleme und das war
vielleicht auch der Grund, weshalb die Cobras einen etwas verunsicherten
Eindruck auf der Bühne hinterliessen.
El Guapo Stuntteam sind aus Belgien, treten teilweise in Wrestling-Masken
auf und haben eine Tänzerin dabei. Insgesamt ist das Team ein
total durchgeknallter, trashiger Chaotenhaufen der einem Kaurismäki-Film
entsprungen sein könnte und so ähnlich klingt auch die Musik.
Dabei bewegen sie sich an der ganz oberen Unterhaltungsgrenze, denn
wer kuckt sich das nicht gerne an, wenn sich ein Haufen schamloser
junger Rocker mit unfertigen Tattoos zu Idioten macht. "The next
song is shit" und "This place sucks" waren dann neben
"I'm sorry, but my guitar is out of tune" die meiststrapazierten
Sprüche. Ich konnte das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriegen,
doch wir wollten wieder ins Limelight zurück, um unsere Freunde
von HellMute zu sehen und machten uns daher vorzeitig auf den Weg.
(Ralf)
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Sa 22.04.00 |
HellMute/Some Mother's Son - Stuttgart,
Limelight
Der Tag des Gig-Hoppings. Obwohl unsere Freunde von HellMute im Limelight
auftraten, konnten wir es uns nicht verkneifen, noch vor SMS abzuziehen
und das Geschehen im Che mitzunehmen, bevor wir wieder zu den letzten
5, 6 Songs von HellMute im Limelight zurück waren. Das gute Wetter,
das Osterwochenende und natürlich das zeitgleiche Konzert im
Che sorgten dann dafür, daß die rockenden Eidgenossen vor
30 Leuten dastanden. Das schien sie aber weiter nicht zu stören,
denn wie immer befanden sie sich in bester Spiellaune und hauten einem
das Brett nur so um die Ohren. Im Gegensatz zum Che traten hier die
besseren Soundverhältnisse wieder ganz deutlich zu Tage. Auch
nach dem Auftritt bewiesen HellMute wieder, was für lustige Gesellen
sie sind, liessen sie sich trotz widriger Verhältnisse (no place
to stay in Stuttgart) die Laune nicht verderben und entlockten dem
Limelight-Kühlschrank ein Bier nach dem anderen, bis Kassenwart
Micha die Buben so ins Herz geschlossen hatte, daß er sie kurzerhand
mit zu sich nach Hause nahm und sie dann doch noch ein Dach über
den Kopf bekamen. (Ralf)
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Sa. 15.04.00 |
The
Satelliters - Stuttgart, Limelight
Wieder mal 60s-Musik im Limelight. Ist eh das Beste. So verstehen
auch die Satelliters ihr Handwerk und setzen perfekt auf diesen immer
lockeren, immer swingenden Garagen-Sound. Mit eigenen Titeln und einer
Latte Coverversionen, unter anderem von den Sonics und den Kinks,
rangieren die Frankfurter (mittlerweile unmaskiert, was ich im Nachhinein
sogar besser finde) ganz oben in der Gute-Laune-Liga. Leider war mir
das Limelight heuer wieder um 50 Stuttgarter zu voll. Trinken zu kriegen
kann da manchmal ganz schön langwierig werden und für Menschen,
wie ich, die ihre Jacke nicht gerne ablegen, war's dann auch recht
warm, sowieso, wenn der Vorabendsschnaps einem auch so noch den Schweiß
auf die faltige Stirn treibt. Gut aber für die Satelliters und
bemerkenswert, wieviel Publikum sie inzwischen ziehen. (Ralf)
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Fr. 17.03.00 |
Mädels No Mädels - Nürtingen,
JaB
Leider wußte ich nicht, daß Riff Randel an diesem Abend
auch spielten. Vielleicht hätte ich mich dann etwas früher
aus dem Haus begeben und nicht die ersten beiden Bands verpaßt.
Riff Randel standen dieses Jahr schon auf dem Kickin' Ass-Billing,
mußten dann aber wieder absagen. Scheiße, echt, so mußte
ich mich mit den Mädels zufrieden geben, die mir genauso wenig
gefielen, wie das letzte Mal, als im Tübinger Sudhaus erstmal
zwei 15jährige Punks vor die Tür gesetzt werden mußten,
damit die Mädels das Konzert weiterspielten. Fanden wir damals
alle nicht sehr elegant. OK, die Mädels bringen ihren britsch-orientierten
77er-Stoff ganz gut rüber, das Songmaterial ist ok, doch für
meinen Geschmack nicht tough genug. Alles ist nett, alles ist brav,
man ist auch lustig aber um mich nach einer anstrengenden Woche aus
den Reserven zu locken, reichte es nicht. Dem Publikum gefällt's
aber schon seit Jahren hervorragend und so war auch der Gig im Nürtingen
für die Mädels ein Abräumer. (Ralf)
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Sa. 11.03.00 |
Smokeblow/Bonehouse/Crisis
Never Ends - Stuttgart, Limelight
Smokeblow, beste deutsche Band? Man soll ja mit solchen Superlativen
vorsichtig sein, doch das liegt mir leider nicht. Smokeblow waren
bei weitem genialer als erwartet und boten eine wüste wuchtige
Show, die ihresgleichen sucht. Klar, der Dreadlocks-Bassist hätte
sich die Mäuse besser im Backstage aus den Haaren geschüttelt,
als in unser Bier, doch davon abgesehen, hebelte mich ihr Sound und
ihr Auftreten völlig um. Seht Euch diese Band an, wenn sie Euch
den Weg versperren sollte.
Bonehouse konnten danach nichts mehr reissen. Der Laden leerte sich
während weniger Songs. Die Musik fand ich noch gar nicht so schlecht,
nur der Sänger verdarb einem den ganzen Spaß mit seinen
Heavy-Grunz-Stimme-Ansagen.
Crisis Never Ends, die erste Band des Abends konnte im Gegensatz dazu
bei meinen Begleitern eine Menge Lob ernten, wenn mir auch ihr düsterer
Metal-Sound nicht so gefiel. Ich interessiere mich nicht für
derartige Musik und kenne mich deswegen auch nicht aus. Es wurde aber
der Vergleich Gorilla Bisquits (schreibt man das so?) genannt, nur
um Euch einen Anhaltspunkt zu bieten. Die Burschen hatten jedenfalls
mit Sicherheit alle noch die 1 an erster Stelle und so sind sie zweifelsohne
ein Band mit Zukunft. (Ralf) 4
Frankensteins nur deswegen, weil es fünf nicht gibt |
18.02.00
19.02.00 |
The
Hicktown Heroes/Starkstrom - Willmandingen,
After Dark
"Ich sag nur: Fick dich!" Starkstrom kam knallgeil mit
frechen Posen und paroligen Sprüchen. Text- und gesanglich
zwar fast deckungsgleich mit den Böhsen Onkelz, musikalisch
dafür etwas besser und vielfältiger. Starkstrom sind vor
allem 'was fürs Auge und für den Spaß. Hilfreich
war, dass sie ihren Fanclan dabei hatten, so fiel es nicht weiter
auf, dass im After Dark sonst niemand war, den es weiter interessierte,
dass hier lebendige Bands am Werke waren. Wahrscheinlich war das
Stammpublikum schon an der Kasse verärgert, dass sie diesmal
fünf Mark mehr abdrücken mussten, für einen Service,
den sie gar nicht wollten.
Darunter hatten dann vor allem die Hicktowns zu leiden, da ihr Fanclan
etwas kleiner war. Aber scheiß drauf, sie zogen ihr Set cool
runter, denn man hatte es hier ja gar nicht anders erwartet. Für
die Albstädter geht's erstmal darum mehr Live-Erfahrung zu
sammeln und da sind solche Orte auch mal ganz hilfreich. Abhaken,
einpacken und weiterfahren. Volle vier Electric-Frankenstein-Hebel
für diesen merkwürdig-geilen Abend. Die Hicktowns sind
eh die EF's der Alb.
(Ralf)
The Hicktown Heroes/Verpeilt - Schramberg,
Zodiac
Scheisse, dieses Schramberg liegt wirklich am Arsch der Welt und
ich dachte immer, dass wir in Balingen diese Disziplin anführen.
Das Zodiac ist eine geräumige Kneipe mit beknackter Treppenbühne
und etwas müdem Publikum. Die Hicktowns aber waren echt klasse.
Fetter Sound, geile Songs, was will man mehr. Leider reichte der
Menschenandrang nur dazu, alle Stühle zu füllen und die
Leute wollten sich trotz mehrfachen Bittens nicht erheben. War 'ne
solide Show, schade drum. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl,
dass noch zwei Songs fehlten, und dann wäre bei den Schrambergern
der Knoten geplatzt.
Verpeilt gaben gerade noch zwei Songs zum Besten, als wir den Tatort
betraten, beides Coverversionen. Ein Urteil hierüber zu fällen
wäre, angesichts der kurzen Vorstellung, ungerecht. Zwei Köpfe,
sorry, gut gerockt, der Veranstaltung fehlte es aber an Rock'n'Roll-Credibility.
(Ralf)
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Fr. 21.01.00 |
Suit
Yourself - Albstadt, Walters Bar
OK, ich war wieder mal zu spät und die Reutlinger hatten für
mich leider nur noch 5 oder 6 Nummern inklusive der Zugaben parat.
Die neue Live-Serie im Walters haben sie aber perfekt eingeläutet.
Die Ecke zur Tanzfläche ist bei Konzerten jetzt abgetrennt und
die Bühne auf der rechten Seite vor dem Eingang zum Scheißhaus.
Die so gewonnene Intimität überzeugte mich voll. Die tolle
Live-Atmosphäre erlebten zwar nur etwa 50 Gäste, doch Suit
Yourself ließen sich davon keineswegs beeindrucken und brachten
ihren perfekten vorgetragenen, harmonischen, teilweise ziemlich ruhigen
aber immer intensiven Grunge-Rock sauber rüber. Die Zuschauer
waren durchweg begeistert und auch auf mich wirkte die leidenschaftliche
Eindringlichkeit der Band, obwohl ich eigentlich kein großer
Fan ihrer Stilrichtung bin. Kurz nach dem Konzert hatte sich die Bar
bis auf 15 Leute geleert, ein deutliches Zeichen dafür, daß
man wirklich nur wegen des Konzerts vorbeigeschaut hatte und auch
ich selbst trat gleich wieder den Heimweg an, da meine Kumpels von
Supersonic X bei mir eine Fete gaben und die kann man unmöglich
zu lange alleine lassen, ohne darum zu bangen, daß die Bude
anschließend noch steht. (Ralf) |
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